Tour 155 - Le Hohneck
Region Lothringen Zentrale
Vogesen
Région Lorraine Les
Vosges Centrales
Wandertour Route Le
Gaschney - Petit Hohneck - Le Hohneck - Le Kastelberg - Le Rainkopf - Le
Rothenbachkopf - Wormsawald - Lac de Schiessrothried - Le Gaschney Gesamtaufstiegshöhe (m) 760
+ 60 im Abstieg Tage 1 Gesamtgehzeit 5:45,
Verhältnisse frühsommerlich gut
Name |
Max
(m) |
Min
(m) |
Aufstiegs-
höhe (m) |
Aufstiegs-
zeit (h) |
Schwierig-
keit [1] |
Prominenz
(m) [2] |
Dominanz
(m) [3] |
Eigenstän-
digkeit [4] |
Petit Hohneck |
1289 |
985 |
310 |
0:35 |
BW1 |
61 |
1000 |
4 |
Le Hohneck |
1363 |
1228 |
140 |
0:20 |
BW1 |
186 |
16700 |
2 |
Le Kastelberg |
1350 |
1286 |
70 |
0:45 |
BW1 |
64 |
2000 |
4 |
Le Rainkopf |
1305 |
1187 |
120 |
0:35 |
BW1 |
100 |
950 |
4 |
Le Rothenbachkopf |
1316 |
1205 |
120 |
0:25 |
BW1 |
129 |
2700 |
3 |
|
Blick
vom Petit Hohneck auf Le Hohneck.
Ausblick am
Hohneck nach Osten zum Lac de Schiessrothried.
Fotos: Thehighrisepages.de |
Anfahrt aus Osten über Colmar
nach Munster. Von dort zum Schigebiet nach Le Gaschney.
Großer P am Ortsrand auf 985m (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). Vom P westwärts über Wanderweg kurz durch Wald, danach
durch offenes Grasland zum nahen Petit Hohneck (TP,
Schilift). Danach weiterhin über Gras geht es erst hinab zum Sattel bei
1228m (s. Foto) und darauf geradewegs zum Le Hohneck
(0:55), dem höchsten Punkt der Tour. Auf der
weiten Gipfelkuppe finden sich Orientierungstafel und TP, außerdem ein
großer Berggasthof und ein P für Busse (entsprechend viele Ausflügler).
Nun nach Süden, am Rande einer Karmulde (im Frühjahr noch mit Schneeresten)
entlang bis auf 1286m. Danach weiter zur unscheinbaren Graskuppe des
Le Kastelberg mit Schiliftstation (0:45).
Dahinter hinab zum Berggasthof Ferschmuss und wieder bergan zum
felsigeren Le Rainkopf (0:35).
Über den nächsten Sattel erreicht man schließlich den felsigen Le
Rothenbachkopf (0:25), einen sehr
lohnenden Rast- und Aussichtspunkt.
Nun zurück bis zum Berggasthof Ferschmuss. Wenig weiter verlässt man dann
den Hinweg und hält sich rechts, ostwärts, zur Ferme Auberge
Kastelbergwasen. Dort über den renommierten Weitwanderweg GR 531
nordwärts hinab in den ausgedehnten, äußerst beeindruckenden Wormsawald.
Der Weg führt hier nun häufig nah am Fuß der steil abfallenden Berghänge
entlang. Einige steile und leicht ausgesetztere Passagen sind seilgesichert
und später werden auch alpin anmutende Schuttreißen gequert. Schließlich
führt der Weg zum Lac de Schiessrothried (930m) hinaus, der in
einem schmalen Tal liegt. Am See über die Staumauer vorbei auf die andere
Talseite und gegenüber durch Wald steil hinauf nach Le Gaschney (3:05). |
- Vom Beginn in Le Gaschney bis vor den Wormsawald verläuft die Tour
ausschließlich über offene Grasflächen mit weitem Ausblick auf Schwarzwald
und ins östliche Frankreich hinein.
- Im Winter bilden sich am Rande der Bergkuppen ausgedehnte
Schneewechten, teilweise auch mit Randklüften. Überraschendes
Trainingsgelände für alpine Touren. Schneereste liegen manchmal bis
Frühsommer.
- Der Wormsawald (Schutzgebiet) ist einer der ursprünglichsten Wälder in
den Mittelgebirgen Mitteleuropas. Vom Erscheinungsbild wie ein Regenwald,
ist er völlig überwuchert mit Kletter- und Aufsitzerpflanzen. Die Wege
sollten bei der allgegenwärtigen Nässe nur mit festem Schuhwerk begangen
werden.
- Die Vogesen sind das landschaftlich vielfältigste und naturbelassenste
Mittelgebirge Zentraleuropas .
Neben schroffen Felsszenerien, Karseen und klammartigen Schluchten reizen
freie Gipfel und Kammfluren mit Aussicht bis zu den Alpen. In den
Kammlagen finden sich zwischen weiten Wiesenfluren kleinere
Fichtenbestände, Krüppelbuchen, Ebereschen oder auch Bergahorne. Im
niedrigeren Norden findet man Buntsandstein, rot wie auf Helgoland, im
Süden Granit. Ein auffälliger Unterschied zu den anderen Mittelgebirgen
ist, dass man sich meist auf naturnahen Fels- und Wurzelpfaden und nicht
auf Forst- und Wirtschaftswegen bewegt. Gerade mit dem benachbarten
Schwarzwald verglichen zeigen sich die vielfältigen Vorzüge der
Vogesen. Wo man dort auf eintönigsten Wirtschaftswegen stundenlang
zwischen düsteren Tannendickichten eingezwängt ist, kann man hier über
weite Strecken im lichtdurchfluteten Laub- oder Mischwald seine Route
selbst gestalten.
- Vogesen und Schwarzwald teilen die selbe Entstehungsgeschichte: Bis
zum Erdmittelalter (Mesozoikum) bildeten sie eine gemeinsame,
flach geschichtete Masse, ehe im Tertiär vor 50 bis 60 Millionen
Jahren sich das ganze weite Land unter dem enormen Auffaltungsdruck der
heranrückenden afrikanischen Platte aufwölben musste. Am Scheitelpunkt
brach das Gewölbe ein und sank als Oberrheingraben allmählich in
die Tiefe. Übrig blieben zwei geologische Spiegelbilder, mit Steilhängen
am zentralen Grabeneinbruch und sanften Flanken zu den Außenseiten. Im
selben geologischen Zeitalter wurden am Südrand dieses 400 Kilometer von
Süddeutschland nach Ostfrankreich ausgreifenden Gewölbes die Alpen
aufgeschoben.
- Der Hohneck ist der Hauptgipfel der Zentralvogesen. Im Norden ist der
Donon
(1009m, Eigenständigkeit E = 2), ein
inselartig abgehobener Felsgipfel, der beherrschende Berg. Auf dem
Quellberg der Saar, seit 1869 mit einem Tempel überbaut, hat man
einen der schönsten Ausblicke der Vogesen. Der kuppelförmige Grand
Ballon (1424m, E = 1, d.h. ein Berg mit kontinentaler Bedeutung)
ist der höchste und mit Abstand auffälligste Berg. Er steht weit
vorgeschoben im Südosten am Ende eines langen und bewegten Seitenkammes.
Auf dem großen, freien Gipfel steht eine Radarstation, 130m tiefer führt
eine Straße vorbei. Der Gipfel ist meist sehr belebt.
Einen hohen und recht steilen Anstieg bietet eine Tour von Osten auf den
Grand Ventron (1204m, E = 3). Anfahrt zum P am Stausee
Barrage de Kruth-Wildenstein
(547m) aus Osten von Mulhouse über Thann nach
Oderen ins oberste Vallée de la Thur. Vom Stausee über einen
serpentinenreichen Forstweg in der steilen Waldflanke zum Col du
Bockloch und von dort auf schmalem Pfad über Lichtungen auf den nahen
Grand Ventron (1:30, Orientierungstafel, TP). Von dort durch Mischwald
nach Süden zum Petit Ventron (1150m, E = 5) und darauf
durch schönen hochstämmigen Laubwald zum Tête du Chat Sauvage
(1153m, E = 4). Über den Schindelruecken zurück zum Barrage de
Kruth-Wildenstein (1:25).
Lohnend ist auch eine Tour am Tête des Perches (1222m,
E = 5). Anfahrt aus Osten von Mulhouse über Masevaux und
Oberbruck zum P nach Rimbach. Von dort nach Nordwesten zum
Hof Riesenwald und durch Wald zum Karsee Lac des Perches
und weiter zum Col des Perches hinauf. Von dort über den
Ostrücken (Krüppelwald) zum leicht felsigen Gipfel (1:45). Über den
Nachbarn Haute Bers
(1252m, E = 2) und den Weg in der Steilflanke des Kars zum Col des
Perches zurück (1:15). Die benachbarten Waldkuppen Le Rimbachkopf
und Le Mittelrainkopf lohnen den Weiterweg nach Osten jedoch
nicht.
- Gesamter Weg (17.4 Kilometer) zum Download als
GPX-Datei.
|
|