Der
Fallbachfall
im unteren Maltatal.
1. Tag:
Blick vom
Großer-Hafner-Südwestgrat bei P 2769 nach Norden auf Petereck (links
oben) mit Südostgrat und
Kölnbreinspitze (Mitte oben). Unter dem Petereck liegt im
Schatten die Wastlkarscharte, davor das weite Wastlkar.
Großer
Hafner, Gipfelkreuz.
Gipfelausblick
nach Südosten auf Mittlerer Sonnblick (links) und Großer Sonnblick
(rechts).
2. Tag:
Gipfelaussicht
Großer Sonnblick nach Nordosten auf Kleiner Sonnblick (Mitte oben) und
Mittlerer Sonnblick (rechts oben). Am Horizont Niedere Tauern.
3. Tag:
Großer
Hafner und Wastlkar aus Nordwesten vom Petereck.
Westlich vom
Petereck breitet sich der Kölnbreinspeicher aus. Links darüber
steht der Ankogel, rechts folgen die über
Gletscherfeldern aufragenden Tischlerspitze und
Tischlerkarkopf.
Im Nordosten
findet man die beiden Rotgüldenseen, überragt vom Silbereck
(rechts).
Petereck
(links), Großer Hafner (Mitte links) und Großer Sonnblick (rechts) aus
Nordwesten vom Anstieg zur Kleinelendscharte.
Großer
Hafner und Wastlkarkees im Detail.
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Anfahrt über die
Tauern-Autobahn nach Gmünd und von dort über
Mautstraße ins Maltatal. Großer P am Straßenende beim
Kölnbreinspeicher
(s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). 1. Tag Vom Kölnbreinspeicher dem Weg Nr. 545 nach
in langer Hangquerung, anfangs durch einen Latschenqürtel, später durch
das kleine, wasserreiche Becken des Krumpenkar und schließlich
begrünte Schrofenabsätze und -rücken, nach Südosten zur Kattowitzer
Hütte auf 2321m (2:25). Großer
Hafner: Von der Hütte auf gutem Steig im teils begrünten
Ochsenkar aufwärts um schließlich an P 2769, dem Übergang ins
Wastlkar, den felsigen Südwestgrat zu betreten (1:05).
Nun dem Grat folgend zum Gipfel: Einer ersten plattigen Stelle (I,
gesichert) auf der linken Seite folgen Blockwerk und später Felsstufen
auf der rechten Seite (I, gesichert) und ein plateauartiger Absatz. Über
einen einfachen Blockrücken geht es schließlich zu Kreuz und Buch (0:40).
Zurück zur Hütte in 1:15.
2. Tag Großer Sonnblick: Von der Hütte dem Weg
Nr. 547 zur Gmünder Hütte folgend hinab bis zum Beginn einer
Folge steiler Kehren (Markierungsstange). Die Hänge querend weglos
weiter über Gras, bald Felstrümmer, nach Südosten zum untersten
flacheren Absatz (Grüne Flecken) auf der Kühkarschneid.
Über diesen Riegel mit steilem Schrofenabstieg hinweg ins anschließende
Kühkar. Dort im Kargrund durch ein Trümmermeer, teils mit Latschen
bewachsen, zum nächsten niedrigen, mit Graspolstern bewachsenen Rücken,
dem das Stierkar folgt. Dort vor dem ersten, westlichsten, Bach
auf etwa 2140m angekommen (1:40) links hinauf
um nun 800 hm in Falllinie die große Sonnblick-Südwestflanke
anzusteigen: Ein erster felsigerer Abbruch zwischen 2300m und 2400m wird
in der Bachkerbe links umgangen, darüber, in den Mar's Kenln,
steilen, teils noch begrünten Schrofen, hält man sich rechts aufwärts.
Zum Grat hinauf folgt ein ausgedehntes steiles Trümmermeer. Den obersten
Nordwestgrat betritt man an der niedrigsten Stelle zwischen Felszacken
P 2971 und Gipfel (2:10). Über den einfachen
Grat in
0:15 zum höchsten Punkt mit großer
Steinpyramide, Kreuz und Buch (separat in der Südostseite). Zum
Nachbarn Mittlerer Sonnblick geht es geradewegs über
den 600 Meter langen, nordostwärts ziehenden, scharfen Verbindungsgrat
(I, teils Steigspuren): Zu Beginn mäßig steil über Blockwerk hinab. Der
erste große Gratkopf P 2956 wird rechts umgangen. Der niedrigsten Stelle
auf etwa 2900m folgt ein Anstieg über Blockwerk. Einige größere
Felszacken können rechts tiefer in der blockigen Steilflanke umgangen
werden, besser ist aber meist die Übersteigung. Am Gipfel mit Steindaube
steht man nach
0:45. Zurück zum Hauptgipfel in 0:50.
Über den obersten Nordwestgrat wieder ins Stierkar hinunter. Nun aber
weiter in Falllinie hinab, über die Wiesen und Latscheninseln der
Kuhalm
hinweg, um über einen mehr westwärts ziehenden Jagdsteig die
Jausenstation
Obere Maralm auf 1816m zu erreichen (2:00).
Von dort über den Fahrweg, später Bergpfad Nr. 547, mit über 500hm
Gegenanstieg zurück zur Kattowitzer Hütte (1:20).
3. Tag Von der Hütte wie beim Aufstieg zum Hafner zu P 2769 auf
dem Südwestgrat ansteigen (1:05). Nun jenseits
über Platten (I+, gesichert) ins weitflächige Wastlkar
hinab. Dort, etwa 60m tiefer, über weite Felsbänke, zuletzt wieder
Felstrümmer, zur Wastlkarscharte P 2722 am Beginn des 700m
langen
Petereck-Südostgrates hinüber (1:15).
Den ersten, 60m hohen Felsaufschwung entweder direkt erklettern (II)
oder wenig weiter in der Steilflanke durch die erste Rinne (I+) empor.
Darüber durchweg längs der Schneide (I-II, teils kurz ausgesetzt) zur
Signalstange auf dem höchsten Punkt (0:55).
Abstieg über den obersten Westgrat (I-II, teils kurz ausgesetzt) bis zu
ersten einfachen Möglichkeit, in das südseitige Blockmeer abzusteigen.
Nun, zurück im Wastlkar, das ganze Trümmermeer hinab bis man nach
0:50
auf den Querweg Nr. 546 trifft. Auf diesem nach links in Richtung Hütte,
bis man das tiefer eingeschnittene kleine Krumpenkar umgangen hat. Nun
vom Weg ab, über mäßig geneigtes, grünes Schrofengelände nach WSW um
noch über dem Krumpenkar auf den zum Stausee führenden Weg Nr. 545, beim
Hüttenaufstieg begangen, zu stoßen. Der P am Ausgangspunkt ist nach
2:20 erreicht.
- Das Tourengebiet liegt an der Grenze zum
.
- Der Große Hafner ist ein schöner, schroffer Karling über vier
hohen Graten, die drei isolierte Kargletscher einfassen. Nur die
Südseite über der Kattowitzer Hütte ist gletscherfrei. Er zeigt sich
aus allen Richtungen als beeindruckende Berggestalt: Von Nordwesten
betrachtet sticht er als auffallend dunkles, spitzes Felshorn
heraus. Zum Rotgüldenkees
bricht er breit und finster über 400 Meter ab, gegen Nordwesten
einen wild getürmten Grat aussendend. Aus Südosten kennt man ihn mit
scharfer Gratschneide mit lotrechtem Abbruch zum Kleinen Hafner und
gegen Süden zeigt er sich mit teils großzügig plattiger, teils
gegliederter Felswand. Er ist höchster Gipfel einer
Ankogel-Untergruppe, die man auch eigenständig mit Hafnergruppe
anspricht.
- Der Sonnblick umfasst drei Gipfel: Großer Sonnblick (3030m),
über dem Maltatal gelegen und auch Malteiner Sonnblick
genannt, Kleiner Sonnblick (2992m), über dem Pöllatal
gelegen, dazwischen Mittlerer Sonnblick (3000m). Letzterer ist damit
östlichster 3000er der gesamten Alpen, erst in der
Türkei und im Kaukasus steigen die Berge wieder höher an. Im tief
eingesenkten nordseitigen Kar zwischen Großer und Mittlerer
Sonnblick hält sich ebenfalls noch ein Kargletscher. Das Gipfelbuch
auf dem Hauptgipfel verzeichnet im Schnitt lediglich ein gutes
Dutzend Einträge pro Jahr.
- Großer und Mittlerer Sonnblick sind auch aus dem Pöllatal über
Lieserfall, Ochsenhütte, das nordseitig gelegene
Lanischkar und den Verbindungsgrat zu erreichen. Zufahrt
nur bis zum Jagdhaus Pölla, 1350m, möglich (damit fast 1700
Höhenmeter Differenz). Weiterhin gibt es eine Route, die über die
Südostseite von der Straße unterhalb der Gmünder Hütte über einen
Forstweg ins Melnikkar
und dort über einen in der Mitte nach Westen führenden niedrigen
Rücken zum obersten Südgrat des Gr. Sonnblick leitet (fast 1900
Höhenmeter Differenz).
- Von Hafner, Sonnblick und Petereck entfaltet sich eine
ausgezeichnete Aussicht zu Reißeck,
Hochalmspitze,
Ankogel und Kölnbreinspeicher. In der
Ferne fallen besonders die Dachstein-Südwand, der
Hochgolling
und die Julischen Alpen in Slowenien auf. Vom Petereck
besticht ganz besonders der Tiefblick zu den Seenterrassen um die
beiden
Rotgüldenseen.
- Von den Hüttenzustiegen und dem Hafner-Normalweg abgesehen
völlig wegloses Gelände. Der Zustieg zum Sonnblick ist nicht
markiert, ein vor langer Zeit existenter Pfad verfallen und nicht
mehr auffindbar. Der hangquerende Weg Nr. 545 vom Stausee zur Hütte
war drei Tage nach schweren Regenfällen nur erschwert passierbar. In
den Latschengassen, die keinen Ausweg gewähren, können längere tiefe
Morastpassagen entstehen. Dazu über längere Strecken ziemlich
verwachsen.
- Vom Hafnergipfel abgesehen gerät man überall in ausgedehnte,
unsäglich mühsame Felstrümmermeere. Granit und Zentralgneis, das
Gestein der Hafnergruppe, zerfällt generell in gewaltige Trümmer
zwischen denen sich große unverfüllte Lücken auftun. Diese
Blockmeere füllen die Talmulden ebenso wie die steilsten Flanken.
Eine Begehung im aperen Zustand ist extrem mühsam und ähnelt einem
Zeit raubenden Klettern im Horizontalen. Bei Neuschneeauflage ist
von solchen Tourengebieten wegen schwerster Verletzungsgefahr
unbedingt abzuraten.
- Der Übergang vom Hafner-Südwestgrat über P 2769 hinweg und
weiter durch das Wastlkar zur Wastlkarscharte P 2722 führt durch
junges Gletscherrückzugsgelände und damit über glatte
Gletscherschliffe, teils schuttbeladen, wasserüberflutet und
abschüssig. Im schattigen Karwinkel unter der hohen Nordwestwand des
Hafner gelegen ist dazu morgens mit eisigen Firnfeldern zu rechnen.
- Zu den angegebenen Höhenmetern sind hier noch besonders viele,
nicht näher bezifferbare versteckte Höhenmeter zu addieren, die im
Auf und Ab bei langen Hangquerungen zwischen Kölnbreinspeicher und
Hütte und von der Hütte bis unter die Südwestflanke des Sonnblick
lauern.
- Am ersten Tourentag mit Ersteigung des Hafnergipfels lag eine
Wolkendecke im Tal, die erst oberhalb der Hütte bei 2650m endete. Es
ist ein ganz unvergessliches Erlebnis, wenn man binnen weniger
Minuten aus einer dichten Wolkendecke sticht um in strahlendes
Himmelsblau zu treten - besonders an den östlichsten 3000ern der
Alpen, wo sich dann nach Osten, vom Hochgolling abgesehen, ein
unendliches Wolkenmeer ausdehnt, während im Westen mit Hochalmspitze
(3360m) und Ankogel (3250m) unmittelbar die Hochalpen aufsteigen.
- Auf den Namen Sonnblick trifft man häufiger in den Hohen Tauern:
Neben den drei hier berührten im Faschaunerkamm findet man
ihn im näheren Umkreis noch beim Hintereggener Sonnblick
(2515m) und beim Riekener Sonnblick (2876m), beide in der
Reißeckgruppe, sowie beim Stubacher Sonnblick in der
Granatspitzgruppe
und - als wohl bekanntesten - in der Goldberggruppe beim
Hohen Sonnblick, mit dem
Zittelhaus
(Observatorium) am Gipfel.
- Die Kattowitzer Hütte ähnelt in Größe und Ausstattung einer
Schweizer SAC-Hütte.
- Andere Schreibweise für das Petereck: Peteregg.
- Maut, unermäßigt, für die Straße ab Falleralm ins obere
Maltatal: 18 EUR. Beim Straßenende am Kölnbreinspeicher findet man
neben einem Hotel ein Besucherzentrum mit Ausstellungen zum Bau der
über 200 Meter hohen Staumauer, zum Thema Gletscherschwund und eine
Sammlung von prachtvollen Bergkristallen. Am Nordufer des Stausees
liegt eine kunstvoll gestaltete Gedächtnisstätte für die vielen
Todesopfer während der Baumaßnahmen.
- Eine Fahrt über die Tauern-Autobahn kann bei zusätzlicher Gebühr
(9,50 EUR) für den Katschbergtunnel, insgesamt zwei
einbahnigen Tunneldurchfahrten mit zeitweiliger Blockabfertigung und
etlichen frohlockenden "Staugefahr"-Verkehrsschildern zum Ärgernis
werden. Längere Strecken sind auf Tempo 100 beschränkt, das ist
genau der Grund, warum man auf eine teure Autobahn fährt.
- Tour alleine begangen.
- Gesamte Wegstrecke (1. Tag 9.9 Kilometer, 2. Tag 11.1 Kilometer,
3. Tag 9.2 Kilometer) zum Download als
GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de
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