Der
Hochgolling aus Nordosten vom Greifenberg.
Die
Gollinghütte.
Der
Greifenberg, darunter der Sattelsee. Rechts die markante
Klafferschneide.
Ausblick am
Greifenberg-Gipfel über den Klafferkessel
zu Hochwildstelle (links) und Waldhorn
(rechts).
Das Waldhorn
über dem Waldhorntörl.
Am
Riesachsee. Mitte links die Hochwildstelle. |
Anfahrt aus Westen von der
Tauernautobahn
über Bischofshofen, aus Osten von der Pyhrnautobahn über
Liezen, ins Ennstal nach Schladming. Von dort nach
Süden über Rohrmoos
ins Untertal. P am Straßenende bei der Granglalm auf
1079m (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). 1. Tag
Vom großen P auf breitem Fahrweg durch die Talsohle ins Steinriesental
hinein bis zum Ende an der Hüttenseilbahn. Nun nach links auf bez. Steig in
wenigen Kehren zur Gollinghütte hinauf, die auf der hohen Schwelle einer
Talstufe, direkt über einem Wasserfall, thront (1:35).
An der Hütte geradeaus weiter ins hier ebene Tal, dessen Flanken eng
zusammenrücken, um sich bald wie ein gewaltiges Felsentor zu einem mit
hohen, ernsten Bergflanken eingeschlossenen großen Bergkessel, dem
Gollingwinkel, zu öffnen. Stirnseitig steht vor einem die gewaltige,
düstere Nordostwand des Hochgolling, noch über 1000 Meter
bis zum Gipfel, und rechts, unter dem steil abstürzenden Nordwestgrat,
erkennt man die eingezwängte Gollingscharte, die hier den einzigen weiteren
Auslass gewährt. Erreicht wird sie über grüne Steilhänge rechts eines
Tobels, darauf geht es in zahlreichen Steilkehren über die von oben herab
ziehende weite Schutthalde.
Hinter der Scharte (1:35) dem bez. Steig folgend
nach links in die riesige Südwestflanke, die gleichmäßig steil und kaum
gegliedert zum Gipfelfirst empor reicht: Nach einer anfänglichen Querung
geht es in Kehren steil höher, dann zieht der Steig nach rechts unter die
erste steilere Schrofenkante. Über sie (I) empor, dann zieht der Pfad weiter
schräg rechts bis zum links abzweigenden Steig über den direkten
Nordwestgrat hinauf. Auch wenn man wie hier dem sog. „historischen Weg“
weiter folgt, geht es bald in felsigeres Gelände, wo etliche Steilrippen und
-sporne, teils leicht exponiert, zu queren oder übersteigen sind. Nachdem
man schließlich eine kleine, kompakte Wandstufe (I+, Eisenbügel) überwunden
hat, trennen einen nur noch wenige Felsabsätze vom Gipfelgrat. Auf der
Felsschneide nach rechts, wo bald der höchste Punkt und das Gipfelkreuz
erreicht sind (1:40).
Rückkehr zur Gollinghütte wie Aufstieg: 1:10 bis
in die Gollingscharte,
1:20 zur Hütte.
2. Tag
Von der Hütte über den Bach zur linken, südostseitigen, Talflanke hinüber.
Dort dem markierten Wurzelpfad folgend zwischen hohem Buschwerk, bald
Zwergsträuchern, erst länger talauswärts empor. Dann am Fuße steiler Felsen
über einige Schrofenabsätze hinweg (bei Nässe heikel) und die weite
Steilflanke wieder nach rechts, also talein, allmählich höher queren.
Nachdem man schließlich so die hoch gelegene Talschulter überwunden hat,
geht es nun links in ein flacheres, talförmiges Geröllkar, das der Pfad
links am Fuße einiger Schrofenabbrüche streift. Vor dem lichten Talschluss
wendet sich der deutliche Pfad nach links in die Karflanke und erreicht
wenig höher den Rand des plateauähnlichen Greifenbergsattel auf
2449m. An kleinen Sattelsee
vorbei geht es dann über die weit ausladende, sanfte Südostflanke über
Geröll und einfaches Blockwerk dem felsigen Gipfelkamm des
Greifenberg mit Kreuz und Buch entgegen (2:25).
Abstieg zur Preintalerhütte: Vom Gipfel die rechte Flanke des
Ostgrates hinunter, wo bald die Obere Klafferscharte, 2516m,
erreicht ist. Nun links die sanfte Felsflanke über Bänke und Stufen hinab in
den weiten Boden des Klafferkessel
und geradewegs auf den ersten großen See zu (Oberer Klaffersee,
0:35). Der Pfad zur Preintalerhütte führt nun
links des Sees weiter; ein Abstecher in die Breite Scharte, 2366m,
nur 50 Meter höher in der rechten Karumrahmung gelegen, ist aber durchaus
lohnend. Von der Scharte (0:20) eröffnet sich der
Nahblick auf den 400 Meter steil hoch steigenden Südwestgrat des
Waldhorn. Bei der Rückkehr von der Scharte kann man direkt zum Seeufer
(grobes Blockwerk) absteigen und über das Nordende auf den bez. Pfad zur
Hütte zurückkehren (0:25). Durch eine flache
Rundhöckerlandschaft mit einigen weiteren Seelein geht es dann in die von
hohen, bizarr geformten Felskuppen flankierte Klafferscharte
auf 2286m (0:20).
Dahinter geht es durch das Innere Lämmerkar weit über 400 Meter
hinab in den grünen Talgrund des Äußeren Lämmerkars und dort am
Bach entlang hinaus auf die bewaldete Talschwelle oberhalb der
Preintalerhütte, die nach letzten Wegkehren in
1:10
erreicht ist.
Von dort über eine bewaldete Talstufe tiefer ins lange Riesachtal,
auf breitem Fahrweg vorbei an der Kotalm, der Kerschbaumer Alm
und dem großen Riesachsee, dauert es bei einem Gegenanstieg vor der
Gfölleralm von über 30m bis zum P weitere 1:40.
- Der Hochgolling, höchster Berg in den Niederen Tauern, ist ein
besonders imposanter und kompakter, weithin auffallender Bergstock, der
sämtliche Nachbarn um 200m überragt. Somit ist er ein von allen Richtungen
leicht auszumachendes Wahrzeichen. Die trapezförmige Gestalt ist
vielleicht mit Parseierspitze oder Hohe
Dock, die Ansicht aus Nordosten vom Gollingwinkel vielleicht sogar mit
einer Miniatur des Hochgall
vergleichbar. Der nächst höhere Berg findet sich mehr als 25 Kilometer
entfernt im Dachsteingebirge
(Hoher Dachstein, Ostschulter).
- Sehr eindrücklich sind im Tourengebiet die streng trogförmigen Täler.
Ihre durchaus ernsten Züge werden durch die zahlreichen Wasserfälle
gemildert.
- Den Weg von der Gollinghütte über den sehr aussichtsreichen
Greifenberg durch den Klafferkessel zur Preintalerhütte kann man sogar ein
alpines Glanzstück
bezeichnen. Der Greifenberg ist hoch und markant genug, um einen
herrlichen Überblick zu gewähren, und bietet bei den wenigen höheren
Gipfeln Hochgolling, Waldhorn und
Hochwildstelle
beeindruckende Einblicke in deren Steilflanken.
- Der Name Klafferkessel lässt an ein enges, eher düsteres Bergkar wie
den Gollingwinkel denken. Tatsächlich findet man sich hier eher auf einem
weiten Hochplateau wieder, umgrenzt von einem lediglich 200 Meter höheren
Felskranz, durch den es mindestens drei bequeme Auslässe gibt.
- Wenn bei einem Gipfelsammler ein Anstieg am Waldhorn verzichtbar war,
spricht das für die Einzigartigkeit des Klafferkessels, einer seenreichen,
von isoliert aufragenden, eigentümlichen Bergtürmen umstellten
Rundhöckerlandschaft. Eine komplette Durchquerung dieses Hochplateaus und
ein Anstieg aufs Waldhorn ist nicht sinnvoll zu kombinieren.
- Tour alleine begangen.
- Komplette Wegstrecke (erster Tag 9.6 Kilometer, zweiter Tag 15.9
Kilometer) zum Download als
GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de |