Gletschersee vor dem Sonnblickkees. Links im Hintergrund
ragt der markante Felskegel des Tauernkogel auf.
Blick nach Südosten gegen das Kar des Ödenwinkel
mit Hohe Riffel, Johannisberg und Großglockner. Vorne ruht der Weißsee.
Der Mittelgipfel über dem Rabenkees mit dem Eissee.
Der Weißsee, umrahmt von Johannisberg (links), Eiskögele
(Mitte links), Hoher Kasten (Mitte), Medelzkopf (Mitte rechts), Kalser
Tauern und Tauernkogel (rechts).
Blick vom Mittelgipfel nach Nordwesten über den Tauernmoossee
gegen Kitzsteinhorn (links), Hocheiser (Mitte
rechts) und Großes Wiesbachhorn (Hintergrund rechts).
Blick vom Südgipfel zum Stubacher Sonnblick. Links
erhebt sich die Granatspitze.
Gesamtansicht von Süd-, Mittel- und Nordgipfel aus
Nordosten vom Kleinen Eiser. Links der Stubacher Sonnblick,
rechts außen der Kitzkarkogel. |
Anfahrt vom Pinzgau über Uttendorf
- aus Westen von Mittersil oder aus Osten von Zell am See kommend - ins Stubachtal.
Großer P am Straßenende im Enzingerboden bei der Talstation der Weißsee-Seilbahn.
Per Seilbahn in zwei Sektionen direkt an die Rudolfshütte auf 2311m (s.a.
Bing Maps, Wetter bei weather.com). Zum Mittelgipfel folgt man durchgängig einem
markierten Bergsteig: Zunächst steigt man 60 Meter von der Hütte zur westlichen
Staumauer ab. Gegenüber geht es nach links über einen mit Drahtseilen und Leitern gesicherten
Schrofenpfad auf ein ausgedehntes, mit flachen Felsbänken bedecktes Schrofenplateau
empor. Bald passiert man einen auffällig großen Ombrometer zur Regenmessung
(1:00). Danach geht es rechts um einen Gletschersee vor dem Sonnblickkees herum
und gegenüber steilere Felsbänke höher ehe man weiter oben schließlich den
Gletscherrand berührt. Dieser wird am Fuße steiler Felswände kurz gequert, dann geht es
rechts erneut steilere Felsabsätze hinauf. Schließlich ist das weite und wellige Hochkar
zwischen Süd- und Mittelgipfel, von mehreren Toteisfeldern bedeckt, erreicht. Dieses
steigt man halb links haltend in den Sattel zwischen beiden Gipfeln an. Am Sattel stößt
man auf das flache Gletscherfeld des oberen Rabenkees und einen malerischen
kleinen Eissee.
Zum Mittelgipfel am Sattel nach rechts, wo es gleich dicht links unter
der schroffen Gratschneide über grobe Felsblöcke (I) auf die
ausgedehnte Gipfelhochfläche geht, die an ein zerfurchtes Schrattenfeld der Kalkalpen
erinnert. Das Gipfelkreuz ist nach 1:25 erreicht.
Zum wenig höheren Südgipfel geht es weglos und unmarkiert über den
bereits berührten Sattel und anschließenden Verbindungsgrat. Dieser wirft zunächst zwei
kleinere runde Schrofenkuppen auf, dann geht es wenige Schritte über das oberste, zu
einem Rücken gewölbte Gletscherfeld. Darauf folgt der scharfe, teils sehr brüchige
Felsgrat (I+), der in mehreren Aufschwüngen, auch über gewaltige
Blöcke, an den höchsten Punkt leitet. An schwierigen Stellen hält man sich mit Vorteil
an die rechte Seite. Den zu höchst aufgetürmten Felsblock, dicht vor der Sonnblickscharte,
hat man nach 0:35 erklommen.
Abstieg wie Aufstieg: In 0:25 kehrt man an den Sattel zurück, bei 60 Metern Gegenanstieg
in weiteren 1:45 an die Hütte.
- Die Hoch Fürleg ist ein sehr hügeliger, eher uncharakteristisch wirkender Bergstock
der im bergsteigerischen Schatten etlicher attraktiver Dreitausender liegt. Er wirft noch
einen dritten, den Nordgipfel mit 2925m auf (mit einem Kreuz geschmückt), den man über
einen breiten Schrofenrücken in 0:15 erreicht.
- Um so überraschender erweist sich die landschaftlich und vom Wegverlauf her über alle
Maßen beglückende Tour. Bei kaum zweieinhalb Stunden des Anstiegs passiert man
verschiedenste Wegeindrücke. Der Anfang ähnelt einem Klettersteig, darauf passiert man
einen herrlichen Gletschersee vor steiler, zerrissener Gletscherzunge, immer wieder sind
ausgedehnte, aber gut griffige Gletscherschliffe zu überqueren, das Sonnblickkees wird
kurz betreten und gipfelwärts dehnt sich ein sanftes, welliges Hochkar mit den Resten des
hier fast abgeschmolzenen Sonnblickkees aus. Am Sattel zwischen den Gipfeln findet sich am
Rande eines flachen, nordseitigen Gletscherfeldes noch ein weiterer entzückender Eissee
eingebettet. Schließlich bleiben sogar noch zehn Minuten an einem scharfen Grat zu
klettern. All dies unter winterlichen Schneemassen verborgen zu wissen, könnte
enttäuschender kaum sein.
- Das Gipfelpanorama fesselt mit den Riesenwänden unter den Gipfeln von Hohe Riffel bis Eiskögele, überragt schließlich vom
Großglockner. Links, weiter im Norden, schließen sich die
herrlichen Bergpyramiden von Hocheiser und Kitzsteinhorn
an, überragt von Gletschergipfeln wie Großes Wiesbachhorn
oder Klockerin. Ganz nah stehen die aus einem weiten Gletscherbuckel heraus
ragenden Gipfel von Granatspitze und Stubacher Sonnblick. Im Westen,
nicht zuletzt, strahlt der Großvenediger herüber. Alles in
allem eine der lohnendsten Bergtouren im Alpenraum .
- Alternative Schreibweisen: Hohe Fürleg, Hoch Fürlegg, Hoch
Filleck.
- Die in einem landschaftlich überaus großartigen Rahmen eingebettete Rudolfshütte wurde 1958 als
"OeAV-Alpinzentrum" vom Österreichischen Alpenverein errichtet und als
Ausbildungsstützpunkt genutzt. Seit 2002 ist das große, vierstöckige Gebäude Teil
einer örtlichen Hotelkette und wird als Drei-Sterne-Haus mit umfangreichem Rahmenprogramm
bewirtschaftet.
- Tour alleine begangen.
- Einfache Wegstrecke (4.0 Kilometer) zum Download als GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de |