Am Weg in den
Ödenwinkel. Links außen der Johannisberg, in der Mitte das
Eiskögele, rechts, von der Sonne gestreift, Hoher Kasten.
Bei
der Wand unterhalb des Gamskopf.
Blick
vom Johannisberg auf Großglockner und
Hofmannsspitze (rechts daneben).
Blick vom
Johannisberg über die Obere Ödenwinkelscharte gegen die Hohe
Riffel.
Der
Johannisberg von der Oberen Ödenwinkelscharte.
Der
Johannisberg aus OSO von der Franz-Josefs-Höhe. Rechts der felsige
Mittlere Burgstall, in der Tiefe die Pasterze.
Der
Johannisberg aus SSO vom Anstieg zur Stockerscharte.
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Anfahrt vom Pinzgau
über Uttendorf
- aus Westen von Mittersill oder aus Osten von Zell am See
kommend - ins Stubachtal. Großer P am Straßenende im
Enzingerboden bei der Talstation der Weißsee-Seilbahn. Per
Seilbahn in zwei Sektionen direkt an die Rudolfshütte auf 2311m
(s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). Von der Hütte hinab in den Sattel am Ostabfluss des
Sees. Danach in der rechten Flanke (Schrofen, Felstrümmer) hoch über dem
Ödenwinkelkees
noch etwas tiefer bis auf etwa 2200m hinab und darauf einen kleinen
Hangabsatz unter dem rechts aufragenden Medelzkopf empor. Wenig
weiter markiert eine große Steindaube den Beginn des mühsamen Weges durch
grobes Moränengeröll schräg hinab zum etwa 40 Meter tieferen Ödenwinkelkees.
Auf dem Gletscher (anfänglich schmale Längsspalten) diagonal in den linken
hinteren Bergkessel des Ödenwinkel hinüber. Man hält sich dabei am
günstigsten länger an der Mittelmoräne um Querspalten am linken Rand zu
umgehen. Nach einem links herab stürzenden Bach stößt man bald auf eine
Wegtafel, die den Übertritt in die gewaltige Ostflanke des Bergkessels
anzeigt (1:55). Nun befindet man sich wieder auf
einem markierten Bergsteig. Kurz über steilsten Moränenschutt höher ehe es
über flacheres Schrofengelände zunächst talauswärts geht (große
Steindauben). Nachdem man das flache, wasserreiche Plateau Hoher Sand
passiert hat, geht es nach rechts in eine Felsgasse über ausgedehnte
Gletscherschliffe vor eine niedrige Wandflucht. Die Wand wird in einer
markanten, mit Blöcken erfüllten Rinne (I) überwunden.
Darüber, am Gamskopf P 2607, gelangt man durch ein Labyrinth aus
Felsbänken an den sehr hohen und nun wieder steileren Hangabschnitt, der
unmittelbar in die Ödenwinkelscharte empor leitet. Der Steig windet
sich jetzt links einer auffälligen Rippe höher um darüber deren
kanzelartigen Kopf zu erreichen. Von diesem in etlichen Kehren über Schutt
und Geröll den einfacheren, aber mühsamen Schlusshang in die flache Scharte
hinauf (Wegtafel), an der sich die riesige Gletscherweite des Obersten
Pasterzenboden eröffnet (2:10).
Zum Johannisberg geht es an der Scharte nach rechts. Mit
etwas Höhenverlust und dann ganz dicht an der Gratschneide bleibend, noch
oberhalb der Randklüfte, geht es nun im Wechsel von Firn und Fels (I+)
zunehmend steiler auf die ausgedehntere Gipfelkuppe. Die große
Gipfelsteindaube ist nach
1:00
erreicht.
Die Hohe Riffel erreicht man wieder über die Scharte (0:45)
um gegenüber, nordwärts, dem länger flachen Verbindungsrücken (Schutt,
Geröll) zu folgen. Vor dem Ansatz des felsigen Gipfelgrates bleibt kurz der
Gletscher zu überqueren, dann geht es meist links der flachen Schneide
haltend zur höchsten Spitze (0:25), geschmückt mit
einem kleinem Metallkreuz.
Abstieg auf den Anstiegswege: 0:20 in die Scharte,
1:30 zum Ödenwinkelkees hinab,
0:40
zum 40 Meter höheren Gletscherufer gegenüber, in 1:10
mit 110 Metern Gegenanstieg zur Hütte zurück.
- Der Johannisberg zeigt sich nach Osten mit der Kontur einer sanften,
eisigen Glocke als sehr charakteristisch geformter Gletscherberg. Von
seinem weiten Gletschermantel strömt, bald über einen Eisbruch, die
Pasterze hinab (s. oberstes Bild).
Benannt ist der Berg nach Erzherzog Johann. Die Hohe Riffel
besticht dagegen aus Norden und Westen, wohin sie in wildesten, mit dem
Hängegletscher der Totenlöcher überzogenen Felskaskaden abfällt.
- Hochalpine Tour durch eine gewaltige und dabei sehr abwechslungsreiche
Bergflanke in einem der eindrücklichsten Bergkessel der Alpen, dem
großartig abgeschiedenen Ödenwinkel. Die anschließenden Wände zur Linken
direkt unter der Hohen Riffel und zur Rechten unter der Felspyramide des
Eiskögele bleiben den Wandliebhabern vorbehalten.
- Das Gipfelpanorama, besonders am Johannisberg, beglückt durch den
herausgehobenen Blick über den weiten Obersten Pasterzenboden und die
Pasterze, welche man gewöhnlich weit gegenüber am Parkplatz der viel
tiefer gelegenen Franz-Josefs-Höhe tief beeindruckt kennen lernt. Nebenan
wird die wahre Gestalt des Eiskögele (3426m) gelüftet, das über dem
Bergkessel des Ödenwinkel als frei stehende Felspyramide über einer
Riesenwand erscheint, tatsächlich aber eine mächtige Schulter des
Schneewinkelkopf (3476m) darstellt. Im Osten, leicht, aber keineswegs
gefahrlos erreichbar, erkennt man die Oberwalderhütte, daneben,
aus dem Gletschermeer wie länglich runde Felsinseln steigend, die
Bärenköpfe
und etwas weiter Großes Wiesbachhorn.
Schließlich bleibt natürlich der Blick am
Großglockner und seiner eindrucksvollen Pallavicinirinne
hängen.
- Beim Rückweg fallen bedauerlicherweise die erheblichen Gegenanstiege
ins Gewicht und völlig demoralisierend kann es werden, sobald einen der
Bergpfad immer tiefer unter die längst sichtbare Rudolfshütte zwingt.
- Alternative Schreibweisen: Hohe Riffl.
- Die in einem landschaftlich überaus großartigen Rahmen eingebettete
Rudolfshütte wurde 1958 als "OeAV-Alpinzentrum" vom Österreichischen
Alpenverein errichtet und als Ausbildungsstützpunkt genutzt. Seit 2002 ist
das große, vierstöckige Haus Teil einer örtlichen Hotelkette und wird als
Drei-Sterne-Haus mit umfangreichem Rahmenprogramm bewirtschaftet.
- Tour alleine begangen.
- Einfache Wegstrecke (Obere Ödenwinkelscharte 6.0 Kilometer, Anstieg
Johannisberg 1.0 Kilometer, Anstieg Hohe Riffel 0.8 Kilometer) zum
Download als GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de |