Homepage
 
 

 

 

Tour 567 - Großer Hafner, Großer Sonnblick, Mittlerer Sonnblick, Petereck

Kärnten, Salzburg Hohe Tauern Ankogelgruppe Hafner-Hauptkamm

Bergtour Route Kölnbreinspeicher - Kattowitzer Hütte - Großer Hafner über SW-Grat (I) auf und ab - Kattowitzer Hütte - Großer Sonnblick über SW-Flanke auf und ab - Mittlerer Sonnblick über SW-Grat (I) auf und ab - Kattowitzer Hütte - Petereck über SO-Grat (I-II) auf und obersten W-Grat (I-II) ab - Kölnbreinspeicher Gesamtaufstiegshöhe (m) 3440 Tage 3 Verhältnisse spätsommerlich gut

Name Max
(m)
Min
(m)
Aufstiegs-
höhe (m)
 Aufstiegs-
zeit (h)
 Schwierig-
keit [1]
 Prominenz
(m) 
[2]
 Dominanz
(m) 
[3]
Eigenstän-
digkeit
 [4]
Kattowitzer Hütte DAV 2321 1910 420 2:25 BW1 - - -
Großer Hafner 3076 2321 760 1:45 G1 868 6600 2
Großer Sonnblick 3030 2140 890 4:05 G3 133 2900 3
Mittlerer Sonnblick 3000 2900 100+640 i.Ab. 0:45 G2 100 660 4
Petereck 2891 2321 630 3:15 G3 82 1350 4

Galgenbichlspeicher

Das oberste Maltatal mit dem Galgenbichlspeicher und der Staumauer des Kölnbreinspeicher.

Kölnbreinspeicher

Am Kölnbreinspeicher.

 

Fallbachfall

Der Fallbachfall im unteren Maltatal.

1. Tag:

Großer Hafner nach Norden

Blick vom Großer-Hafner-Südwestgrat bei P 2769 nach Norden auf Petereck (links oben) mit Südostgrat und Kölnbreinspitze (Mitte oben). Unter dem Petereck liegt im Schatten die Wastlkarscharte, davor das weite Wastlkar.

 

Großer Hafner, Gipfelkreuz

Großer Hafner, Gipfelkreuz.

 

Mittlerer Sonnblick und Großer Sonnblick

Gipfelausblick nach Südosten auf Mittlerer Sonnblick (links) und Großer Sonnblick (rechts).

2. Tag:

Sonnblick

Gipfelaussicht Großer Sonnblick nach Nordosten auf Kleiner Sonnblick (Mitte oben) und Mittlerer Sonnblick (rechts oben). Am Horizont Niedere Tauern.

3. Tag:

Großer Hafner

Großer Hafner und Wastlkar aus Nordwesten vom Petereck.

 

Kölnbreinspeicher

Westlich vom Petereck breitet sich der Kölnbreinspeicher aus. Links darüber steht der Ankogel, rechts folgen die über Gletscherfeldern aufragenden Tischlerspitze und Tischlerkarkopf.

 

Rotgüldenseen

Im Nordosten findet man die beiden Rotgüldenseen, überragt vom Silbereck (rechts).

 


Hafner-Hauptkamm

Petereck (links), Großer Hafner (Mitte links) und Großer Sonnblick (rechts) aus Nordwesten vom Anstieg zur Kleinelendscharte.

 

Großer Hafner

Großer Hafner und Wastlkarkees im Detail.

 

Anfahrt über die Tauern-Autobahn nach Gmünd und von dort über Mautstraße ins Maltatal. Großer P am Straßenende beim Kölnbreinspeicher (s.a. Bing Maps, Wetter bei weather.com).

1. Tag
Vom Kölnbreinspeicher dem Weg Nr. 545 nach in langer Hangquerung, anfangs durch einen Latschenqürtel, später durch das kleine, wasserreiche Becken des Krumpenkar und schließlich begrünte Schrofenabsätze und -rücken, nach Südosten zur Kattowitzer Hütte auf 2321m (2:25).
Großer Hafner: Von der Hütte auf gutem Steig im teils begrünten Ochsenkar aufwärts um schließlich an P 2769, dem Übergang ins Wastlkar, den felsigen Südwestgrat zu betreten (1:05). Nun dem Grat folgend zum Gipfel: Einer ersten plattigen Stelle (I, gesichert) auf der linken Seite folgen Blockwerk und später Felsstufen auf der rechten Seite (I, gesichert) und ein plateauartiger Absatz. Über einen einfachen Blockrücken geht es schließlich zu Kreuz und Buch (0:40). Zurück zur Hütte in 1:15.

2. Tag
Großer Sonnblick: Von der Hütte dem Weg Nr. 547 zur Gmünder Hütte folgend hinab bis zum Beginn einer Folge steiler Kehren (Markierungsstange). Die Hänge querend weglos weiter über Gras, bald Felstrümmer, nach Südosten zum untersten flacheren Absatz (Grüne Flecken) auf der Kühkarschneid. Über diesen Riegel mit steilem Schrofenabstieg hinweg ins anschließende Kühkar. Dort im Kargrund durch ein Trümmermeer, teils mit Latschen bewachsen, zum nächsten niedrigen, mit Graspolstern bewachsenen Rücken, dem das Stierkar folgt. Dort vor dem ersten, westlichsten, Bach auf etwa 2140m angekommen (1:40) links hinauf um nun 800 hm in Falllinie die große Sonnblick-Südwestflanke anzusteigen: Ein erster felsigerer Abbruch zwischen 2300m und 2400m wird in der Bachkerbe links umgangen, darüber, in den Mar's Kenln, steilen, teils noch begrünten Schrofen, hält man sich rechts aufwärts. Zum Grat hinauf folgt ein ausgedehntes steiles Trümmermeer. Den obersten Nordwestgrat betritt man an der niedrigsten Stelle zwischen Felszacken P 2971 und Gipfel (2:10). Über den einfachen Grat in 0:15 zum höchsten Punkt mit großer Steinpyramide, Kreuz und Buch (separat in der Südostseite).
Zum Nachbarn Mittlerer Sonnblick geht es geradewegs über den 600 Meter langen, nordostwärts ziehenden, scharfen Verbindungsgrat (I, teils Steigspuren): Zu Beginn mäßig steil über Blockwerk hinab. Der erste große Gratkopf P 2956 wird rechts umgangen. Der niedrigsten Stelle auf etwa 2900m folgt ein Anstieg über Blockwerk. Einige größere Felszacken können rechts tiefer in der blockigen Steilflanke umgangen werden, besser ist aber meist die Übersteigung. Am Gipfel mit Steindaube steht man nach 0:45.
Zurück zum Hauptgipfel in 0:50. Über den obersten Nordwestgrat wieder ins Stierkar hinunter. Nun aber weiter in Falllinie hinab, über die Wiesen und Latscheninseln der Kuhalm hinweg, um über einen mehr westwärts ziehenden Jagdsteig die Jausenstation Obere Maralm auf 1816m zu erreichen (2:00). Von dort über den Fahrweg, später Bergpfad Nr. 547, mit über 500hm Gegenanstieg zurück zur Kattowitzer Hütte (1:20).

3. Tag
Von der Hütte wie beim Aufstieg zum Hafner zu P 2769 auf dem Südwestgrat ansteigen (1:05). Nun jenseits über Platten (I+, gesichert) ins weitflächige Wastlkar hinab. Dort, etwa 60m tiefer, über weite Felsbänke, zuletzt wieder Felstrümmer, zur Wastlkarscharte P 2722 am Beginn des 700m langen Petereck-Südostgrates hinüber (1:15).
Den ersten, 60m hohen Felsaufschwung entweder direkt erklettern (II) oder wenig weiter in der Steilflanke durch die erste Rinne (I+) empor. Darüber durchweg längs der Schneide (I-II, teils kurz ausgesetzt) zur Signalstange auf dem höchsten Punkt (0:55).
Abstieg über den obersten Westgrat (I-II, teils kurz ausgesetzt) bis zu ersten einfachen Möglichkeit, in das südseitige Blockmeer abzusteigen. Nun, zurück im Wastlkar, das ganze Trümmermeer hinab bis man nach 0:50 auf den Querweg Nr. 546 trifft. Auf diesem nach links in Richtung Hütte, bis man das tiefer eingeschnittene kleine Krumpenkar umgangen hat. Nun vom Weg ab, über mäßig geneigtes, grünes Schrofengelände nach WSW um noch über dem Krumpenkar auf den zum Stausee führenden Weg Nr. 545, beim Hüttenaufstieg begangen, zu stoßen. Der P am Ausgangspunkt ist nach 2:20 erreicht.

  • Das Tourengebiet liegt an der Grenze zum .
  • Der Große Hafner ist ein schöner, schroffer Karling über vier hohen Graten, die drei isolierte Kargletscher einfassen. Nur die Südseite über der Kattowitzer Hütte ist gletscherfrei. Er zeigt sich aus allen Richtungen als beeindruckende Berggestalt: Von Nordwesten betrachtet sticht er als auffallend dunkles, spitzes Felshorn heraus. Zum Rotgüldenkees bricht er breit und finster über 400 Meter ab, gegen Nordwesten einen wild getürmten Grat aussendend. Aus Südosten kennt man ihn mit scharfer Gratschneide mit lotrechtem Abbruch zum Kleinen Hafner und gegen Süden zeigt er sich mit teils großzügig plattiger, teils gegliederter Felswand. Er ist höchster Gipfel einer Ankogel-Untergruppe, die man auch eigenständig mit Hafnergruppe anspricht.
  • Der Sonnblick umfasst drei Gipfel: Großer Sonnblick (3030m), über dem Maltatal gelegen und auch Malteiner Sonnblick genannt, Kleiner Sonnblick (2992m), über dem Pöllatal gelegen, dazwischen Mittlerer Sonnblick (3000m). Letzterer ist damit östlichster 3000er der gesamten Alpen, erst in der Türkei und im Kaukasus steigen die Berge wieder höher an. Im tief eingesenkten nordseitigen Kar zwischen Großer und Mittlerer Sonnblick hält sich ebenfalls noch ein Kargletscher. Das Gipfelbuch auf dem Hauptgipfel verzeichnet im Schnitt lediglich ein gutes Dutzend Einträge pro Jahr.
  • Großer und Mittlerer Sonnblick sind auch aus dem Pöllatal über Lieserfall, Ochsenhütte, das nordseitig gelegene Lanischkar und den Verbindungsgrat zu erreichen. Zufahrt nur bis zum Jagdhaus Pölla, 1350m, möglich (damit fast 1700 Höhenmeter Differenz). Weiterhin gibt es eine Route, die über die Südostseite von der Straße unterhalb der Gmünder Hütte über einen Forstweg ins Melnikkar und dort über einen in der Mitte nach Westen führenden niedrigen Rücken zum obersten Südgrat des Gr. Sonnblick leitet (fast 1900 Höhenmeter Differenz).
  • Von Hafner, Sonnblick und Petereck entfaltet sich eine ausgezeichnete Aussicht zu Reißeck, Hochalmspitze, Ankogel und Kölnbreinspeicher. In der Ferne fallen besonders die Dachstein-Südwand, der Hochgolling und die Julischen Alpen in Slowenien auf. Vom Petereck besticht ganz besonders der Tiefblick zu den Seenterrassen um die beiden Rotgüldenseen.
  • Von den Hüttenzustiegen und dem Hafner-Normalweg abgesehen völlig wegloses Gelände. Der Zustieg zum Sonnblick ist nicht markiert, ein vor langer Zeit existenter Pfad verfallen und nicht mehr auffindbar. Der hangquerende Weg Nr. 545 vom Stausee zur Hütte war drei Tage nach schweren Regenfällen nur erschwert passierbar. In den Latschengassen, die keinen Ausweg gewähren, können längere tiefe Morastpassagen entstehen. Dazu über längere Strecken ziemlich verwachsen.
  • Vom Hafnergipfel abgesehen gerät man überall in ausgedehnte, unsäglich mühsame Felstrümmermeere. Granit und Zentralgneis, das Gestein der Hafnergruppe, zerfällt generell in gewaltige Trümmer zwischen denen sich große unverfüllte Lücken auftun. Diese Blockmeere füllen die Talmulden ebenso wie die steilsten Flanken. Eine Begehung im aperen Zustand ist extrem mühsam und ähnelt einem Zeit raubenden Klettern im Horizontalen. Bei Neuschneeauflage ist von solchen Tourengebieten wegen schwerster Verletzungsgefahr unbedingt abzuraten.
  • Der Übergang vom Hafner-Südwestgrat über P 2769 hinweg und weiter durch das Wastlkar zur Wastlkarscharte P 2722 führt durch junges Gletscherrückzugsgelände und damit über glatte Gletscherschliffe, teils schuttbeladen, wasserüberflutet und abschüssig. Im schattigen Karwinkel unter der hohen Nordwestwand des Hafner gelegen ist dazu morgens mit eisigen Firnfeldern zu rechnen.
  • Zu den angegebenen Höhenmetern sind hier noch besonders viele, nicht näher bezifferbare versteckte Höhenmeter zu addieren, die im Auf und Ab bei langen Hangquerungen zwischen Kölnbreinspeicher und Hütte und von der Hütte bis unter die Südwestflanke des Sonnblick lauern.
  • Am ersten Tourentag mit Ersteigung des Hafnergipfels lag eine Wolkendecke im Tal, die erst oberhalb der Hütte bei 2650m endete. Es ist ein ganz unvergessliches Erlebnis, wenn man binnen weniger Minuten aus einer dichten Wolkendecke sticht um in strahlendes Himmelsblau zu treten - besonders an den östlichsten 3000ern der Alpen, wo sich dann nach Osten, vom Hochgolling abgesehen, ein unendliches Wolkenmeer ausdehnt, während im Westen mit Hochalmspitze (3360m) und Ankogel (3250m) unmittelbar die Hochalpen aufsteigen.
  • Auf den Namen Sonnblick trifft man häufiger in den Hohen Tauern: Neben den drei hier berührten im Faschaunerkamm findet man ihn im näheren Umkreis noch beim Hintereggener Sonnblick (2515m) und beim Riekener Sonnblick (2876m), beide in der Reißeckgruppe, sowie beim Stubacher Sonnblick in der Granatspitzgruppe und - als wohl bekanntesten - in der Goldberggruppe beim Hohen Sonnblick, mit dem Zittelhaus (Observatorium) am Gipfel.
  • Die Kattowitzer Hütte ähnelt in Größe und Ausstattung einer Schweizer SAC-Hütte.
  • Andere Schreibweise für das Petereck: Peteregg.
  • Maut, unermäßigt, für die Straße ab Falleralm ins obere Maltatal: 18 EUR. Beim Straßenende am Kölnbreinspeicher findet man neben einem Hotel ein Besucherzentrum mit Ausstellungen zum Bau der über 200 Meter hohen Staumauer, zum Thema Gletscherschwund und eine Sammlung von prachtvollen Bergkristallen. Am Nordufer des Stausees liegt eine kunstvoll gestaltete Gedächtnisstätte für die vielen Todesopfer während der Baumaßnahmen.
  • Eine Fahrt über die Tauern-Autobahn kann bei zusätzlicher Gebühr (9,50 EUR) für den Katschbergtunnel, insgesamt zwei einbahnigen Tunneldurchfahrten mit zeitweiliger Blockabfertigung und etlichen frohlockenden "Staugefahr"-Verkehrsschildern zum Ärgernis werden. Längere Strecken sind auf Tempo 100 beschränkt, das ist genau der Grund, warum man auf eine teure Autobahn fährt.
  • Tour alleine begangen.

 

  • Gesamte Wegstrecke (1. Tag 9.9 Kilometer, 2. Tag 11.1 Kilometer, 3. Tag 9.2 Kilometer) zum Download als GPX-Datei.

Fotos: Thehighrisepages.de

Gesamtansicht aus Südwesten vom Großelendkopf bei der Hochalmspitze. Links des Großen Hafner stehen Kölnbreinspitze und Petereck, rechts, ohne markante Einschartungen, Karschneideck, Lanischeck und Großer Sonnblick. Im Mittelgrund links ragt die Preimlspitz auf.

Hafnergruppe

Gesamtansicht aus Norden vom Weißeck: Kleiner und Mittlerer Sonnblick (links), Großer Sonnblick (Mitte links), Lanischeck (Mitte), Kleiner Hafner (Mitte rechts) und Großer Hafner (rechts).

Gesamtansicht von Norden

 


[ Startseite | Zurück | Legende | Links | Suchen | Hilfe | Impressum | Haftung | Seitenanfang ]
© 2018-2019 Thehighrisepages.de