Ansichten aus Norden:
Blick an der
Seekaralm auf Große Kesselspitze, Kleine Kesselspitze
und Gamsleitenspitze.
Große
Kesselspitze, Gamsleitenspitze (links), Zehnersattel (Mitte),
Zehnerkarspitze (Mitte rechts),
Predigtstuhl und Glöcknerin (rechts) vom Seekareck.
Große
Kesselspitze (dicht darunter die Kleine Kesselspitze) und Gamsleitenspitze
im Detail.
Zehnersattel
und Zehnerkarspitze, die das niedrigere Gamsspitzl, links darunter,
überragt.
Predigtstuhl
(links), Glöcknerin (Mitte, darunter findet man das Wildkar) und
Hintere Großwandspitze (rechts).
Der östliche
Pleißlingkeilkamm von der Seekarspitze.
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Anfahrt aus Norden von
Radstadt, aus Süden vom Katschberg über die Obertauern-Passstraße
zur Hotelsiedlung am Schigebiet an der Passhöhe auf 1740m (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). Hinter dem DAV-Haus, am östlichen Ende der Hotelsiedlung
an der Passstraße gelegen, nach Süden und über die Schipiste den Hang empor,
bis man bald die ersten Markierungen findet. Ihnen folgend weiter auf der
Piste nach links hinaus bis es wenig später nach einer Rechtskehre in das
Wegmacherkar
geht, das unter der Herbertspitze, 2137m, dem östlichsten
Felsgipfelchen im Kammzug, liegt. Der markierte Pfad verlässt nun die
planierten Pisten und windet sich in Kehren zunächst am Fuße der zerrissenen
Gratfelsen nach rechts, um zuletzt vor dem Waser Törl, einer
sanfteren, grünen Kammeinsattelung bei der Kopfstation des höchsten
Schilifts, auf einen Grasrücken zu leiten, der weiter westwärts in der
schmalen, völlig ungeschmückten Grasschneide der Gamsleitenspitze
gipfelt (1:25). Abstieg über den weiterhin
westwärts ziehenden, sich bald verbreiternden Grasrücken fast 200 Höhenmeter
hinab bis in den nächsten weiten Grassattel, den Zehnersattel, wo
man an einer Wegkreuzung auf den
Arno-Weg stößt (0:35). Nun kann man einen
Abstecher auf das
Gamsspitzl (mit großem Metallkreuz), einem überraschend
schroffen Kalkturm mit hoher senkrechter Südwand, unternehmen, das man
zunächst aus Osten über einen breiten Gras- und Schuttrücken, oben über die
steile und schrofigere Nordflanke erreicht (hin und zurück in
0:20).
Nun wieder auf dem bez. Bergpfad Nr. 22 nach SSW weiter, direkt am Fuße der
Südostwand des Gamsspitzl auf Felsgesimsen (I) hindurch, über erste größere
Schutthalden hinweg, um zuletzt vor der Zehnerkarspitze
eine kürzere Steilrinne (zuoberst I+) anzusteigen die einen auf den felsigen
Gipfelgrat führt. Damit hat man die Südflanke wieder verlassen. Am höchsten
Punkt mit Kreuz und Buch steht man nach 0:30.
Über einen einfachen Grasrücken nach Südwesten hinab bis bei etwa 2250m
erneut schroffe Gratfelsen (des Predigtstuhl 2361m) den Pfad nach
links in die südseitige Schuttflanke, hier über dem Zinnerkar,
abdrängen. Der Pfad verliert allmählich 220 Höhenmeter, ehe er den felsigen
Südostgrat des Predigstuhl umgangen hat. Danach über schrofigeres Gesimse in
längerer Traverse nach Westen höher bis man zuletzt über den obersten
Nordrücken das Kreuz auf dem felsigen Gipfel der Glöcknerin
erreicht hat (1:05).
Danach über einen einfachen Grasrücken in den nächsten Sattel hinunter, wo
man auf den bez. Abstiegsweg zum Wildsee trifft (0:05,
Wegtafel). Von hier bietet sich noch ein Abstecher auf die Hintere
Großwandspitze an, die man über den flachen Verbindungsgrat angeht.
Der felsige, oberste Gipfelaufbau wird in der Südflanke auf Gesimsen
umgangen, danach geht es über den kurzen Südwestgrat auf den höchsten Punkt,
geschmückt mit einem kleinen Holzkreuz (hin und zurück in
0:35).
Am letzten Sattel zurück geht es nun auf bez. Steig die Nordflanke hinunter,
zunächst vielfach gewunden eine stark wellige Senke im Wildkar
hinab, dann durch Schutthalden links über dem ungemein tief eingesenkten
Wildsee bis zur Hangterrasse über den Wildseeleiten bzw. der
Bödenalm (einzelne Hütte), wo links der Pfad zu Felseralm
hinab führt. Man folgt aber nun dem hangquerenden Pfad 702 nach Osten, der
sich hier bei mehrfachem Auf und Ab in grünen Senken zwischen kleinen
Felskämmen und -absätzen auf der großen Hangterrasse unter den
Steilabstürzen der Teufelshörner
und dann des Gamsspitzl seinen Weg sucht, ehe es oberhalb der ersten Häuser
der Hotelsiedlung durch Wald eine Steilstufe hinab geht. Weiter unter quert
man länger durch eine hohe Buschflanke, bis man wieder in dichten Wald und
zuletzt über eine Schipiste nach Obertauern gelangt (2:25).
- Der Aufbau des durchaus schroffen Pleißlingkeilkamm ist recht
abwechslungsreich. Meistenteils bewegt man sich im steileren Kalkgelände
auf Felsgesimsen, teils über ausgedehnteren Geröllflanken, und einige
kürzere Steilrinnen werden auch durchstiegen. Die jeweils westseitigen
Gratabschnitte zeigen sich dagegen häufig als einfache Grasrücken. Die
Route ist lückenlos markiert und bleibt auch bei schlechter Sicht bestens
erkennbar.
- Zu Beginn kann man noch über einen Abstecher den schroffen Felszacken
der orografisch allerdings bedeutungslosen Herbertspitze (Höhe 2137m,
Prominenz 22m, Dominanz 100m, Eigenständigkeit 6) mitnehmen.
- Über die Gipfelaussicht kann nichts authentisches berichtet werden, da
durchwegs in teils dichtem Nebel begangen.
- Die Glöcknerin ist nicht zu verwechseln mit der stark vergletscherten
Klockerin, 3422m, am Oberende des Kapruner Tals (Hohe
Tauern) gelegen.
- Parkmöglichkeiten innerhalb der Hotelsiedlung, da alles Privatgrund,
unklar. Problemlos ist es, etwa am östlichen Ortsausgang 30hm unterhalb
des DAV-Hauses zu parken. Den Beginn des mark. Bergpfades in der
Hotelsiedlung nahe des DAV-Hauses auszumachen, ist schwierig. Am
einfachsten steigt man zunächst die östlichste Schipiste an.
- Leider summieren sich bei der Rückkehr nach Obertauern bei der
vermeintlichen Querung durch die Bödenalm weitere 150hm dazu, was die
Freude über die sehr abwechslungsreichen Wegabschnitte am ungemein tief
eingesenkten Wildsee und im stark bewegten, spannenden Kleinrelief, von
der Tauernpassstraße nirgends einsehbar, deutlich mindern kann.
- Der Name für die Passhöhe, die übrigens die Gebirgsuntergruppen
Radstädter Tauern
und Schladminger Tauern trennt, wird sehr leicht irreführend
verwendet: Mit
Obertauern ist die (Hotel-)Siedlung gemeint, mit Tauernpass
oder Radstädter Tauern der eigentliche Pass, wobei letzte
Bezeichnung auch zugleich für die Gebirgsuntergruppe steht. Der alte
Begriff "Tauern" steht übrigens für "Pass", daher ist der Name Tauernpass
ohnehin sehr unglücklich. Hohe Tauern steht folglich für "die
hochgelegenen Passübergänge".
- Komplette Wegstrecke (15.4 Kilometer) zum Download als
GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de |