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Tour 392 - Nesthorn

Wallis Berner Alpen Bietschhorngruppe

Hochtour Route Mund - Gredetschtal - Gredetschjoch (I+) - W-Grat (I) Gesamtaufstiegshöhe (m) 2670 + 20 im Abstieg Tage 3 Verhältnisse sommerlich gut

Name Max
(m)
Min
(m)
Aufstiegs-
höhe (m)
 Aufstiegs-
zeit (h)
 Schwierig-
keit [1]
 Prominenz
(m) 
[2]
 Dominanz
(m) 
[3]
Eigenstän-
digkeit
 [4]
Zeltbiwak 2135 1180 980 5:00 BW1 - - -
Nesthorn 3822 2135 1690 6:40 G3 618 6230 2
Nesthorn von Süden

Das Nesthorn im obersten Gredetschtal.

 

Am Biwakplatz

Am Biwakplatz vor dem Talschluss und dem Gipfelziel.

 

Westgrat

Westgrat, Vorgipfel und Hauptgipfel vom Gredetschjoch aus.

Am Gipfel angekommen:

Bietschhorn

Das Bietschhorn mit seiner Ostwand.

 

Lötschentaler Breithorn

Blick aufs Lötschentaler Breithorn. Am Horizont (von links): Wildstrubel, Balmhorn, Doldenhorn, Blüemlisalp.

 

Panorama im NNO

Blick über den "Gartenzaun" des Beichgrat (Mittelgrund links) auf Grosshorn (links), Mittaghorn (Mitte links) und Jungfrau (Mitte). Im Mittelgrund rechts erhebt sich über weiter Gletscherflanke das Schinhorn, zu seinen Füßen findet man den Beichgletscher.

Aletschhorn mit Umrahmung. Mitte rechts, am Fuße des scharfen Rückens über dem Zusammenfluss von Beichgletscher und Oberaletschgletscher findet man die Oberaletschhütte.

Aletschhorn

 

Panorama im Süden

Panorama im Süden über dem hitzegeschwängerten Rhônetal: Monte Leone (links) und Fletschhorn (rechts), dazwischen die Senke am Simplonpass. Rechts vorne zieht sich das Gredetschtal entlang.

 

Anfahrt über Brig und Naters nach Mund am Ausgang des Gredetschtales auf ca. 1200m. P in Ortsmitte neben der Postbusschleife (s.a. Bing Maps, Wetter bei weather.com).

1. Tag
Nordostwärts durch den alten Ortskern von Mund, dem Hinweis "Strick" nach. Hinter dem Ort führt der Bergweg kurz durch Gärten bergab um dann durch Wald über dem tief eingekerbten Talausgang zur linken Talseite des Gredetschtales zu führen. Auf dem Weiterweg geht es lange durch einen Wiesenhang, der bei den verfallenen Almhütten von Strick (1655m) flacher wird. Das Tal geht allmählich über in ein klassisches Trogtal mit beinahe senkrechten Flanken. Der Weg führt durch den Talboden, am Rande einer Schwemmebene entlang, um sich schließlich in einem Trümmerfeld unterhalb der Karschwelle zu verlieren (5:00). Einrichtung des Zeltbiwaks auf 2135m.

2. Tag
Vom Zeltbiwak zum großen, links neben dem Talschluss hinaufführenden Schuttkegel, der dicht mit Disteln überwuchert ist. Hier und da Pfadspuren, die sich jedoch rasch verlieren. Bei etwa 2600m ist die Karschwelle erreicht. Nun mehr rechts, diagonal über die leicht ansteigende, trümmerübersäte Schwelle. Weglos über kleine Moränen und Gletscherabflüsse und auf P 2999.8 zuhalten, einem breiten, massigen Felssporn rechts neben einem spitzen, pyramidenförmigen Sporn (s. oberstes Bild). Rechts an diesem P 2999.8 vorbei und mit etwas Höhenverlust zur breiten Firnmulde, die direkt Richtung Nesthorngipfel hinaufzieht. Über die mittelsteile Mulde bis fast zum Felsfuß hinauf. Dann unterhalb der langen Felsabbrüche nach links, westwärts, über den obersten Gredetschgletscher zum Gredetschjoch. Eine Seillänge die rechte Rinne hoch (Sicherungshaken), zuunterst steil (I+) und vereist, im übrigen mittelsteil und brüchig-erdig (5:05).
Vom Gletscherjoch direkt nach rechts zum langen Nesthorn-Westgrat (s. drittes Bild). Anfänglich über Firn. Den ersten etwas ausgesetzten Klemmblöcken (I) folgt überraschend eine breite Pfadspur. Darauf stellt sich der Grat steil auf, Klemmblöcken folgt ein scharfer Firngratabschnitt der zum Vorgipfel P 3720 führt. Diesen gewinnt man über eine bis zu 50o steile Firnflanke. Nach der Eiskuppe des Vorgipfels gelangt man über einen 20hm abfallenden, scharfen Firngrat zum Hauptgipfel, der über einen breiteren Firnrücken gewonnen wird (1:35).
Zurück zum Joch in 1:20, Abstieg zum Zeltbiwak in 3:50.

3. Tag
Abstieg nach Mund in 2:50.

  • Das Nesthorn ist ein über alle Maßen lohnender Aussichtsgipfel; zwar ein sehr hoher Gipfel in den Berner Alpen, von einigen aber doch deutlich übertroffen, die daher um so grandioser erscheinen. Im näheren Umkreis heben sich besonders ab: Aletschhorn (s. drittes Bild v.u.), Bietschhorn-Ostwand (s. viertes Bild), Lötschentaler Breithorn, Lauterbrunner Breithorn, die kontrastreich ausgeaperten Südwände von Doldenhorn und Blüemlisalpkette (s. fünftes Bild).
  • Alternativzustiege: Von der Oberaletschhütte a) über den Beichgletscher mit langer Gletscherbruchpassage zum Gredetschjoch oder b) über den NNO-Grat (III, s. Bild l.u.). Der Beichgletscher gilt als einer der schwierigsten Gletscherbrüche. Der Zustieg über diese Route scheiterte bei Tour 136 im Oktober 1996, da ungangbar.
  • Das menschenleere Gredetschtal ist für Liebhaber langer kerzengerader Täler, deren Talböden dicht mit Silberdisteln überwuchert und bestenfalls sechs Stunden am Tag besonnt sind, besonders empfehlenswert. Die steilen Trogflanken werden durch eine schier endlose Kette finsterer und zerrissener Felszinnen - meist ohne Namen und Zugang - gebildet.

 

  • Einfache Wegstrecke (Biwakplatz 8.8 Kilometer, Gipfel 4.5 Kilometer) zum Download als GPX-Datei.

Fotos: Thehighrisepages.de

Tiefblick die Ostflanke hinab.

Ostflanke

Ansicht aus Osten unterhalb der Oberaletschhütte.

Ansicht von der Oberaletschhütte

 


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