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Tour 28 - Wildspitze

Tirol Ötztaler Alpen Weißkamm

Hochtour Route Bergstation Stablein - Breslauer Hütte - Mitterkarjoch - N-Gipfel über W-Grat und weiter zum S-Gipfel Gesamtaufstiegshöhe (m) 1440 Tage 2 Verhältnisse sommerlich gut

Name Max
(m)
Min
(m)
Aufstiegs-
höhe (m)
 Aufstiegs-
zeit (h)
 Schwierig-
keit [1]
 Prominenz
(m)
[2]
 Dominanz
(m)
[3]
Eigenstän-
digkeit
[4]
Breslauer Hütte (DAV) 2844 2356 490 1:10 BW1 - - -
Wildspitze (Nordgipfel) 3772 2844 930 3:35 G2 2262 48570 1
Wildspitze (Südgipfel) 3768 3750 20 0:10 G2 18 150 6
Breslauer Hütte

Die Breslauer Hütte.

Mitterkarjoch

Anstieg ins Mitterkarjoch.

 

Blick nach SW

Blick vom Taschachferner übers Mitterkarjoch auf Weißkugel (links hinten) und Weißseespitze (Mitte rechts). Rechts vom Joch der Südostgrat des Hinteren Brochkogel.

 

Wildspitze, Gipfel

Der Nordgipfel (3772m, links) mit dem Übergang zum Kreuz auf dem Südgipfel (3768m, rechts).

 

Südgipfel

Auf dem Weg vom Nord- zum Südgipfel.

 

Am Südgipfel

Blick am Südgipfel nach Südwesten über den Vorderen Brochkogel (im Vordergrund) hinweg zur Weißkugel.

 

Breslauer Hütte und Ramolkamm

Rückkehr an die Breslauer Hütte. Gegenüber über dem Venter Tal steht der Ramolkamm von Großer Ramolkogel (links) bis Schalfkogel (rechts).

 


Wildspitze

Wildspitze und Hinterer Brochkogel aus Nordosten vom Mainzer Höhenweg.

 

Wildspitze

Wildspitze und Hinterer Brochkogel aus Nordosten von der Inneren Schwarze Schneid.

 

Wildspitze-Gipfel

Der Gipfelaufbau mit Süd- (links) und Nordgipfel (rechts) im Detail.

 

Wildspitze, SW-Flanke

Ansicht aus Südwesten vom Vorderen Brochkogel. Links findet man das Mitterkarjoch eingesenkt.

 

Wildspitze und Hinterer Brochkogel

Ansicht aus Westen vom Ölgrubenjoch: Links die beiden Wildspitze-Gipfel, in der Mitte der Hintere Brochkogel, darunter der Taschachferner und vorne der Sexegertenferner.

 

Anfahrt übers Ötztal nach Sölden und weiter über Zwieselstein bis Vent. P (kostenpflichtig) am Ortseingang (1890m) oder wenig weiter beim Sessellift zur Breslauer Hütte (s.a. Bing Maps, Wetter bei weather.com).

1. Tag
Von der Sessellift-Kopfstation Stablein (2356m) über bez. Wanderweg durch weite Almhänge zur großen Breslauer Hütte auf 2844m (1:10).

2. Tag
Hinter der Hütte am Fuße der rechten Bergflanke dem Schild "Mitterkarjoch, Wildspitze" folgend über grobes Blockwerk und Moränengeröll im leichten Auf und Ab zum Auslauf des flachen Mitterkarferner. Bei etwa 3250m Übertritt auf Eis. Der Mitterkarferner füllt eine von Steilfels umgebene Bucht. Über seine Mittelmoräne den Steindauben folgend im weitem Bogen um Süd- und Südwestsporn der Wildspitze herum. Der Übergang am Mitterkarjoch, der tiefsten Einsattelung zwischen Hinterer Brochkogel und Wildspitze, bleibt dabei lange vom rechts hoch hereinragenden Südwestsporn verdeckt. Erst wenn man der hintersten Gletscherbucht näher kommt ist das Joch zu erblicken. Über die mittelsteile Flanke (meist Trasse, am Flankenfuß eine schmale Randkluft) ins Joch, das den Zugang zum Hochbecken des Taschachferner ermöglicht (2:10, vergl. zweites Bild v.o.). Im Hochbecken stößt man bei etwa 3500m bald auf die Routen von der Vernagthütte und vom Taschachhaus. Von hier folgt man in einer breiten Gletschermulde am Fuße der rechts zum hoch aufragenden Westgrat ziehenden steilen Gletscherflanke der meist ausgeprägten Trasse mittelsteil nach Osten in Richtung des Doppelgipfels. In der Mitte des flacheren Gletscherbeckens vor dem Doppelgipfel verzweigt sich die Route; wer zunächst auf den Nordgipfel möchte, steigt links über den steileren Gletscherhang zum schmalen, überfirnten obersten Nordwestgrat (Firn) auf und erreicht über diesen nach rechts den nahen Nordgipfel, 3772m (1:25). Auf der Firnschneide weiter (s. drittes Bild v.o.), geht es durch den wenig niedrigeren Sattel auf den gewöhnlich belebteren, felsigen Südgipfel, 3768m, mit Kreuz und Buch (0:10).
Rückkehr in den obersten Gletscherboden entweder über den Südwestgrat (Blockwerk, etwas ausgesetzt) in einen Firnsattel und von dort eine niedrigere Firnflanke hinab, oder, wenn kein Blankeis, über die Gletscherflanke unter dem Sattel zwischen den beiden Gipfeln. Übriger Abstieg wie Anstieg. Die Hütte ist nach 3:30 erreicht, Stablein nach 0:45.

  • Die Wildspitze bildet einen deutlichen Doppelgipfel aus. Für den Nordgipfel wurde früher 3774m angeben, manchmal 3772m. Die Höhe dieses Firngipfels dürfte inzwischen aber unter die des Südgipfels (3768m oder 3770m) abgeschmolzen sein, auf neueren Karten findet man nun 3765m angegeben. Damit würde der Südgipfel zum orografisch bedeutenderen Gipfel; obige Angaben zu Prominenz, Dominanz und Eigenständigkeit sind in diesem Fall zu tauschen.
  • Höchster Berg der Ötztaler Alpen und zweithöchster in Österreich. Der nächst höhere Berg findet sich erst gut 48 Kilometer entfernt im Ortler. Zusammen mit seiner relativen Prominenz von fast 60 Prozent (relevante Scharte ist der Reschenpaß mit 1510m) handelt es sich hier um einen Berg von europäischem Rang (Eigenständigkeit 1).
  • Seilpartner wegen Spalten auf dem Taschachferner sehr angeraten.
  • Der hier beschriebene ursprüngliche Normalweg über die bald 100 Meter hohe Steilrinne zeigt sich bei festem Firn oder gesetzter Schneeauflage mäßig schwierig. Da sich die Verhältnisse in der Rinne bezüglich Eis- und Steinschlag von Jahr zu Jahr verschlechtern, hat man nebenan im Fels als Umgehung einen mäßig schwierigen Klettersteig (B/C) eingerichtet. An Schönwettertagen ist hier mit Stauungen zu rechnen. Eine Alternative ab Breslauer Hütte zu diesem zunehmend heiklen Anstieg findet man z.B. über den Ötztaler Urkund: Dem Steig Richtung Mitterkarferner folgend geht es nach fünf Gehminuten rechts ab über Kehren hinauf auf den Urkundkolm, 3134m. Weiter über Steigspuren auf den Südostgrat des Ötztaler Urkund und über diesen in luftiger Kletterei (Stelle III) auf den Ötztaler Urkund, 3554m. Kurzer Abstieg und über Firn in den Urkundsattel. Darauf über Schnee und Eis an den felsigen Südostsporn hinauf und über diesen steil auf den Südgipfel der Wildspitze (4:00).
  • Vergl. a. Touren 436, Hinterer Brochkogel und 970, Vorderer Brochkogel.

 

  • Anstiegsweg (Hütte 2.7 Kilometer, Gipfel 4.4 Kilometer) zum Download als GPX-Datei.

Fotos: Thehighrisepages.de

Die Wildspitze aus Südwesten von der Weißseespitze.

Blick von der Weißseespitze

Blick vom Hinteren Brochkogel über das Mitterkarjoch zur Wildspitze.

Wildspitze

 


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