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Tour 621 - Corno dei Tre Signori

Lombardei Ortleralpen Cevedale-Vioz-Kamm
Lombàrdia Gruppo dell'Ortles

Bergtour Route Gavia-Pass / Passo di Gavia - Bocchetta Corno dei Tre Signori - S-Grat (I+, Stelle III-Gesamtaufstiegshöhe (m) 780 (760) + 30 im Abstieg Tage 1 Verhältnisse hochsommerlich gut

Max
(m)
Min
(m)
Aufstiegs-
höhe (m)
 Aufstiegs-
zeit (h)
 Schwierig-
keit [1]
 Prominenz
(m)
[2]
 Dominanz
(m)
[3]
Eigenstän-
digkeit
 [4]
3360
(3340 abgebr.)
2618 780
(760)
4:00
(3:55)
G3 341 4000 3
Anfahrt über die Gavia-Pass-Straße zwischen Bormio und Ponte di Legno bis unmittelbar auf die Passhöhe (s.a. Bing Maps, Wetter bei weather.com).

Vom Pass den markierten, aufgepflasterten Bergweg südlich des Lago Bianco (s. oberes Bild) entlang. Man folgt dem Weg noch einige Kehren die begrünten Schrofen auf der linken Karseite hinauf bis Markierungen nach rechts zu einem Moränenrücken, zuoberst mit einer großen Steindaube markiert, weisen. Auf dem Rücken, danach in einer Flanke und mit etwas Höhenverlust, geht es weiter ins Kar, einem ausgedehnten Trümmermeer, hinein. Etwa nach dem linken Drittel des langen waagrechten Grates angelangt, steigt man dann direkt zur Bocchetta Corno dei Tre Signori, dem von unten unauffälligen Gratübergang, hinauf. Zuoberst geht es länger durch sehr steile, lehmige Passagen, die jedoch mit Ketten gesichert sind. Der Übergang auf 3147m ist nach 1:50 erreicht.

Am Lago Bianco

Nahe beim Gavia-Pass / Passo di Gavia am Lago Bianco. Im Hintergrund stehen Pizzo Trésero und Punta Pedranzini (Mitte).

 

Ansicht aus Süden von der Bocchetta

Gipfelansicht von der Bocchetta Corno dei Tre Signori.

 

Monte Gavia

Blick nach Westen über den Gavia-Pass hinweg zum Monte Gavia.

 


Corno dei Tre Signori und Passo di Gavia

Gesamtansicht aus Westen vom Monte Gavia. Links der Corno dei Tre Signori, vorne ist der Passo di Gavia eingesenkt, rechts darüber steht der Monte Gaviola.

 

Corno dei Tre Signori aus Nordosten

Der Corno dei Tre Signori aus Nordosten vom Anstieg zum Pizzo Trésero.

Der erste Grataufschwung soll angeblich links auf Bändern zu umgehen sein, einfacher ist es jedenfalls in der Ostseite, dem Piano di Ercavallo zugewandt, auf dem markierten Pfad Alta Via Camuna leicht abzusteigen um dann am Fuße des Grates in einer Felstrümmermulde nach Norden zum nächsten größeren, sanften Sattel anzusteigen. Von nun an der Felsschneide (I+) folgend weiter hinauf, schwierigere Stellen können am ehesten rechts in der Blockflanke umgangen werden. Den letzten Grataufschwung vor dem Gipfel kann man ebenfalls rechts umgehen, dann ist direkt unter dem Gipfel auf etwa 3345m die letzte Scharte erreicht (2:05). Nun entweder direkt aus der Scharte über eine steile, ausgesetzte Plattenflucht (III-) nach oben oder etwas weiter nach rechts queren um von dort durch eine exponierte Rinne (II+) das Gipfelkreuz zu gewinnen.

Abbruch, da ohne Seilsicherung zu exponiert.
Abstieg aus der Scharte durch die ins südöstlich gelegene Kar hinab führende Schuttrinne und durch das Kar (Firnfelder, Felsblöcke) nach Süden zurück zum auffälligen, beim Anstieg berührten Gratsattel und von diesem am Fuße des Grates zurück zur Bocchetta (0:45). Von dort ebenfalls auf dem Anstiegswege zum Gavia-Pass in 1:35.

 

  • Die beherrschende Felsgestalt am Gavia-Pass, aufgebaut aus vier weit ausstrahlenden scharfen Felsgraten. Nach der Beschreibung von Peter Holl im AV-Führer ist der Südgrat nur mit I angegeben, was einen nicht veranlasst ein Seil mitzuführen. Der Gipfelkopf ist jedoch schwieriger als II und dazu deutlich ausgesetzt (von Richard Goedecke etwa mit III- angegeben).
  • Eine alternative Anstiegsmöglichkeit, die II angeblich nicht überschreitet, soll sich hinter der Bocchetta Corno dei Tre Signori ergeben, wenn man in die Südostseite des Gipfelaufbaus zu einer üblicherweise schneebedeckten Mulde quert um darauf durch eine Steilrinne den oberen Ostgrat zu gewinnen. Von dort zum höchsten Punkt.
  • Die Route durch das trostlose Trümmermeer zwischen Lago Bianco und Bocchetta Corno dei Tre Signori führt den Berggänger in einen selten düsteren Bergkessel, gesteigert durch die zu Tagesbeginn schattige Westlage. Der sehr steile Zustieg zur Bocchetta durch junges Gletscherrückzugsgebiet (der einstige Flankengletscher hat sich vollkommen zu einem Blockgletscher zurückgebildet) dürfte bei Nässe kaum noch begehbar sein.
  • Der Name, mit Dreiherrenhorn zu übersetzen, stammt aus der Zeit, als am Gipfel die Schweizer Eidgenossenschaft, Tirol und die Republik Venedig zusammenstießen.
  • Vergl. auch Tour 619 zum Monte Gavia.
  • Tour alleine begangen.

 

  • Einfache Wegstrecke (3.3 Kilometer) zum Download als GPX-Datei.

Fotos: Thehighrisepages.de

 


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