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Die Schneeschuhtour Schneeschuhseite

Überwiegend bis komplett mit Schneeschuhen begangene Touren

Grundsätzlich kommt man mit hochtourentauglichen Schneeschuhen genau so weit wie mit Schi. Beim Aufstieg ist manchmal sogar das selbe Tempo möglich. Beim Abstieg zeigt sich selbstverständlich ein großer Unterschied, von einer Abfahrt kann man daher auch nicht sprechen.
Sehr entscheidend ist das Tourprofil. Lange Steilhangquerungen, von Schifahrern kaum wahrgenommen, sind fürs Schneeschuhgehen ziemlich ungeeignet. Dies betrifft insbesondere den Abstieg. Sehr abhängig ist man auch von den Schneeverhältnissen. Ungespurter Pulverschnee ist im Aufstieg über lange Strecken kaum machbar, im Abstieg allerdings durchaus willkommen. Bruchharsch wird nie gerne gesehen, das gilt auch hier. Windgepresster Schnee bis hin zu rauem Eis kann im Aufstieg, ggf. mit zusätzlichen Harscheisen, sehr gut bewältigt werden. Am günstigsten ist der Aufstieg über gefrorenen, tragfesten Schnee und der Abstieg bei Pulverschnee, Firn oder sogar knöcheltiefem Sulzschnee (Gletscher ausgenommen). Apere, selbst steilere Hangstellen bereiten keine Schwierigkeiten.
  Die beschriebenen Wintertouren wurden meist bei Lawinenwarnstufe 2 begangen (1 kommt im Winter selten vor). Im Spätwinter und Frühjahr erhöht sich die Lawinengefahr bei Sonneneinstrahlung in den Nachmittagsstunden um etwa eine Stufe. Steigt man vom Tal auf, erreicht man den Gipfel häufig erst nachmittags. Südostseiten liegen dann schon lange in der Sonne, für sie gilt daher örtlich Stufe 3. Derartige Verhältnisse werden in den Lawinenbulletins mit 2/3 angegeben. Für Laien bleibt die Lawinenbeurteilung vor Ort (z.B. Rutschkeilmethode) gewiss ein Ratespiel. Hier kann man sich niemals mit speziell ausgebildeten Personen messen.
Beste Tourenzeit ist Februar bis Juni. Der Frühwinter ist eher ungeeignet. Im ungesetzten Schnee sind dann z.B. Latschengürtel schlicht unpassierbar. Da Schneeschuhe leicht sind und man sie sehr gut auf den Rucksack schnallen kann, bleiben längere Passagen zu Fuß problemlos. Üblicherweise geht man mit normalen Bergstiefeln.
Bei Schneeschuhtouren stets die aktuelle Lawinensituation berücksichtigen. Näheres zum Thema s. Lawinen.


Spalte B:
1 optimal, d.h. uneingeschränkt mit Schneeschuhen begehbar, keine längeren Hangquerungen, Lawinengefährdung bei vernünftiger Routenwahl gering
2 längere Hangquerungen, eine Steilpassage zu Fuß oder Lawinengefahr stellenweise erhöht
3 mehrere Steilpassagen zu Fuß
4 bis fast zur Hälfte zu Fuß
5 ungeeignet
Bewertet ist der Weganteil auf einer Tour, der üblicherweise mit Schi oder Schneeschuhen zurückgelegt wird. Unbewertet bleibt hier der oft felsige Gipfelaufbau oberhalb des üblichen Schidepots. Näheres zu den Felspartien findet sich in den jew. Tourenbeschreibungen.
   
Spalte C: Ausgedehnte Gletschertour = erfordert schneereichen Winter und auch dann erst ab Spätwinter machbar, reliefbedingt = zahlreiche Steilflanken erfordern gut gesetzten Schnee, bei Pulverschnee Aufstieg kaum machbar.

 

A
Tour
B
Eignung
C
Anmerkungen
Adula-Alpen
Furggeltihorn 3 Route ggf. schwierig zu finden.
Rheinwaldhorn 3 Ausgedehnte Tour über im Sommer spaltenreichen Gletscher.
Ammergauer Alpen
Plattberg (Großes Pfuitjöchl) 2
Bayerische Alpen
Rotwand 3 Von der Gipfelaussicht abgesehen wenig lohnend.
Berchtesgadener Alpen
Hochkönig über Arthurhaus, Mitterfeldalm und Ochsenkar 5 Lange Steilhangquerungen.
Bernina-Alpen
Piz Chalchagn über SO-Flanke 5 Von Hotel Morteratsch über Vadret da Morteratsch, Seitenmoräne (bis etwa 2270m) und SO-Flanke mit längeren bis zu 40o steilen Anstiegen ungeeignet. Abbruch auf 2415m. Die Schneeschuhe kamen nirgends zum Einsatz, die Route ist auch zu Fuß völlig ungeeignet. Eventuell über Aussichtspunkt Chünetta und darüber folgenden Waldhang etwas besser.
Sassal Mason über O-Flanke und obersten SO-Grat 3 Vom mittleren Westufer Lago Bianco über die steile O-Flanke (zu oberst bis 40o) zum obersten SO-Grat. Abbruch auf 2935m. Weiterweg über den exponierten Felsgrat ungeeignet.
Dientner Berge
Hochkasern über Marbachhöhe 2  
Schwalbenwand über Schönwieskopf 2
Grajische Alpen
Gran Paradiso 2 Ausgedehnte Gletschertour. Zustieg zum Rifugio Vittorio Emanuele II muss aper sein.
La Tresenta 2 Ausgedehnte Gletschertour. Zustieg zum Rifugio Vittorio Emanuele II muss aper sein.
Mont Tout Blanc 3 300m-Zustieg zum Vallone della Vaudalaz nur zu Fuß begehbar. Der Ausstieg aus dem Colle del Leynir muss bereits aper sein. Im Abstieg fast durchgängig etwas zu steil.
Punta Basei 3 Hüttenzustieg nur zur Hälfte, die Passage an der Klamm nach der Hütte kaum mit Schneeschuhen begehbar.
Punta della Traversière 4 Gletscherbegehung. Hüttenzustieg nur zur Hälfte, weiterer Zustieg zum Goletta-Gletscher weitgehend nur zu Fuß machbar.
Punta Gran Vaudala 3 Hüttenzustieg nur zur Hälfte, die Passage an der Klamm nach der Hütte kaum mit Schneeschuhen begehbar. Südgrat des Südgipfels nur zu Fuß begehbar.
Punta Leynir 4 300m-Zustieg zum Vallone della Vaudalaz und Gipfelflanke nur zu Fuß begehbar. Im Abstieg fast durchgängig etwas zu steil.
Roc Bassagne 2 Gletscherbegehung. Hüttenzustieg nur zur Hälfte begehbar, Gipfelflanke nur zu Fuß.
Hohe Tauern
Romariswandkopf und Teufelskamp 2 Ausgedehnte Gletschertour, nur bei sehr guter Schneemächtigkeit.
Karwendelgebirge
Juifen 2
Kitzbüheler Alpen
Bärensteigkopf 2  
Bischof über Wildalmgraben und Hochwildalmhütte 3
Brechhorn 2
Geißstein über Bürglhütte 4 Zu steil.
Gernkogel über Langeck 2
Gerstinger Joch 2
Großer Beil 2
Großer Galtenberg 2
Großer Tanzkogel 2
Hochkogel über Medalscharte und Hochsaalbachkogel 2 Bis Medalscharte bestes Schneeschuhgelände, oberhalb im Abstieg meist zu steil, dazu steilere Hangquerungen.
Hohe Penhab 3 Oberhalb der Unteren Zehetner Hochalm im Abstieg nur zu Fuß machbar, der lange Gipfelkamm ist bereits beim Anstieg besser zu Fuß begehbar, da meist abgeblasen
Kröndlhorn 3
Lämpersberg über Luegeralm, Joelspitze und Saupanzen 3
Manlitzkogel 2 Bis Stoffennieder optimales Schneeschuhgelände, der Kamm darüber dürfte meist teils abgeblasen, teils überwechtet sein.
Rabenkopf 2  
Saalbachkogel und Stemmerkogel 2
Saalkogel 2  
Schafsiedel 4 Im Frühjahr größtenteils gezwungenermaßen zu Fuß begangen. Im Winter möglicherweise besser.
Schusterkogel 2
Schwarzkogel 2/3 Aufstieg über den SW-Rücken teilweise sehr steil. Empfehlenswert ist nur die Route über den NW-Rücken.
Sonnenjoch über Gressensteinalm 2 Nordseitige Steilstufe.
Sonnspitze 2 Gipfelhang enorm steil, erfordert beste Schneeverhältnisse.
Staffkogel 3 Oberhalb der Forsthofalm im Abstieg nur zu Fuß machbar.
Steinbergstein 1 Durchgängig optimales Schneeschuhgelände.
Tristkopf (Dristkopf) 2
Zirmkogel über N-Rücken 4 Übliche Schiroute über die Westflanke zu mühsam, statt dessen zu Fuß über den Nordrücken.
Lechtaler Alpen
Galtjoch 1
Leonegruppe
Monte Leone und Breithorn 2 Ausgedehnte Gletschertour.
Niedere Tauern
Hundskogel, Plattenspitze und Roßkogel 1
Spirzinger und Spazeck 1
Steinkarlspitze 4 Ab Fuchsloch zu steil und lawinenträchtig.
Ortleralpen
Gleck 2
Hintere Eggenspitze 3 Stauseepassage und zwei weitere Steilhänge ggf. nur zu Fuß, teils exponiert. Gletscherbegehung.
Hintere Schöntaufspitze aus dem Martelltal über Madritschjoch und S-Grat 2
Hintere Schöntaufspitze von der Schaubachhütte über Madritschjoch und S-Grat 2
Hochwart und Samerberg über Einerttal und Samerjoch 3 Zwei bis drei Steilhänge spätestens beim Abstieg nur zu Fuß machbar. Samerberg-Anstieg über den scharfen NO-Grat abgebrochen, da überwechtet.
Ilmenspitz 3
Lorchenspitze 2
Lyfispitze 2 Unter dem Lyfijoch sehr steil.
Madritschspitze 2
Piz Chavalatsch 4 Ungünstiges Kerbtal, Hänge zu steil.
Plattenspitze 2
Veneziaspitzen 2 Ausgedehnte Gletschertour.
Vertainspitze 2 Ausgedehnte Gletschertour.
Vordere Rotspitze von der Enzianhütte über Zufàllhütte und Marteller Hütte 5 Gipfelaufbau im Winter nicht begehbar.
Ötztaler Alpen
Endkopf von Pedros über Schartl und Ostgrat 1 Durchgängig optimales Schneeschuhgelände, bei vernünftiger Routenwahl kaum lawinengefährdet.
Falbanairspitze 2 Kurze Gletscherbegehung.
Fineilspitze 2 Ausgedehnte Gletschertour.
Granatenkogl 2 Ausgedehnte Gletschertour.
Mittereck 2
Roter Kopf und Rotebenkopf 4 Überwiegend zu steil.
Similaun 2 Ausgedehnte Gletschertour.
Texelspitze 3 Ein Tobel und der Gipfelhang nur zu Fuß begehbar, im Abstieg eventuell weitere Passagen zu Fuß.
Weißkugel 2 Ausgedehnte Gletschertour. Reliefbedingt erst ab Spätwinter.
Zirmkogel 1 Gilt reliefbedingt erst ab Frühjahr.
Plattagruppe
Grosshorn und Chlin Hüreli 2 Die ersten 100 hm bei Avers-Pürt steil und oft völlig blank gefahren.
Piz Piot 1 Bis Schidepot am Westgipfel komplett begehbar.
Piz Surparé 3 2 bei Auf- und Abstieg über Südostmulde (150m Gegenanstieg).
Uf da Flüe 2 1 oberhalb des Stallerberg.
Rätikon
Großer Drusenturm und Mittlerer Drusenturm 3 Reliefbedingt erst ab Spätwinter.
Öfakopf 2
Rofangebirge
Vorder Unnütz von Steinberg 4 Ausgedehnter Krummholzgürtel. Im Frühwinter begangen. Später eventuell eher geeignet.
Samnaungruppe
Piz Motnair von Samnaun 2
Sesvennagruppe
Äußerer Nockenkopf, Jochbodenkopf, Spi da Russenna (Nordgipfel) 1 Durchgängig optimales Schneeschuhgelände, bei vernünftiger Routenwahl kaum lawinengefährdet.
Elferspitz von Rojen 2
Grionkopf 2
Grionplotten / Piz dals Corvs 3 Etliche Hangquerungen, wenige freie Mulden, reliefbedingt lawinengefährlich.
Piz Sesvenna 2 Gletscherbegehung.
Piz Terza / Urtiolaspitze und Muntet 2
Rasaßspitze 3 Abschnittsweise steil, Abstieg teilweise nur zu Fuß möglich und da SWS-seitig früh in der Sonne und stark lawinengefährdet. Insgesamt nur bei besten Bedingungen machbar.
Schadler 2
Spi da Russenna 2 Meist freie Routenwahl möglich. Günstiges, relativ lawinensicheres Relief.
Silvrettagruppe
Flüela-Wisshorn über Wägerhus, Winterlücke und NW-Grat 3
Stubaier Alpen
Allerleigrubenspitze und Koatnerberg 2  
Auf Sömen 2  
Breiter Grießkogel 2 Gletscherbegehung. 70hm Steilhang, lawinengefährdet. Zustieg über Winnebachseehütte 100hm sehr steil.
Egger Berg 1
Finstertaler Schartenkopf 3 Lange Querung am Finstertaler Stausee.
Fotscher Windegg 2  
Fradersteller 2  
Gaißkogel 3
Geierskragen 1
Grubenkopf 1
Hoher Lorenzen 2  
Hoher Seeblaskogel 3
Innere Sommerwand 1
Lampsenspitze 2
Längentaler Weißerkogel 1 Gletscherbegehung.
Leitnerberg über O-Rücken 3 Alternativer Anstieg über S-Flanke mit 2 zu bewerten.
Lisenser Fernerkogel 4 Ausgedehnte Gletschertour. Reliefbedingt erst ab Spätwinter.
Niederer Berg 2  
Nösslachjoch 1
Pirchkogel vom Kühtai 2
Pockkogel 3 Reliefbedingt lawinengefährlich
Rietzer Grießkogel 2
Rötenspitze 2  
Roter Kogel 2  
Sattelberg 1  
Schaflegerkogel und Angerbergkopf 2  
Schöllekogel 3  
Schöntalspitze 2
Steinjoch 1  
Südliche Weitkarspitze 2  
Sulzkogel 3 Lange Querung am Finstertaler Stausee, Gipfelhang sehr steil.
Vorderer Wilder Turm und Wildes Hinterbergl 2 Ausgedehnte Gletschertour.
Wetterkreuzkogel und Windegg 2
Winnebacher Weißkogel 3 Gletschertour, mehrere Steilhänge. Zustieg über Winnebachseehütte 100hm sehr steil.
Zischgelesspitze 2
Zwiselbacher Roßkogel 2
Tuxer Alpen
Gilfert 1 Durchgängig optimales Schneeschuhgelände.
Gipfel und Kraxentrager 4 Häufig sehr steil, wenig begangen.
Hippoldspitze 2
Hirzer 1 Durchgängig optimales Schneeschuhgelände
Kuhmoser von Hochfügen über Gamssteinhaus und S-Rücken 3 S-Rücken über 500hm durchgängig steil und meist abgeblasen.
Marchkopf 2/3 Bis Kammhöhe gut geeignet. 60hm Gipfelaufbau steil und da südostseitig eher lawinengefährdet.
Roßkopf 3 Etliche Hangquerungen, am NO-Rücken recht steil
Verwallgruppe
Kaltenberg 3 Reliefbedingt erst ab Spätwinter.
Zillertaler Alpen
Ultenspitze (Ottenspitze) von Muchnersiedlung 3 Zuoberst steil, Lawinengefahr unter der obersten Nordflanke
Vennspitze 1 Lawinengefahr unter der Nordwestflanke

Weitere schneeschuhgeeignete Touren

A
Tour
B
Eignung
C
Anmerkungen
Adula-Alpen - Bruschghorn 2 Vorausgesetzt, die Südhänge im Kerbtal der Fundogn sind bis etwa 2200m schneefrei und können zu Fuß begangen werden (lange Hangquerung und Lawinengefahr).
Allgäuer Alpen - Grünhorn von Baad/Kleinwalsertal über Ochsenhofer Scharte 1
Berner Alpen - Wildgärst 2
Glarner Alpen - Vorab 1 Gilt für Anstiege ab Fuorcla da Sagogn (zum Vorab Pign über S-Grat) bzw. über Vorabfirn (zum Vorab Pign über W-Rücken, Bündner Vorab über N-Rücken und Glarner Vorab über S-Rücken). Zugang zum Vorabfirn entweder über die Liftanlagen des Schigebietes oder ab Frühjahr über die Forststraße zur Alp da Ruschein.
Hohe Tauern > Villgratner Berge - Böses Weibele von P Hochsteinhütte über Südostrücken 2 Durchgängig sanft geneigtes Gelände, kaum Bewuchs.
Lechtaler Alpen - Namloser Wetterspitze 2
Lechtaler Alpen - Seitekopf 3 Durchweg steil, nur bei sehr guten Schneeverhältnissen empfehlenswert.
Leonegruppe - Blinnenhorn 2 Ausgedehnte Gletschertour.
Massif Central - Plomb du Cantal 1
Livignogruppe - Piz La Stretta 2
Ortleralpen - Cima di Gavia 1
Ortleralpen - Kleine Angelusspitze 2
Ortleralpen - Laaser Spitze 2
Ortleralpen - Monte Confinale 2
Ortleralpen - Pederfick 2 Eine längere heikle Passage am Nordwestsporn des Silberblais muss zu Fuß überwunden werden. Das übrige Gelände ist samt Gipfelkamm gut geeignet.

 


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