Am Weiterweg zum Eiswandbichl:
Der
Fuscher-Kar-Kopf, links die Nordwand,
davor die Fuscher-Kar-Scharte.
Großer
Bärenkopf und Hohe Dock über dem
Nördlichen Bockkarkees, Berge wie begehbare Skulpturen.
Der
Pasterzenboden zwischen Johannisberg, Hohe Riffel (hinten) und
Vorderer Bärenkopf
(links vorne).
Am Mittleren Bärenkopf:
Kapruner
Törl,
Kleiner Eiser und
Hocheiser im Nordwesten. Vorne senkt sich
das Karlingerkees in die Tiefe.
Weiter nördlich
schließt sich das Kitzsteinhorn über den Stauseen
Wasserfallboden
(hinten) und Mooserboden (vorne) an.
Der Große
Bärenkopf über der Keilscharte(vorne). Links, hinter der
Gruberscharte, stehen Klockerin und darüber
Großes Wiesbachhorn.
Der
Fuscher-Kar-Kopf, davor der Breitkopf, im
Südosten. In der Bildmitte ist die Bockkarscharte eingesenkt.
Kurz vor dem
Gipfel des Großen Bärenkopfes.
Am Gipfel des Großen Bärenkopfes:
Rückblick gegen
Westen auf den Mittleren Bärenkopf.
Klockerin
(links) und Großes Wiesbachhorn (Mitte rechts). Links vorne findet man
die Gruberscharte, die das Bärenkopfkees (links) von
Hochgruberkees (rechts) trennt.
Die Hohe
Dock hinter der Dockscharte.
Rückkehr zum
Großen Burgstall, darauf thronend die Oberwalderhütte.
An
der Oberwalderhütte.
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Anfahrt - aus Norden vom Pinzgau über Bruck, aus
Süden vom Mölltal über Heiligenblut - entlang von
Großglockner-Hochalpenstraße
(mautpflichtig) und Stichstraße zur Franz-Josefs-Höhe auf
2370m. Großes Parkhaus am Straßenende (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com).
Vom P geht es am Westende unmittelbar durch eine Reihe von Stollen
auf den flach talein ziehenden Gamsgrubenweg. Nach einer
ungemein aussichtsreichen Passage hoch über der Pasterze
gelangt man nach Querung der weiten Karbucht der Gamsgrube
hinter einem rechts herab ziehenden Bergrücken nach
1:00 in den Wasserfallwinkel, einen kleinen
Bergkessel vor der Zunge des Wasserfallkees (auch als
Südliches Bockkarkees bezeichnet). Hier links über einen Steg
und darauf über ausgedehnte, sanft ansteigende Gletscherschliffe
weiter bis der mit Stangen markierte Weg zur Oberwalderhütte,
die man hoch oben auf dem Felssporn des Großen Burgstall
entdeckt, auf das hier spaltenarme Wasserfallkees wechselt. Sanft
ansteigend über den Gletscher (markiert) weiter bis rechts nahe unter
die Felsen des Großen Burgstall. Nun entweder, wie hier begangen,
zunehmend steiler weiter übers Eis empor und, zuletzt an einem Windkolk
entlang, in die sanfte, plateaugleiche Einsattelung (feiner Schutt)
rechts hinter dem Großen Burgstall (1:10),
oder kurz vor der sichtbaren Hütte auf markiertem, teils sehr steilem,
losem Felssteig über Moränengeröll und Blockwerk durch die Ostflanke zur
Hütte hinauf. Anschließend oben rechts, nordwärts, über den breiten,
sanft ansteigenden Südrücken des Mittleren Bärenkopfes - links im Westen
dehnt sich das riesige, flache Eisfeld des Pasterzenboden aus
(s. oberste Bilder) - auf deutlicher Steigspur weiter. Bei etwa 3150m
tritt man wieder aufs hier ebenfalls spaltenarme Gletschereis und hält,
weiterhin sanft ansteigend, in leichtem Linksbogen gegen den
Eiswandbichl, einen markanten Kammaufschwung zu, dessen Auslauf
man, zuletzt am Rande eines rechts, zum
Nördlichen Bockkarkees abfallenden Eisbruches, über einige
Längsspalten hinweg erreicht. Danach mäßig steil über Schutt und Geröll
den Kammaufschwung empor und oben flacher zum schmalen Felsfirst am
Südgipfel
des Mittleren Bärenkopf. Dahinter sinkt der schmale
Kamm, rechts von hohen Wechten gesäumt, um gut 20 Meter in die
Eiswandscharte
ab um gegenüber an der Kuppe des fast gleich hohen Nordgipfels
(Schutt und feines Geröll) zu enden. Die Gipfelpyramide ist nach
1:15 erreicht. Zum östlichen Nachbarn
Großer Bärenkopf geht es durch die um 170 Meter tiefere
Keilscharte, 3194m, die man über deutliche Steigspuren knapp
links in der Flanke des gleichmäßig absinkenden Ostrückens erreicht (0:15).
In der Scharte steht eine etwa 30 Meter hohe, sanfte Geröllkuppe im Weg,
die man links, nordseitig, passiert ehe es durch den folgenden Sattel P
3188 an des Fuß des langen Westgrates des markanten Großen Bärenkopfes
geht. Über diesen, anhaltend mäßig steil über mit feinem Schutt
bedeckte, gut gestufte Gesimse und Felsleisten, zum Vorgipfel P 3342
empor und danach flacher ansteigend zum ungeschmückten höchsten Punkt (0:35).
Abstieg auf dem Anstiegswege: Mit insgesamt etwa 240 Metern Gegenanstieg
sind abermals Nordgipfel Mittlerer Bärenkopf (0:50)
und Südgipfel überwunden. Die Oberwalderhütte auf dem Großen Burgstall
ist nach 1:00, der P in gemächlichen
2:00 erreicht.
- Die Tour führt, entlang von Pasterze und Pasterzenboden,
unmittelbar durch den Schwerpunkt der größten Vergletscherung der
Glocknergruppe und damit ins Herz dieser prominenten Ostalpengruppe.
(Den
Großglockner findet man deutlich nach
Süden versetzt in seiner eigenen Gruppe). Bereits die
unvergleichlich aussichtsreich gelegene Oberwalderhütte (2972m),
Dreh- und Angelpunkt in dieser beeindruckend großartigen
Gletscherszenerie, ist einen Besuch wert.
- Die mit dem riesigen Trogtal der Pasterze, der wilden Nordflanke
des Großglockner, der Weite des eisigen Pasterzenboden und der
eigentümlich skulpturalen Gestalt der Bärenköpfe wechselnde,
hochalpine Szenerie kann einen entlang der gesamten Route
fesseln. Die Gipfelausblicke faszinieren im gesamten Umkreis: Im
Westen strahlt umflossen von riesigen Eismassen die ebenmäßige
Pyramide des Johannisberg
herüber, im Norden umstellen Hocheiser,
Kitzsteinhorn und Großes
Wiesbachhorn
das Kapruner Tal, über dessen von dort unnahbarem, tief
beeindruckendem Talschluss man hierbei steht, im Osten bestechen die
herrlich klaren Formen von Hohe Dock
und
Fuscher-Kar-Kopf, ehe man im Süden den
hier allgegenwärtigen Großglockner studieren kann.
- Wenn man in einer Seilschaft geht, bietet sich ab Keilscharte
für den Rückweg eine reine Gletscherroute über Nördliches
Bockkarkees,
Bockkarscharte und Südliches Bockkarkees an. Will man zur
Oberwalderhütte zurück, müsste dafür jedoch je nach Spaltensituation
wieder etwas angestiegen werden.
- Der Große Bärenkopf findet sich alternativ als Weißer
Bärenkopf, der Große Burgstall als Hoher Burgstall.
- Der Gamsgrubenweg beginnt mit sechs, jeweils etwa 200 Meter
langen, beleuchteten Stollendurchgängen, bei denen man kunstvolle
Wasser- und Klanginstallationen zu den Themen von Wasser,
Goldbergbau und Bergkristallen passiert. Danach geht es auf einem
breiten, begeisternd aussichtsreichen Panoramaweg über dem
ungeheuerlich tief ausgeschürften Gletschertrog der Pasterze weiter.
Dabei quert man gewaltige, teils felsige Steilhänge, die
bedauerlicherweise Steinschlag und Erdrutschgefahr ausgesetzt sind.
Erkundigung über die aktuelle Situation und eventuelle Wegsperrungen
daher angeraten. Alternativen gibt es bestenfalls via Abstieg zur
Pasterze. Die Steilhänge sind weder unterhalb noch oberhalb des
Weges passierbar, bestehen auch teils aus gewaltigen, stark
abschüssigen Plattenlagen.
- Die Pasterze zeigt sich bis zum Eisbruch hinter der
Oberwalderhütte enorm eingesunken und mit Schutt übersät. Die Zunge
befindet sich mittlerweile etliche hundert Meter von der Talstation
der Gletscherbahn an der Franz-Josefs-Höhe entfernt. Die
Eisoberfläche reichte um 1850 noch bis nahe an die
Hofmannshütte, nahe der Gamsgrube links des Anstiegsweges
gelegen, heute sind es 200 Höhenmeter bis zum Eisstrom.
- Die Hofmannshütte, eine ehemalige Alpenvereinshütte, ist nicht
mehr bewirtschaftet und das Gebäude abgesperrt.
- Die Tour führt durch den landschaftlich großartigen
,
der den viel gerühmten, vorbildlichen Nationalparks in den USA
sowohl in Schutzwirkung aber auch touristischer Ausgestaltung,
welche hier die besonders eindrückliche Gletscherwelt der Hohen
Tauern feiert, ebenbürtig ist. Entlang der 48 Kilometer langen
Großglockner-Hochalpenstraße, gewiss eine der schönsten und
spektakulärsten Passstraßen der Alpen, berührt man in kurzen
Abständen teils aufwändig gestaltete Aussichtspunkte mit
Schaubildern oder Lehrpfaden. Äußerst besuchenswert sind auch das
Nationalparkzentrum und der Swarovski-Aussichtsturm an der
Franz-Josefs-Höhe sowie das Haus Alpine Naturschau an der
Nordrampe auf 2260m.
- Tour alleine begangen.
- Anstiegsweg (9.3 Kilometer) zum Download als
GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de
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