Kurz
vor der Tuoihütte: Das Val Tuoi mit dem Piz Buin Grond.
Vorgipfel
Vordere Jamspitze: Blick hinüber auf die Hintere Jamspitze.
Der Nachbar
Dreiländerspitze
und die Obere Ochsenscharte, rechts darunter, vom Gipfel der
Vordere Jamspitze. Im Hintergrund links Piz Buin Grond, rechts
Silvrettahorn, Schneeglocke
und Schattenspitze.
An der Vordere
Jamspitze zeigt sich, hinter den dunklen Ausläufern des Augstenberg,
auch das Fluchthorn. Links zieht das Jamtal, Standort der
Jamtalhütte, nach Galtür im Paznauntal hinaus.
Piz Buin Grond,
der Sattel Fuorcla Buin, Piz Buin Pitschen und Egghorn
von der nördlichen Egghornlücke.
Guarda
am Eingang zum Val Tuoi.
Piz
Buin Grond und Piz Buin Pitschen aus Norden vom Silvrettastausee.
Die
Nordwand des Piz Buin Grond im Detail.
Piz
Buin Grond (links) und Wiesbadner Grätle (Mitte) aus Norden nahe
der Wiesbadener Hütte. |
Anfahrt aus Westen
über den
Flüelapass, aus Osten von der österr. Grenze durchs Inntal
(Unterengadin) nach Guarda. Kostenpflichtiger P (8,- SFr/Tag) am
unteren Ortseingang auf 1590m (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). 1. Tag
Im Ortskern nach links und der Beschilderung nach ins nahe Val Tuoi.
Ein bequemer Güterweg führt die östliche Talseite entlang bis direkt zur
modernisierten SAC-Hütte Chamanna Tuoi auf 2250m (2:30).
2. Tag
Von der Hütte weglos nordostwärts durch die Plan Furcletta und zum
spaltenarmen Gletscher Vadret Tuoi. Schräg rechts hinauf zum
Jamjoch. Im Spätsommer heikler Übergang über eine kurze senkrechte
Wandstelle (II+) neben einem kleinen, vereisten Wasserfall. Vom Joch (3078m)
kurz nach links über Firn zum Flankenfuß der Vordere Jamspitze.
Der wild gezackte Grat wird am besten über die mittlere, am höchsten
hinaufreichende steile Firnrinne erreicht, die rechts vom größten,
abenteuerlich geformten Turm herab zieht. Auf dem Grat (I) ein kurzes Stück
nach rechts zum Vorgipfel. Dort nach links über ausgesetzte, aber feste
Klemmblöcke zum nahen, wenige Meter hohen Gipfelturm. Durch einen kurzen
Felsspalt (III-) gelangt man auf dessen höchsten Punkt (3:30,
Buch).
Abstieg wie Aufstieg. Zurück zum Jamjoch und jenseits über den Firn und
Schutt der sanften Nordflanke (vergl. zweites
Bild) in den Sattel zwischen den beiden Kuppen der Hintere
Jamspitze. Nach rechts zum höchsten Punkt (0:25).
Abstieg wie Aufstieg. Vom Jamjoch zur Hütte in 1:50.
3. Tag
Von der Hütte kurzes Stück nordwärts Richtung Fuorcla Vermunt, dann
über den Bach, westwärts durch grobes Blockwerk und mäßig steil hinauf zu
den Schrofen des Cronsel. Zwischen Cronsel und den Südflanken von
Piz Buin Grond und Piz Buin Pitschen
hindurch gelangt man zum weiten Gletscherrückzugsgelände des Plan Rai.
Man bleibt rechts, auf der nördlichen Seite, und gelangt über Steigspuren
auf den Felssporn des Plan Mezdi (2:00).
Dahinter über den rechten Rand des La-Cudera-Gletschers nach Norden
zum einfachen Sattelübergang an der Fuorcla dal Cunfin (3042m). Vom
Sattel ostwärts über das oberste Becken des Ochsentaler Gletscher zur tief
eingeschnittenen Buinlücke (Fuorcla Buin) auf 3054m (1:05).
Damit hat man den Piz Buin Pitschen komplett umrundet.
Man braucht die Lücke nicht ganz zu betreten sondern kann schon kurz vorher
links den Geröll- bzw. Firnhang der Westflanke ansteigen, wo man in halber
Höhe eine steile, quer ziehende Rampe erkennt. Auf deutlicher Steigspur von
rechts nach links schräg hinauf bis auf eine kleine Schulter in der
Nordwestkante. Wenig oberhalb wird die Felskante (I) steiler. Hier links in
die Nordflanke hinaus queren und durch eine mittelsteile Felsrinne (den
"Kamin", II, Ringhaken) empor. Oberhalb dieser Steilstufe wieder rechts
durch die sich nun zurücklehnende Westflanke hinauf. Über sie in Schutt und
Geröll auf gut ausgetretenem Pfad unschwierig zum höchsten Punkt des
Piz Buin Grond. Am Gipfelkreuz steht man nach
1:05.
Beim Abstieg nicht durch den steilen Kamin, sondern nebenan (im
Abstiegssinne knapp rechts) über eine leicht ausgesetzte Leiste in der
offenen Nordflanke (I, einfacher bei Nässe, Ringhaken). Übriger Abstieg wie
Aufstieg; zur Fuorcla dal Cunfin in
1:40. Jenseits über das spaltenarme
Gletscherhochbecken La Cudera (ca. 3000m) zum SW-Sporn des
Signalhorn. Auf der Rückseite nach rechts in den Fels und beliebig
über die Schutt- und Blockflanke auf den Grat. Nach links über ausgesetzte,
aber feste Klemmblöcke (I+) zum Kreuz auf dem höchsten Punkt (1:00).
Zurück zur Plan Mezdi und weiter zur Hütte in 2:25.
Abstieg von der Hütte durchs Val Tuoi zum P in Guarda in
1:50.
- Der formschöne Felskegel des Piz Buin Grond ist der bedeutendste
Gipfel im Zentrum der Silvrettagruppe. Höchster Gipfel der gesamten Gruppe
ist jedoch die deutlich nach Süden vorgeschobene gewaltige Pyramide des
Piz Linard (3410m). Ebenfalls höher ist mit 3399m das Fluchthorn im Osten
der Gruppe.
- Die Buinlücke kann direkt von der Hütte aus, ohne Umrundung des Piz
Buin Pitschen erreicht werden, wenn man das dazwischen gelegene steile
Firncouloir benutzt. Im Spätsommer jedoch meist vereist.
- Der Ausgangsort Guarda (s. viertes
Bild
v.u.) mit seinen gut erhaltenen bzw. restaurierten rätoromanischen
Gebäudekomplexen ist alleine schon einen Besuch wert.
- Buin (rätoroman.) = Ochse
- Einfache Wegstrecke (Hüttenanstieg 7.2 Kilometer, Anstieg Jamspitzen
4.2 Kilometer, Anstieg Piz Buin Grond und Signalhorn 7.7 Kilometer) zum
Download als GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de |