Blick
zwischen Gramai-Alm und Lamsenjochhütte zur Lamsenspitze.
Die
Lamsenspitze nahe der Lamsenjochhütte. Links unter dem finsteren Felszahn
zieht der Klettersteig zum Brudertunnel empor.
Dicht unter dem
Gipfel.
Gipfelblick
nach Westen gegen
die nordseitig abfallende, lange Felsflucht der Laliderer Wände,
die sanfte Gumpenspitze (Bildmitte) und das
Gamsjoch (rechts),
und nach Nordosten
ins Falzthurntal, eingerahmt links vom
Sonnjoch und rechts, knapp unter dem plateaugleichen Rofangebirge
am Horizont, von der Rappenspitze.
Überblick aus
Norden vom Sonnjoch: Lamsenspitze, Hochglück,
Eiskarlspitze und Spritzkarspitze. Rechts die Karhänge
über dem verdeckten Großen Ahornboden. |
Anfahrt von Pertisau
(Achensee) über Mautstraße (EUR 3,30) ins Falzthurntal bis zum
großen P am Ende beim Gasthof Gramai-Alm auf 1261m (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). Über bez. Wanderweg zwischen den Gebäuden des Gasthofs
hindurch und dahinter schräg links über den Bach, nicht geradeaus zum
"Wasserfall". Der Weg führt durch schütteres Gebüsch zu einer großen,
ausgeschilderten Verzweigung; weiterhin geradeaus, zur "Lamsenjochhütte".
Der Weg wendet sich bald nach links um in einigen Kehren die Talflanke
hinauf zu steigen. Auf 1500m geht es dann quer über Schuttfächer zur
hinteren Talschwelle hinüber. Dort in Kehren steil bis auf die felsige
Schwelle des Lamsenkar, wo auf 1953m die Lamsenjochhütte
erreicht ist (1:35).
An der Hütte nach rechts, Westen, bis zur nächsten Verzweigung und weiter
zum "Brudertunnel". Über grobes Geröll geht es rasch zur gewaltigen
Wandflucht hinüber, die sich senkrecht über mehr als 4km Länge geschlossen
hinzieht. Nun auf Klettersteig (künstliche Tritte, Klammern, Drahtseile)
hoch: Vom Einstieg am Wandfuß steil nach links bis zu einem großen Riss, der
diagonal nach rechts hinaufführt. Er gibt bis zum Einstieg in die Höhle den
restlichen Weg vor. Der Tunneleingang liegt weit oben in der Wand links
unterhalb eines spitzen, kreuzgeschmückten Felszahnes (s. zweites Bild). Von
der Wandfront bis zur Öffnung ist noch eine kurze sehr ausgesetzte Passage
zu überwinden. Nun im haushohen Naturtunnel auf mittelsteilem Schutt höher
bis man unter dem kaminartigen Ausstieg steht. Über leicht überhängende
Felsen (zahlreiche Klammern) direkt hinauf und man steht jäh in der Sonne
der flacheren Südflanke am Rande über dem Lamskar
(0:40).
Nun auf bez. Geröllpfad nach rechts (links geht es zur Hochnissl),
etwas unterhalb der Gratschneide und unter der Lamsscharte. Der Weiterweg
quert durch große Schuttflanken bis hinter den Gipfelaufbau. Hier rechts
hoch bis zum Felseinstieg (s. drittes Bild).
Die Steigspuren und Drahtseile leiten zu einer markanten Rinne. In ihrem
Auslauf hinauf und bald auf die rechte steile Begrenzungsrippe (II). Darüber
folgen einige Felsabsätze (I), ehe sich das Gelände zurück lehnt. Durch
Schutt führt der Pfad zum letzten Gipfelaufschwung. Den Gipfel erreicht man
von links nahe einer flachen Einschartung (Tiefblick ins Falzthurntal). Am
Kreuz (mit Buch) steht man nach 1:00.
Abstieg bis zur Lamsscharte, 2270m. Nun nach links, direkt unter der hohen
Ostwand den Pfad in das Lamsenkar hinunter. Zu Beginn über steilen,
speckigen Fels (I), danach bis zum Ansatz der Schutthalden. Je nach
Situation kann man nun zügig bis zum Karboden abfahren. Zur Hütte ist es
dann nicht mehr weit (1:05). Abstieg von der Hütte
ins Tal wie Aufstieg, abschnittsweise kann auch hier auf Schutt abgefahren
werden (1:20).
- Spannende Tour
auf einen sehr charakteristischen Karwendelgipfel: Durchs karge Ende des
schönen Falzthurntal, bei Bedarf eine AV-Hütte als Raststation, eine
unbezwingbar wirkende Felswand, alles nordseitig. Nach dem Durchstieg des
spektakulären Naturtunnels die übrige Tour südseitig mit Blick auf Inntal
und Alpenhauptkamm. Gipfelanstieg im brauchbaren Fels, großartiger
Ausblick nah und fern. Zum Abschluss mühelose Geröllabfahrten von der
Lamsscharte zur Hütte und ins Tal.
- Die Klettersteigsicherungen unter und im Brudertunnel waren marode und
daher nur vorsichtig zu belasten (eventuell im Jahre 2002 saniert?). Der
Ausstieg am Brudertunnel erfordert deutlichen Kraftaufwand.
- Es ist vermutlich möglich, die Tagestour mit der Ersteigung der
Hochnissl zu verbinden.
- Der Brudertunnel führt auch den Namen Lamstunnel.
- Wegstrecke (Anstieg 6.2 Kilometer, Rückkehr bis Hütte 1.9 Kilometer)
zum Download als
GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de |