Am Gipfel des Kreuzreifhorn:
Ausblick nach
Osten auf Großes Ochsenhorn, rechts dahinter ragen die Leoganger
Steinberge auf.
Ausblick nach
Westen über die Große Wehrgrube hinweg aufs pyramidenförmige
Mitterhorn (links) und das langgestreckte Breithorn (ganz rechts),
zwischen denen die Waidringer Nieder eingesenkt ist.
Dicht gegenüber
steht der Hauptgipfel des Großen Reifhorn.
Das Rothörnl,
gesehen vom Großen Rothorn.
Blick vom
Rothörnl zurück auf Großes Rothorn, Östliches Rothorn und Mitterhorn.
Großes
Ochsenhorn, Gipfelkuppe. Dahinter erkennt man die Berge um die Reiter
Alpe.
Fotos: Thehighrisepages.de |
Anfahrt aus Westen über
Kufstein
und Sankt Johann, aus Osten über Bad Reichenhall oder
Saalfelden, nach Lofer und etwa 1km südwestlich des Ortes
unweit der Umgehungsstraße über Forstweg zum P im Loferer Hochtal
(s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). 1. Tag
Vom P dem bez. Pfad folgend kurz im Talgrund durch Wald bis zu einer
Lichtung. Darauf nach links, weiterhin in dichtem Wald, in einigen Kehren
die linke Flanke höher und dann flacher zur Talmitte zurück. Dort, bald in
zunehmend offenerem Gelände, in Kehren zu einer Talschwelle empor und
schließlich, nahe der rechten Talflanke angelangt, über begrünte
Kalkschrofen und durch eine Felsmulde zur Hütte, die auf einer kleinen Kuppe
auf 1966m vor dem Kar Große Wehrgrube liegt (2:40).
Großes Reifhorn (Kreuzreifhorn-Gipfel): Von der Hütte dem
bez. Pfad nach über Karrenfelder mit anfangs 50m Höhenverlust ostwärts um
bald nach einer Weggabel südwärts zum Bergfuß zu gelangen. Nun über die
teils höheren Felsstufen bzw. -bänke und geröllbedeckte Bänder der Nas'n
höher, bis schließlich ein längerer breiter Absatz ans äußerste, steil
abfallende Gratende hinausführt. Um dieses herum auf die Ostseite und dort
dem Pfad nach stetig höher, unterwegs einen kleinen Felsriegel hinab (II-,
Klammer, kann mehrere Meter unterhalb auf einem Grasgesims umgangen werden)
und danach wieder über Geröllbänder und Absätze höher bis schließlich eine
große Steilrinne nach rechts zur Weinscharte hinauf leitet. Aus der
Scharte rechts hinaus, bald über einen wandartigen Felskopf empor (I+,
Klammern, Stifte), dem kurz darauf eine nächste Felsstufe (II) folgt.
Darüber flach weiter zum höchsten Punkt (Steindaube), dem etwas tiefer das
Gipfelkreuz folgt (1:50).
2. Tag
Von der Hütte dem Weg Nr. 612 folgend nach Nordwesten durch eine
Schrofenmulde (etwa 1915m) um jenseits die mittelsteile Geröll- und
Schrofenflanke unter dem Breithorn
zum Gratübergang an der Waidringer Nieder anzusteigen (vergl.
zweites Bild). Nach dem Sattel bald rechts unter dem Gratkopf Kleines
Hinterhorn hindurch und dahinter schräg über die gleichmäßige
Gipfelflanke des pyramidenförmigen Mitterhorn
empor. Am Gipfelkreuz auf der großen Felskuppe, über einen kurzen Stichpfad
zu erreichen, steht man nach 1:25.
Ist man wieder auf dem Hauptweg zurück, welcher durchgängig auf der Südseite
des Gratzuges bleibt, geht es weiter nach Westen, zunächst noch an der
Gipfelkuppe vorbei bis es über Absätze und Bänder ins Ulricher Nieder
(2315m) hinabgeht. Dann über Karren hinüber zum Ostgrat (I) des Rothorn, der
erst den Vorgipfel Östliches Rothorn (1:00),
markiert mit einer Gipfelsteindaube, aufwirft, und nach einer gut 40m tiefen
Einschartung im Hauptgipfel Großes Rothorn (0:10)
kumuliert, an dem ein großes Kreuz steht.
Vom Gipfel steil über teils sandige Bänder und Rippen der Südflanke nach
Südwesten in die markante Einschartung P 2329 und darauf sehr steil
über geneigte, sandige oder schuttbeladene Bänder (I+, Drahtseile) zum
Gipfelkreuz auf dem schroff aufragenden Rothörnl
(0:20).
Zurück zur Hütte auf dem Anstiegswege, wobei alle begangenen Gipfel bis fast
zum höchsten Punkt, insgesamt etwa 220hm, abermals überstiegen werden müssen
(vergl. zweites Bild v.u.): Am Mitterhorn befindet man sich wieder nach
1:40, an der Hütte, mit 50m Gegenanstieg, nach
1:15.
3. Tag
Großes Ochsenhorn: Von der Hütte folgt man, 50 Meter
verlierend, zunächst dem Pfad ostwärts Richtung Großes Reifhorn (s.o.). Nach
dem Wegverzweig geht es mit weiteren 40 Metern Höhenverlust über größere
Karrenfelder südwärts ins Geröllkar Kleine Wehrgrube, zwischen
Reifhorn und Ochsenhorn gelegen. Der Pfad führt rechts über teils grobes
Geröll um die Senke herum an den Bergfuß um darauf nach links hinaus zu
einem letzten begrünten Absatz anzusteigen. Von dort nach rechts durch eine
Geröllmulde zu den ersten großen Felsbänken der vielfach gestuften
Nordwestflanke (I). Über mehrere dieser Absätze höher, einer muss durch eine
Rinne (II) überwunden werden, bis man ganz auf die Anhöhe des Nordgrates
gelangt. Dahinter etwas hinab und in eine steile Schuttrinne hinein, die nun
nach rechts bis dicht unter den Gipfelkamm empor zieht. Oben nach links
aussteigen wo bald ein Felsabsatz (II) zu überwinden ist. Darüber über ein
letztes Gesimse und nach
2:00 sind Kreuz und Buch erreicht.
Abstieg auf dem Anstiegswege: Zur Hütte, bei gut 90 Metern Gegenanstieg,
dauert es
2:00, hinab zum P im Loferer Tal
2:05. |
- Der Reifhornstock umfasst drei eigenständige Gipfel: Großes Reifhorn
(2487m), westlich davon Kleines Reifhorn (2448m) und das durch
die Weinscharte abgetrennte Kreuzreifhorn (2466m), die hier erstiegene,
ausgedehnte, allseits steil abfallende Felskuppe, an der sich auch das
Gipfelkreuz befindet. Die Scharte ist nur um 25 bis 30 Meter eingekerbt,
sodass es sich hier gerade noch um einen wirklichen Gipfel handelt. Von
Norden aus dem Saalachtal gesehen gibt das Kreuzreifhorn dem
Reifhornstock, wenn nicht den gesamten Loferer Steinbergen, allerdings ein
unverwechselbares Gepräge das man bei vielen Kalenderblättern und
Bildbänden bewundern kann. Den Hauptgipfel über die Weinscharte zu
erreichen setzt augenscheinlich ausgesetzte Kletterei ab dem III. Grat
voraus. Darüber hinaus finden sich in diesem Bergstock zwei weitere sehr
markante Erhebungen.
- Vom Waidringer Nieder, im Nordosten des pyramidengleichen Mitterhorn,
kann man noch einen Abstecher zum Breithorn (Höhe 2413m,
Prominenz 111m, Dominanz 1300m), in Erwägung ziehen (vergl. zweites Bild).
Die etwas verwickelte Route, teils mit Steindauben markiert, führt über
den Südwestgrat, zunächst auf Bändern in der Westseite, dann mehrfach über
Steilstufen (II, Stellen III-) auf die obere, zuletzt flache Schneide
(2:00 hin und zurück).
- Insgesamt erweist sich die Tour zum Ochsenhorn, dem höchsten Gipfel
der Loferer Steinberge, vielleicht als die hier lohnendste. Zudem ist das
Gipfelpanorama an diesem allseits weit herausgehobenen Felsgipfel gänzlich
unverstellt und lädt zu einer langen Umschau auf Kaisergebirge,
Chiemgauer Alpen, Watzmann, Hochkönig,
Kitzbüheler Alpen und den vergletscherten Zug der Hohen
Tauern ein. Dem entsprechen auch die orografischen Kennzahlen (s.o.),
denn das Ochsenhorn erreicht mit 52% eine hohe relative Prominenz. Der
Ausblick von den anderen hier beschriebenen Gipfeln ist jedoch kaum minder
umfassend, das Kreuzreifhorn ist gegen Süden natürlich zugestellt.
- Die Hütte steht auf einem begrünten Buckel, dem Gamskopf, von
dem man ringsum erst 50m absteigen muss um zum jeweils beabsichtigten
Bergziel zu starten. Der Ausblick bleibt begrenzt auf den Winkel, den das
Loferer Hochtal nach Nordosten gegen Reiter Alpe, Großes
Häuselhorn und Hocheisspitze öffnet. Die gesamte Umgebung
der Hütte wird von spröden Karrenfeldern und teils tiefen Einsturzkesseln,
Anlass zu etlichen Umwegen, eingenommen. Von Begehungen im Frühjahr bei
nurmehr dünner Schneeauflage muss wegen der Sturzgefahr in die teils
tiefen Felsklüfte abgeraten werden. Offenes Wasser gibt es keines, auch
die Hütte bleibt unversorgt.
- Vergl. a. Tour 442 zum Birnhorn.
- Anstiegsstrecken (1. Tag 6.2 Kilometer, 2. Tag 3.9 Kilometer, 3. Tag
2.7 Kilometer) zum Download als
GPX-Datei.
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