Tour 564 - Birkenkofl
Südtirol Dolomiten Sextner
Dolomiten
Alto Adige Dolomiti Dolomiti
di Sesto
Bergtour Route Dreischusterhütte
- Lückelescharte - Hochebenkofl (I) - Birkenkofl über
SO-Grat (II-) auf und ab Gesamtaufstiegshöhe (m) 1460
+ 20 im Abstieg Tage 1 Verhältnisse hochsommerlich
gut
Name |
Max
(m) |
Min
(m) |
Aufstiegs-
höhe (m) |
Aufstiegs-
zeit (h) |
Schwierig-
keit [1] |
Prominenz
(m) [2] |
Dominanz
(m) [3] |
Eigenstän-
digkeit [4] |
Hochebenkofl |
2905 |
1490 |
1420 |
3:30 |
BW3 |
15 |
150 |
6 |
Birkenkofl |
2922 |
2890 |
40 |
0:15 |
G2 |
382 |
1800 |
3 |
|
Blick
zurück am Weg zur Lückelescharte. Im Hintergrund Große
und Westliche Zinne.
Am
Hochebenkofl mit Blick auf den Nachbarn Birkenkofl.
Dreischusterspitze
(links).
Haunold.
Fotos: Thehighrisepages.de |
Anfahrt aus dem
Pustertal über die Straße Innichen / San Candido - Sexten.
Abzweig des Fahrweges zur Dreischusterhütte
/ Rifugio Tre Scarperi
wenige Kilometer südlich von Innichen (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). Vom oberen P auf 1490m über Fahrweg, die erste große
Kehre kann abgekürzt werden, durch Wald und Strauchwerk zur
Dreischusterhütte auf 1626m (0:25). Von dort über
eine ausgedehnte Schotterebene zum rechten Waldrand und weiter eben
taleinwärts. Am Abzweig zur Birkenscharte vorbei und weiter bis zum
Ausgang des nächsten Tales, des von rechts herabziehenden Hangenalpel-Tales.
Nun in diesem Tal dem bez. Pfad Nr. 9 folgend in Kehren durch Wald höher bis
man an einer ersten größeren Lichtung mit markanten Felsbrocken und zwei
Brunnen zum Abzweig des Weges Nr. 10/11 gelangt. Hier nach rechts,
Nordwesten, ins Hochtal das endlich den Zugang zur Lückelescharte
bietet. Zwischen Latschen und schütterem Strauchwerk, teils über weite
Schuttreißen hinweg, höher ins Kerbtal (s. oberes Bild). Vor dem hohen
Gratabbruch des Hochebenkofl bzw. Birkenkofl angelangt wechselt der
Pfad nach links um über eine offene Schuttflanke in die Lückelescharte,
2545m, empor zu steigen (2:10). Oben nach rechts,
wo man über ein leicht ansteigendes breites Band (Fixseile) an die markante
Rinne gelangt, die den Abbruch in ganzer Höhe durchzieht. Über den obersten,
flacheren Teil dieser Rinne (I) und einen schuttreichen Schrofenhang gelangt
man schließlich auf den breiten, stetig ansteigenden Gratrücken. Dieser
zeigt auf der ganzen Länge bis zur Kuppe des Hochebenkofl links steile,
zerrissene Felsfluchten, rechts schuttbedeckte, leicht abfallende
Felsabsätze. Einer felsigeren Grateinschnürung auf halbem Wege wird rechts
auf einem breiten Schuttband ausgewichen. Nach
0:55 ist schließlich das große Vermessungssignal
auf der weiten Schuttkuppe des Hochebenkofl, P 2905,
erreicht.
Zum unmittelbar angrenzenden Gipfel des Birkenkofl geht es
in gleicher Richtung durch einen wenig niedrigeren Sattel auf einen
schärferen Felsgrat (s. zweites Bild). Über die Schneide gelangt man an
einen Gratzacken, der rechts auf einem ebenen Sims (I+, Fixseil) passiert
wird. Dahinter wechselt man auf die linke Seite um dort über einen
senkrechten, gut sechs Meter hohen Kamin (II-, Fixseil) den Gipfelkopf zu
erklimmen. Kreuz und Buch sind nach 0:15 erreicht.
Abstieg auf dem Anstiegswege (2:40). |
- Wie häufig in den Dolomiten beherrschen ausladende Schuttkegel die
Täler, und wo das Geröll etwas zur Ruhe kommt, breiten sich lediglich
dichte Latschengürtel aus. Offenes Wasser fehlt in höheren Lagen. Dazu
bilden die Bergstöcke in den Sextner Dolomiten häufiger lange Ketten aus,
was die Täler ausweglos scheinen lässt. Landschaftlich heiterer sind etwa
Touren zum Peitlerkofel oder
Seekofel. Reizvoll ist jedenfalls die gesamte Passage oberhalb der
Lückelescharte, gekrönt mit dem Gratübergang hinter dem Hochebenkofl.
- Der Ausblick von den nördlichen Dolomitengipfeln wie dem Birkenkofl
ist besonders dem Alpenhauptkamm zugewandt. So bekommt man Einblick in die
Südseiten des wesentlichen Teiles des Zillertaler Hauptkammes mit
Hochfeiler, Großer Möseler, Turnerkamp,
Hornspitzen, Schwarzenstein und Großer Löffler.
Dann schiebt sich die Rieserfernergruppe davor, um schließlich
wieder den Hauptkamm mit Rötspitze,
Dreiherrnspitze, Großvenediger bis Großglockner
frei zu geben. Im Osten können die wilden Nachbarn Haunold und
Dreischusterspitze
bewundert werden. Im Süden und Westen stechen die Nachbarn Hohe
Gaisl, Dürrenstein
und Seekofel heraus. Zuletzt, beim
längeren Abstieg zur Lückelescharte, fällt der Blick unentwegt auf die
Drei Zinnen (vergl. oberes Bild).
- Die flache Schuttkuppe des Hochebenkofl steht kaum 20m über der
Einsattelung zum Birkenkofl und kann daher nicht als Gipfel, sondern nur
als Anhöhe gelten. Nächster regulärer Gipfel ist der Mitterebenkofl,
2870m, eine Schuttkuppe südöstlich des Hochebenkofl, erreichbar über einen
breiten Schuttsattel.
- Möglicherweise ist die Benennung des Vorgipfels mit Hochebenkofl ein
Irrtum, der von Kartograph zu Kartograph weiter gereicht wird, denn
unmittelbar östlich streicht ein kompakter Nebenkamm mit drei markanten
Kuppen gegen Südosten, von denen auf Karten aber stets nur zwei, nämlich
Unterebenkofl, 2581m, und Mitterebenkofl, 2870m, benannt
sind.
- Die Zufahrt zum oberen P ist tagsüber zeitweilig gesperrt.
- Das italienische Pustertal samt sämtlicher Nachbartäler ist während
der Haupturlaubssaison, besonders im August, unsäglich überfüllt. Wenn es
auf der Nordseite jedoch bis 2200m herab schneit, nützt das Wissen darum
wenig.
- Einfache Wegstrecke (8.5 Kilometer) zum Download als
GPX-Datei.
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