Anfahrt ins
Oberengadin / Engiadin'Ota nach Champfer, zwischen
Silvaplana (am Fuße des Julierpass) und Sankt Moritz
gelegen. P an der Talstation des Sesselliftes Suvretta - Plateau Nair
auf etwa 1960m (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). Vom P, bald am Hinweis „Piz Julier“ vorbei, die mäßig
ansteigende Wohnstraße weiter nach Südwesten. Bei P 1995 (Furtschöls)
lässt man die letzten Häuser hinter sich und ist in das nordwestlich
ziehende Kerbtal des Suvretta-Baches gelangt, über dessen offene,
rechte Flanke ein Fahrweg führt. Links steigen die ersten hohen
Felsvorbauten des Piz Albana und später des Piz Julier auf. Der
Talgrund im Kerbtal wird schließlich breiter und bei P 2311, an einem
Wegabzweig angekommen, führt ein Steg nach links durch den Talboden auf die
Gegenseite. Dort geht es in Kehren einen hohen Gras- und Geröllhang in der
untersten Flanke des Piz Julier empor. Auf Höhe der Talschulter quert der
Weg schließlich kurz das Tal zurück um unter das Hochkar zwischen Piz Albana
und Piz Julier zu ziehen. Nach steilerer Etappe über grobe Blöcke ist die
Karschwelle überschritten, dann geht es durch Blockhalden hinüber in die
rechte hintere Karflanke über die man, zuletzt steil, das Joch der
Fuorcla Albana auf 2870m gewinnt (2:15). |
Blick
zurück am Ostgrat auf die Fuorcla Albana. Dahinter, jenseits des
Oberengadin / Engiadin'Ota, erheben sich die Berge um den Piz
Surlej, ganz links erkennt man Pontresina / Puntraschigna.
Blick in die
teils vergletscherte Nordwand.
Piz Julier und
Piz Albana aus Südwesten vom Piz Lagrev. |
Aus dem felsigen Joch, an
dem sich eine kleine Unterstandshütte befindet, geht es nun nach rechts über
den Südost-, weiter oben Ostgrat, zum mehr als 500m höheren Gipfel.
Der teils gesicherte Steig nutzt dabei lückenlos Bänder, Gesimse und grobes
Blockwerk und berührt nur selten plattigere Passagen: Zunächst leitet ein
wenig ansteigender Rücken an den ersten hohen Grataufschwung, den man
weitestgehend auf dessen Schneide ansteigt. Später geht es wieder flacher,
teils ausgesetzt und wie auf einer Mauerkrone weiter, darauf wird es erneut
deutlich steiler und der Steig weicht in die linke Flanke, dort teils auf
längeren Bändern, aus. Am Vorgipfel schließlich, von dem ein kurzer hoher
Seitengrat nach links absinkt, weicht man kurz auf ein Gesims auf der
rechten Seite aus, danach geht es zurück in die linke Flanke, ehe man in die
Scharte unter dem Gipfel kommt. Ausgesetzt auf nicht allzu breitem
Felsrücken, ggf. Firn, hinüber an den Gipfelaufbau, der als behäbige Kuppe
ansteigt. Die Steinpyramide am höchsten Punkt ist nach
1:25 erreicht.
Abstieg auf dem Anstiegswege: die Fuorcla Albana ist nach (sehr gemütlichen)
1:30
erreicht, der P nach 1:45.
- Die obersten 200 Höhenmeter bei Schneeauflage begangen. Der Gipfel
steckte in Wolken, nur kurz öffnete sich ein herrliches Panorama mit
Berninagruppe und Bergell
im Südosten und Süden, den vergletscherten Bergen im Umkreis der
Jenatsch-Hütte
im Nordwesten und der breiten Felsbastion des Piz Kesch im
Nordosten.
- Der Ausgangspunkt zu dieser Tour ist ein eher ungewöhnlicher. Er
befindet sich inmitten eines ausgedehnten Villengebietes der Ortschaft
Champfer, das den exklusiven Wohnlagen des unmittelbar benachbarten Sankt
Moritz in nichts nachsteht, wenn es diese nicht sogar übertrifft.
Besonderer Blickfang ist das riesige 5-Sterne-Hotel Suvrettahaus,
zu erreichen nur über Privatstraße durch einen Golfplatz.
- Die Fuorcla Albana ist auch von Westen, durch das weite Trümmermeer im
Munteratsch-Kar, zu erreichen. Der bez. Pfad beginnt auf 2196m bei
der Alp Güglia an der Ostzufahrt zum Julierpass.
- Tour alleine begangen.
- Einfache Wegstrecke (6.4 Kilometer) zum Download als
GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de |