Das
Matterhorn beim Anstieg von Zermatt zum Restaurant
Edelweiss: Ostwand (links) und Nordwand (rechts) werden vom
Hörnligrat
getrennt.
Rothornhütte.
Blick von der
Rothornhütte nach Südosten gegen Monte Rosa
(links), Liskamm (Mitte links) und
Breithorn (Mitte rechts).
Oberhalb der
Rothornhütte am Weg zum Südostgrat: Matterhorn und Obergabelhorn,
vorne breitet sich der Triftgletscher aus.
Am Gipfel.
Blick vom
Grand Cornier auf die Westwand.
Blick vom
Gornergrat auf die Südwand.
(Foto: J. Brenneis) |
Anfahrt von Visp
im Rhônetal nach Täsch zu den großen Sammelparkplätzen
(gebührenpflichtig) am Straßenende. Weiter nach Zermatt mit Bahn
oder Sammeltaxi (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). 1. Tag
Vom Bahnhof in Zermatt (1606m) durch die Fußgängerzone bis zum Steg über den
Triftbach und nur wenig weiter zu einem Eckhaus, wo recht
unauffällige Wegtafeln auf die Ziele "Rothornhütte" und "Edelweiss"
hinweisen. Hier rechts ab, bald an letzten Wohnhäusern vorbei und westwärts
auf steilem Wiesenweg zu den nahen Berghängen links des Triftbachtälchens.
Dort in steilen Kehren durch dichten Wald, nahe über dem Bacheinschnitt, zum
Restaurant "Edelweiss" hinauf. Die folgende Strecke, nun durch offenes
Wiesengelände, führt der Pfad im geradeaus ziehenden Kerbtal entlang. Bei
P 2058, dem Stellistein, wechselt er auf die rechte Seite, ehe es
schließlich zur Talschwelle mit dem schön gelegenen Hôtel du Trift
(privat, Übernachtungsmöglichkeit) auf 2337m hinaufgeht. Auf weiterhin
markiertem Weg nordwestwärts ins flache Trümmerkar des Vieliboden.
Jenseits setzt vor Schrofenhängen eine große Moräne an. Über ihren Rücken
geht es geradewegs zur Rothornhütte SAC auf 3198m (4:10).
2.Tag
Von der Hütte auf Pfad nordwärts zum nahen Rothorngletscher. Diesen
traversiert man mäßig steil NNO-wärts unterhalb einer langen Felswand (Eseltschuggen)
bis diese auf ca. 3520m niedrig ausläuft. Über eine schmale Randkluft und
die folgende niedrige Wandstufe hinweg gelangt man zu einer darüber
gelegenen mittelsteilen Schutt- und Firnterrasse. Diese quert man SW-wärts
bis zum großen Geröllrücken der von P 3786 herabzieht. Steil über Blöcke auf
den Rücken hinauf und nordwärts auf ihm weiter. Die Steigspur führt über
Schrofen und grobes Geröll 100hm auf die Anhöhe um dann NW-wärts über eine
Firnflankenpassage - unterwegs durch eine größere Geröllbank unterbrochen -
den SO-Grat des Zinalrothorns zu erreichen. Dieser beginnt als scharfer
Firngrat. Man folgt der Schneide oder knapp links unterhalb bis zum Ansatz
der Felsen auf 3912m. Zu Beginn ist eine steile Felsplatte zu überwinden
(event. vereist). Weiterhin links unter der Schneide zieht eine Steigspur
den noch wenig ansteigenden Felsen nach. Der Grat wird schließlich deutlich
steiler und die Steigspur weicht quer in die große konkave Südwand aus.
Anfangs geht es durch abschüssiges, erdiges bis firndurchsetztes
Felsgelände. Die Spuren führen zu einer breiten Schrofenrinne die schräg
höher leitet und bald in das große Couloir übergeht, welches diagonal die
ganze linke Wandhälfte durchzieht. Nun entweder über den recht gut gestuften
Fels links des steinschlaggefährdeten Couloirs weiter, oder wie hier mit
wenig Vorteil begangen, nach dem untersten Felsbuckel (erste
Sicherungshaken, II) nach links zu einer anderen, kleineren Rinne hinauf.
Zunächst unschwierig weiter bis diese in einen steilen plattigen Kamin
übergeht. Diesen bis zur obersten Kante hinauf. Über diese hinweg (III) und
nach rechts über eine abschüssige Platte queren, die bereits direkt
unterhalb der Schneide des großen SW-Grates liegt. Der Platte folgt ein
kurzes Firn- und Geröllband das zum Gabeljoch auf ca. 4100m führt.
Damit ist der oberste SW-Grat erreicht.
Vom Joch eine Seillänge etwas ausgesetzt über die direkte Schneide (II+) zu
einem markanten Felsspalt. Hindurch und in eine Nische. Darauf quert man
leicht absteigend nach links an einem Felszacken vorbei zu einer größeren,
dachziegelartigen Plattenzone in der Westwand. Dabei ist die bekannte
Binerplatte (5m, III-) zu passieren, die man mit den Händen entlang
eines schräg hinaufleitenden Risses überwindet. Über der Plattenzone setzt
eine meist vereiste steile Rippe (Fixseile zweifelhafter Herkunft) an, die
wieder auf die direkte Gratschneide zurückführt. Den ersten Felsturm auf dem
Grat umgeht man links aufsteigend auf kleinen Tritten und Simsen
(ausgesetzt, II+) und gelangt in eine markante Scharte. Nun ist nur noch der
Vorgipfel, die Kanzel (4200m), zu überwinden. Dazu geht es rechts,
ostseitig, auf einem enorm ausgesetzten Sims um einen ausbauchenden, aber
gut griffigen Felsblock herum. Danach kurz in die letzte Scharte (etwa
4185m) hinab und gegenüber über unschwieriges Blockwerk zum höchsten Punkt.
Die Christusfigur am Kreuz ist nach 8:05 erreicht.
Abstieg zum Gabeljoch auf Anstiegsweg. Darauf jedoch durch das große
Couloir, je nach Verhältnissen im Grund oder an der rechten Flanke (II).
Weiter zur Hütte wie auf dem Anstiegsweg (8:15,
zuletzt im Nebel).
3. Tag
Von der Hütte zum Hôtel du Trift in 1:20, nach
Zermatt in weiteren
1:00.
- Das Zinalrothorn ist wie das südlich gelegene Matterhorn (s.
oberstes Bild) ein besonders markant
herausgeschnittener Karling.
- Der Vorgipfel der Kanzel, P 4200, dicht vor dem Hauptgipfel und hier
seitlich etwa 7m tiefer umgangen, gilt einigen ganz wenigen Sammlern
bereits als Gipfel und damit Viertausender: Prominenz 15m, Dominanz etwa
30m, Eigenständigkeit
6,97.
- Die SAC-typische Rothornhütte bietet nach Osten eine
grandiose Aussicht: von Mischabel
über Monte Rosa bis zum Breithorn.
- Weiteres Gipfelziel der Hütte: Obergabelhorn über
Wellenkuppe.
- Anstiegsweg (Hütte 8.0 Kilometer, Gipfel 3.1 Kilometer) zum Download
als GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de |