Die
Civetta, gesehen aus Nordwesten nahe der Ortschaft Pieve di Livinallongo.
Rifugio
Torrani.
Auf dem
Gipfelrücken oberhalb des Sattels am Rifugio Torrani mit Blick zur Cima
di Tomè, 3004m. Die Ferrata Attilio Tissi
verlässt den Sattel nach rechts hinab, die hier beschriebene Via Normale
nach links.
Am Gipfel
mit Blick nach
Nordosten gegen Monte Pelmo und
Antelao,
nach Nordwesten
über Alleghe hinweg.
|
Anfahrt aus Norden von
Arabba
oder Cortina d'Ampezzo über den Passo Staulanza, Zoldo
Alto
und Dont, aus Westen über Agordo und den Passo Duran,
nach Chiesa. Unweit westlich des Ortes auf schmalstem, teils
ruppigem Stichsträßchen durch dichten Wald zum Straßenende bei den Almhütten
von Casera della Grava auf 1627m (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). Von den Almhütten Nr. 557 folgend auf Fahrweg über eine
Almweide nach Nordwesten, bald durch ein steiniges Bachbett, um links davon
zum Wald unter der Forcella della Grava zu gelangen. Dort weiterhin
dem Fahrweg entlang ein paar Kehren empor, ehe nach 0:25
in dichtem Mischwald die Forcella della Grava (1784m, Wegtafel) erreicht
ist. Links haltend auf dem nun schmalen Pfad Nr. 557 weiter durch Wald,
später Buschwerk, zunächst flacher, dann stetig ansteigend, bis die Anhöhe
Col Grand erreicht ist, wo auch ein Pfad ins Tal nach Pecol
abzweigt. Links durch eine Latschenflanke höher, wo der Steig auf einen
weiten, offenen Schuttfächer am Fuße der beeindruckend hohen Abstürze der
Civetta-Ostflanke leitet. Zunehmend steiler und mühsamer ist nach
0:25 der Einstieg in die Felsen erreicht.
Von hier schräg rechts einen Felsabsatz empor (I+, Drahtseil), dem
ausgedehnte, schuttbeladene Schuttbänke folgen. Darauf ist eine höhere Folge
abschüssiger Platten, der Passo del Tenente, anzusteigen (I+,
Drahtseil), der auf ein markantes, ausgesetztes Plattenband am Rande höherer
Abstürze leitet (Drahtseil). Vom Ende steigt man links über das einfache
Schrofengelände (I) des Pian della Tenda der hohen Bergflanke
entgegen um an den Zugang zum großen Steilkar unter dem Gipfel zu gelangen.
Bald geht es eine kompakte, höhere Felskante (II, Drahtseil) empor, darüber
zieht der Steig (I, meist gesichert) rechts haltend in die Mitte des enorm
steilen Kars empor. Weiter oben geht es über mehrere Schrofenaufschwünge
leicht links hinaus um dann flacher an das Rifugio Torrani auf
2984m zu gelangen (2:55).
Rechts hinter der kleinen Hütte, weiterhin auf mark. Felssteig, einen
plattigen Aufschwung hinauf (I, Drahtseil), darüber dem breiteren
Gipfelrücken folgend über Schrofen und Blockwerk, teils Steilschutt, zum
höchsten Punkt mit Kreuz und Buch (0:40).
Abstieg auf dem Anstiegswege: Zurück zur Hütte in 0:20,
1:40 zum untersten Fuß der Felsflanke,
1:10 zum P.
- Einer der bedeutendsten und höchsten Dolomitenberge; erhebt sich als
über vier Kilometer lange, elegant ansteigende und mit Zinnen und Türmen
besetzte, von NNO nach SSW streichende Felsschneide, die einer Mauer
gleich beidseitig in hohen Steilwänden abbricht (vergl. oberstes
Bild).
- Vom weit heraus gehobenen Gipfel, der auffällig oft von tieferen
Wolken umspielt ist, kann man die überwältigende Felsburg des Nachbarn
Monte Pelmo
genauso bewundern wie den Antelao, die
Prampèr- und die Schiaragruppe, die Palagruppe oder
die Marmolada. Genauso können aber auch die
ungeheuren Tiefblicke (vergl. unterstes
Bild) nach Westen und Osten in die Kare am Fuße der über 1000 Meter
hohen Steilwände fesseln.
- In Früh- und Spätsommer können vereiste Passagen die Tour heikel
gestalten.
- Neben der Via Normale finden sich zwei weitere Anstiege für den
Nichtkletterer: Die Ferrata degli Alleghesi, ein schwerer
Klettersteig über einen ostseitigen Pfeiler und den langen Nordgrat. Hier
können gleichfalls vereiste Stellen große Probleme bereiten. Längere
ungesicherte II-er Passagen, Kraft raubende Drahtseil- und
Klammerpassagen, insgesamt 800 Höhenmeter, ab Coldaihütte vier
bis sechs Stunden beanspruchend.
Die Ferrata Attilio Tissi ist gleichfalls ein schwerer
Klettersteig und führt durch die Südwestwand. Sie ist nahezu lückenlos
gesichert und überwindet 250 Höhenmeter die fünf bis sechs Stunden ab
Vazzolerhütte benötigen. Beide Zustiege erfordern üblicherweise zwei
Tage.
- Vom Rifugio Torrani kann man über einen Schutt- und Blockrücken die
benachbarte Cima di Tomè (Höhe 3004m, Prominenz 75m, Dominanz
670m, Eigenständigkeit
4.70, s. viertes Bild) erreichen.
- Tour alleine gegangen.
- Anstiegsweg (5.3 Kilometer) zum Download als
GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de |