Langtauferer
Tal bei Melag mit der Weißkugel
(links). Rechts die Hänge unterhalb der Langgrub.
Blick vom Gipfel
gegen die Freibrunnerspitze (ganz links die namenlose Höhe P 3363).
Der
Glockturm im Norden. Links im Kamm breitet
sich die Nauderer Hennesiglspitze aus, ganz rechts ragt die
Vordere Karlesspitze heraus.
Weißseespitze
(links), Langtauferer Eiswände und Hintere Hintereisspitze
(rechts) im Nordosten.
Spätsommerliche
Ansicht von Langtauferer Spitze (links) über Weißkugel (Mitte links),
Äußerer Bärenbartkogel (Mitte rechts) und Freibrunnerspitze (rechts)
bis Roter Kopf (rechts außen, dahinter steht der vergletscherte Rabenkopf).
Gesehen aus NNW von der Nockspitze.
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Anfahrt über die Reschenpaß-Bundesstraße
nach Graun / Curon. Von dort ins Langtauferer Tal / Vallelunga
bis zum P am Straßenende in Melag / Melago auf 1925m (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). Vom P, dem Hinweis „Weißkugelhütte“ folgend,
auf der linken Seite mit leichtem Höhenverlust den offenen Talgrund hinein,
unterwegs auf die rechte Seite wechselnd, bis nach 0:30
die Melager Alm erreicht ist. Hier dem Sommerweg Nr. 5 zu „Rotebenkopf
/ Planeilscharte“ folgend rechts über die Wiese zum nahen Bergfuß
und dort im Wald nach links höher. Nachdem man die letzten Bäume hinter
sich gelassen hat, lehnt sich das Gelände etwas zurück. Südwärts haltend
über das offene, wellige Gelände höher bis sich auf einem größeren Hangabsatz
der Blick nach links in das Hochtal der Langgrub öffnet und etwas
weiter ein Wegweiser zur "Planeilscharte" erreicht ist. Das Hochtal
der Langgrub beginnt sanft ansteigend ehe eine markante Talschwelle zu überwinden
ist. Liegt der Sommerpfad noch unter Schnee verborgen, hält man sich
eher in der links davor ansteigenden Mulde um die Anhöhe zu gewinnen. Darüber
geht es zunächst etwas flacher dem Bergfuß des Roten Kopf entgegen, von
dem sich noch vor dem Talschluss eine weit ausladende Rippe in den Talgrund
senkt. Vor dieser Rippe nach links auf den Nordgrat anzusteigen zeigt sich
zu steil. Etwas besser ist es, entweder auf die steile Bergrippe anzusteigen
und ihr wie hier begangen bis an die oberste Gipfelflanke zu folgen, oder
in die dahinter verborgene Mulde auszuweichen, die zunehmend steiler nach
links emporsteigend auf den Verbindungsgrat zwischen Roter Kopf und Rotebenkopf
führt. Der weiter rechts verlaufende, steile Sommerweg in die Planeilscharte
ist bei Schneebedeckung unbegehbar. Am Absatz unter der obersten Gipfelflanke
angelangt geht es gleich wieder über den steileren Westgrat höher um zuoberst
entlang von Felsen den ebenen Gipfelgrat zu gewinnen. Zuletzt durch eine
kleine Scharte (I+, exponiert) geht es auf den höchsten Felszacken, dem
eine etwa gleich hohe, kleine Schneekuppe mit Signalstange folgt (4:30).
Abstieg auf dem Anstiegsweg: 2:30 zur Melager
Alm, 0:30 nach Melag.
- Streng wirkendes, nordseitiges Tourengelände. Für Schneeschuhbegehung
weitgehend ungeeignet, da im Hochtal der Langgrub meist zu steil. Der
Anstieg in den Verbindungskamm um die Planeilscharte (auch Planeiler
Schartl) ist bei winterlicher Schneebedeckung selbst zu Fuß abzuraten.
Am Gipfelaufbau zeigt sich der Westgrat ebenfalls mühsam steil und der
folgende ebene Gratfirst länger als einem lieb ist. Das durchwegs unangenehme
Anstiegsprofil ist dabei unerwartet, vergleicht man es mit dem unmittelbar
westlich benachbarten Tal des ehemaligen Rotebenferner zur
Falbanairspitze, das überall, einschließlich
Schartenanstieg, die entscheidende Nuance angenehmer geneigt und mit
Schneeschuhen gut begehbar ist.
- Samt Routensuche mit Verhauer und steiler Hangtraverse dauerte der
Anstieg tatsächlich 5:30. Somit fiel die Überschreitung zur östlich
anschließenden Freibrunnerspitze (3355m, Prominenz
35m, Dominanz 380m, Eigenständigkeit
5.34) über den Verbindungskamm dem Zeitmangel zum Opfer, ebenso wie
der Übergang über die Planeilscharte (3090m) zum westlichen Nachbarn
Rotebenkopf (3157m, Prominenz 67m, Dominanz 620m, Eigenständigkeit
4.79).
Der Abstieg in die Scharte P 3213 beim Übergang zur Freibrunnerspitze
ist zwar nicht einsehbar, sollte I+ jedoch nicht überschreiten. Der
weitere, zunehmend schärfere und steilere Firngrat, zuoberst felsig
und vermutlich Stelle II, scheint notfalls links in der steilen Gletscherflanke
umgehbar.
- Vom Gipfel kann man gut den wenig besuchten, streng vergletscherten,
ostwärts zur Weißkugel streichenden Bergkamm
mit den Bärenbartkögeln studieren. Im Norden beherrscht die
Weißseespitze die Szenerie. Im Süden stellt sich der völlig
einsame, vergletscherte Rabenkopf (3393m) in das Bild, rechts,
in der Ferne, glänzen die bekannten wilden Fels- und Gletschergipfel
der zentralen Ortleralpen.
- Beim An- und Abstieg öffnet sich lange ein sehr beeindruckender
Blick in des hinterste Langtauferer Tal mit dem Langtauferer Ferner,
wo bei den Vernaglwänden ein gewaltiger, bedrohlich zerklüfteter
Eisabbruch hängt.
- Anstiegszeit überhöht, da Schnee ab 2500m frühsommerlich
tief aufgeweicht.
- Tour alleine begangen.
- Einfache Wegstrecke (7.1 Kilometer) zum Download als
GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de
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