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Tour 124 - Ùja Ciamarella

Piemont Südliche Grajische Alpen
Piemonte Alpi Graie del sud

Hochtour Route Pian della Mussa - Rifugio Gastaldi - Ghiacciaio della Ciamarella - SW-Flanke (I) Gesamtaufstiegshöhe (m) 1970 + 90 im Abstieg (ohne Rocca Turo) Tage 2 Verhältnisse sommerlich unbeständig, in Wolken, leichter Schneefall

Name Max
(m)
Min
(m)
Aufstiegs-
höhe (m)
 Aufstiegs-
zeit (h)
 Schwierig-
keit [1]
 Prominenz
(m)
[2]
 Dominanz
(m)
[3]
Eigenstän-
digkeit
[4]
Rifugio Gastaldi CAI 2659 1800 860 2:15 BW2 - - -
Rocca Turo 2759 2659 100 0:20 BW1 100 800 4
Ùja Ciamarella 3676 2575 1110 4:40 G2 664 8700 2
Uja Ciamarella, Blick von der Hütte

Der Ùja Ciamarella vom Sattel westlich des Rocca Turo nahe des Rifugio Gastaldi aus. Links vom Gipfel die Südwestflanke und der hier ebene Gletscher Ghiacciaio della Ciamarella, darüber die Piccola Ciamarella / Petit Ciamarella, 3540m.

 


Blick aus Nordwesten von der Ouille Noire auf die Nordwand. Rechts die Piccola Ciamarella.

Nordseite

 

Nordwand

Gesamtansicht aus Norden vom Gipfel der Levanna Occidentale. Rechts schließt sich die Piccola Ciamarella an.

 

Fotos: Thehighrisepages.de

Anfahrt von Turin / Torino über Ceres ins Val di Ala und dort auf steiler kurvenreicher Straße bis zum P am Straßenende im flachen Talboden des Pian della Mussa auf 1800m, nahe des Rifugio Città di Ciriè (s.a. Bing Maps, Wetter bei weather.com).

1. Tag
Von der Straße nach Westen zu den Hütten der Alpe Rocca Venoni, über mark., teils gesicherten Steig in etlichen engen Kehren links des Steiltobels Canale delle Capre die hohe felsige Hangstufe hinauf und oben flacher südwärts, später wieder westwärts und steiler, über Matten ins ggf. schneegefüllte Hochkar zum Rifugio Gastaldi CAI auf 2659m (2:15).
Von der Hütte bietet sich ein Abstecher zum nordöstlich gelegenen, 100m höheren, breit gelagerten Felsbuckel Rocca Turo an (0:20), wo sich ein herrlicher Tiefblick auf den Talschluss um Pian della Mussa und das ganze Val di Ala eröffnet.

2. Tag
Zum Ùja Ciamarella von der Hütte bis zum Gletscher Ghiacciaio della Ciamarella generell NNW-wärts: Erst durch einen kleinen Sattel westlich des Rocca Turo (s. oberes Bild), dahinter nach links, um eine große Mulde (ggf. Steilfirn) herum und durch ein Schuttfeld hinab ins Trogtal Il Pian Gias wo man oberhalb des Canale delle Capre auf etwa 2575m die flache Zunge des Pian-Gias-Gletschers quert. Steindauben folgend leicht ansteigend zum gegenüber liegenden Talrand nahe der Kuppe P 2704. Weiterhin NNW-wärts über Moränengeröll, Schrofen und einige leicht passierbare Felsstufen an Felsabsatz P 2907 vorbei zum weiter oben gelegenen Ghiacciaio della Ciamarella, den man auf etwa 3100m links vor einer zerschrundeten Gletscherrandzone erreicht. Anfangs gegen den westlich gelegenen Nachbargipfel Piccola Ciamarella, 3540m, weiter, und oberhalb der Bruchzone in weitem Bogen über den dort spaltenarmen Gletscher nach rechts, Osten, bis an den Fuß der  Südwestflanke. Diese 400m hohe, mittelsteile, kaum gegliederte Felsflanke (I) quert man von rechts nach links hinauf: Den anfangs deutlichen Steigspuren folgend in langen Kehren höher bis nahe zum verwitterten, oberen Nordwestgrat. In der obersten Flanke, wo sich die Steigspuren verlieren, in Falllinie hoch. Der Gipfel mit kleiner Bronzebüste ist nach 4:40 erreicht.
Abstieg zur Hütte - mit 90m Gegenanstieg hinter dem Trogtal Il Pian Gias - in 2:45, ins Tal in 1:20.

  • Nach der Pointe de Charbonnel ist der Ùja Ciamarella höchster Berg in der Gruppe Südliche Grajische Alpen. Die steile Schauseite präsentiert er gegen Nordosten (s. unteres Bild).
  • Wenn nicht in dichten Wolken steckend, sollten am Gipfel nach Kartenlage fast die gesamten Südwestalpen zu überschauen sein: über der riesigen, breiten Eiskappe der nahen Pointe de Charbonnel hervorlugend La Meije und Barre des Ecrins, daneben L'Albaron, Bessanese, Rocciamelone und Pointe de Ronce, gegenüber im Vanoise dann Grande Casse, Grande Motte, Mont Pourri und Dent Parrachée, dahinter in der Ferne die Aiguilles d'Arves, umrahmt von der breiten Front der Grandes Rousses mit dem Pic de l'Etendard. Im Süden, wo der Monviso über alle fernen Bergketten herrscht, sieht man bis hin in die Ligurischen Alpen, die Gegend, wo Alpen und Apennin aneinanderstoßen, davor die meist wolkenerfüllte Waschküche der Po-Ebene. Im entfernteren Norden, neben dem unbestreitbaren Herrscher Mont Blanc, kann man die Südseite der eisig glänzenden Walliser Alpen bewundern, zu der die nahe gelegenen Felsgestalten der Paradisogruppe einen wirkungsvollen Kontrast darstellen.
  • Landschaftlich sehr reizvoller Zugang zur Hütte mit Blick auf die rinnendurchfurchte 1500m hohe Südwand des Ùja Ciamarella und den Abfluss des Ciamarella-Gletschers, der unweit des unteren Hüttenweges in elegantem Wasserfall durch den engen Einschnitt des Canale delle Capre stürzt.
  • Der kubusförmige Hüttenbau liegt vor einem düsteren Hochkar mit steilen Wänden, so der 1000m hohen Ostwand der Bessanese (3594m, auch mit 3618m angegeben). Auch andere umliegende Berge des Kessels übersteigen die 3500m, so im Süden die von zwei zerspaltenen Hochfirnen eingefassten Croze Rossa / Croix Rousse und Punta d'Arnas / Ouille d'Arbéron.
  • Der Bergname wird auch mit Uia di Ciamarella oder Ùja di Ciamarella angegeben.
  • Abweichende Höhenangabe für die Hütte: 2600m.

 

  • Gesamter Anstiegsweg (8.4 Kilometer) zum Download als GPX-Datei.

 


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