Zervreilastausee
mit Zervreilahorn.
Nahe der
Lampertsch-Alp: Rheinwaldhorn und Grauhorn.
Der
Gletscherbruch des Läntagletscher.
Am Gipfel des Rheinwaldhorn
mit Blick auf das
Güferhorn,
mit Blick gegen
Norden.
Rheinwaldhorn
und Grauhorn beim Anstieg zum Furggeltihorn.
Furggeltihorn
vom P 2598 aus gesehen.
Rheinwaldhorn
und Grauhorn aus dem Läntatal.
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Anfahrt von Chur ins Tal des
Vorderrhein. Weiter über Flims nach Ilanz. Von dort
nach Vals und weiter bis zum Straßenende am Berggasthof
Zerfreilahaus auf 1868m (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). 1. Tag
Vom Zerfreilahaus den Fahrweg über das mit malerischen Zirben (Arven)
bestandene Südufer des Zervreilastausees entlang (s. oberstes
Bild). Der aussichtsreiche Weg steigt nur bis zu einer Kapelle hin an und
verliert bis zur Brücke über den Südarm des Sees etwa 130hm. Hinter dem
Westarm verzweigt sich an einem Steg (Wegtafel) der Weg: Auf dem sog.
Winterweg bleibt man auf der linken Talseite und quert die steilen Hänge
unter dem Zervreilahorn, je nach Spurlage mit abermaligem
Höhenverlust. Im Spätwinter ist bei ausgeaperten Südhängen der sog.
Sommerweg auf der rechten Talseite für Nicht-Schitourengeher besser. Nach
den Hütten der Lampertsch-Alp geht es durch das fast ebene Tal zur
Läntahütte
(3:40).
2. Tag
Von der Hütte taleinwärts nach Süden. Die einsichtige Route ist mit
vereinzelten Steindauben markiert und führt stets rechts des Baches durch
den welligen Talgrund. Am Talschluss unter dem großen Steilabfall (2620 bis
2780hm, s. drittes Bild v.o.) des
Läntagletscher bieten sich zwei Alternativen: nach ganz rechts
ausweichen und am Fuße des Grauhorn hinauf (Spalten oft durch
Lawinenkegel abgedeckt) oder - wie hier begangen - direkt durch die Mitte
bis zu 45o steil zwischen zwei versetzten Spaltenzonen hindurch.
Über dem Steilabfall nach links, südostwärts, wobei der Gletscher allmählich
wieder ansteilt. Vom höchsten Absatz, wo endlich der Blick aufs
Rheinwaldhorn
frei wird, geradewegs über den flachen obersten Gletscher hinüber zum Ansatz
der steilen Nordflanke (event. abgeblasen). Hinauf zum rechten Grat und über
ihn zu Gipfelkreuz und Buch (6:00).
Abstieg wie Aufstieg (2:50).
3. Tag
Talauswärts bis auf Höhe der Lampertsch-Alp bei 1990m (0:30).
Kurz darauf nach rechts, über die recht steilen Nordwesthänge zum weiten
Flankenabsatz der Schambrina
hinauf, den weiten Trümmerfeldern unter dem Zervreilahorn. Oben nach Süden,
wobei man am besten konstant auf 2500hm bleibt. Immer deutlich vom Fuße des
langen Grates des Zervreilahorns entfernt erreicht man schließlich P 2598
(SLK 25.000, s. zweites Bild v.u.), einen Felssporn vor dem großen Hochkar
nordwestlich des Gipfels. Hat man die Höhe gehalten, quert man rechts unter
dem Sporn vorbei, andernfalls befindet man sich links von ihm und muss gut
50hm absteigen. Nun südostwärts das wellige Hochkar hindurch, an kleinen
Seebecken vorbei und schließlich nach Osten auf den weiten Sattel am Ansatz
des Nordgrats auf ca. 2760m hinauf. Über den Grat oder links davon zunehmend
steil zum Gipfel des Furggeltihorn (5:30).
Abstieg wie Aufstieg (100hm Gegenaufstieg, 3:20).
4. Tag
Talauswärts zur Lampertsch-Alp und über den wesentlich schöneren und
angenehmeren Sommerweg zum Stausee. Am Südufer ca. 130hm Gegenaufstieg. Der
Ausgangspunkt ist nach gemütlichen 3:15 erreicht.
- Das Rheinwaldhorn (alias Piz Adula), eine formschöne,
vierseitige Pyramide, fällt mit bis zu 700m hoher Wand nach Süden hin ab.
Es ist der höchste Berg der Adula-Alpen, gefolgt vom nahe gelegenen
Güferhorn (3379m, s. Bild 4).
Alles in allem ein Berg kontinentaler Bedeutung (Eigenständigkeit
1).
- Strenge, beinahe vollkommen abgeschlossene Trogtallandschaft. Kann im
Winter bei Lawinengefahr zur Falle werden.
- Der Läntagletscher ist spaltenreich. Zwar solo ohne Seil begangen,
dafür mit Schutzengel.
- Die kleine SAC-typische Läntahütte ist direkt an einen Felsen gebaut
und liegt wenig aussichtsreich am Fuße steiler Trogwände. Im Winter ist
sie nur auf Anfrage bewirtet. Bei schlechter Sicht ist die Hütte gewiss
schlecht zu finden. Etwas unterhalb der Hütte findet sich direkt am Bach
eine doppelt mannshohe, wimpelgeschmückte Steindaube.
- Aufstiegszeiten bei ungünstigen Schneeverhältnissen (Triebschnee)
deutlich erhöht. Da die Schispuren nicht trugen, alleinige Spurarbeit bis
zu den Gipfeln. Ohnehin nur bedingt geeignetes Schneeschuhgelände.
- Am dritten Tourentag war das Grauhorn über die Nordflanke geplant. Da
aber ebenfalls sehr spaltenreich, nach schneearmen Winter solo zu
unsicher. Am vierten Tag hätte sich somit nach dem Furggeltihorn der
direkte Abstieg zum Stausee angeboten. Weitere Touralternativen gibt es
für Schneeschuhgeher nicht. Zum Furggeltihorn gelangt man auch deutlich
kürzer über die äußerst steile Trogflanke gegenüber der Hütte. Nur machbar
bei gefrorener und absolut tragfähiger Schneeoberfläche.
- Im Sommer ist der Fahrweg südlich des Stausees bis zum P an der
Kapelle befahrbar. Per Pendelbus gelangt man sogar bis fast zur Seebrücke.
- Zerfreila findet sich auch als Zervreila oder Zervreiler.
Entsprechend differieren die Schreibweisen für den Stausee, die
Kraftwerksgesellschaft, den Berggasthof am Straßenende etc.
- Tal und Stausee werden vom Valser Rhein durchflossen, einem
sekundären Quellfluss des Rhein.
- S. a. Tour 775 zum Fanellhorn.
- Einfache Wegstrecke (Hütte 10.2 Kilometer, Rheinwaldhorn
5.7 Kilometer, Furggeltihorn 6.9 Kilometer) zum Download als
GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de |