Zum
Oberaarjoch, rechts überragt vom Oberaarhorn
(3631m), geht es über den 6km langen Oberaargletscher.
Oberaarjochhütte
und Oberaarjoch.
Blick vom
Galmigletscher zum Vorder Galmihorn (rechts).
Blick an der Eiskalotte des Vorder Galmihorn:
gegen den
Doppelgipfel von Schreckhorn (4078m, Mitte links) und
Lauteraarhorn (4042m, rechts daneben) und das Oberaarhorn (rechts) mit
seiner charakteristischen Gletscherrampe. Davor erstreckt sich noch das
Oberaarrothorn
(3477m),
und gegen das
Finsteraarhorn. Links davor das Finsteraarrothorn, hinter dem sich die
Gemslücke einsenkt.
An der
Finsteraarhornhütte.
Abendstimmung
über dem Gross Wannenhorn.
Passage über
dem Frühstücksplatz zum Hugisattel, dem zweiten Abschwung
im Nordwestgrat. Rechts die Südwestrippe des Finsteraarhorn.
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Anfahrt über die Straße
vom Grimselpass
zum Berggasthaus Oberaar am Oberaarstausee; Stündlich
wechselnder Einbahnverkehr mit Ampel geregelt. Großer P auf 2320m an der
Staumauer unterhalb des Berggasthauses (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). 1. Tag
Vom P über die Staumauer (vergl. oberstes
Bild), am Oberaarstausee rechts auf mark. Pfad entlang, danach über den
flachen und sehr langen Oberaargletscher
(teils schmale Querspalten) bis zum ebenfalls vergletscherten
Oberaarjoch
auf 3223m. Hier rechts in die Felsen, dem Sockel des
Oberaarhorn, wo es über einen kurzen Steig an die kleine, klassische
SAC-Hütte Oberaarjochhütte
auf 3258m geht (5:30).
2. Tag
Wieder am Joch unter der Hütte nach rechts und SSW-wärts, weiterhin über
Gletscher, problemlos durch das weite Becken des Galmigletschers
bis ca. 3050m hinab, bevor der Gletscher etwas steiler ins Rotloch
absinkt. Wenn man das Vorder Galmihorn mitnehmen möchte,
steigt man hier über dessen vergletscherte Nordwestflanke (zahlreiche große
Spalten, s. drittes Bild) an. Man
bleibt mit Vorteil zunächst am rechten Rand oberhalb der felsigen Westflanke
um sich weiter oben zunehmend nach links zu halten. Das gut 400 Meter höher
gelegene, weit ausgedehnte Gipfelfirndach ist nach 2:15
gewonnen.
Abstieg zurück über die Nordwestflanke. Unten dann nach links, westwärts,
auf dem breiten, sanft abfallenden Galmigletscher zwischen Wasenhorn
und Finsteraarrothorn
hindurch, hinab zum Rotloch bis auf 2720m (südlich von P 2849), der
Moränensenke am Zusammenfluss von Galmi- und Fieschergletscher.
Hier nach rechts gegen Nordwesten, den langen, sanft ansteigenden
Fieschergletscher entlang. Je nach Spalten- und Moränenverhältnissen bleibt
die beste Route über den langen Fieschergletscher zu suchen ehe es auf Höhe
der weit sichtbaren Finsteraarhornhütte bei einer Markierungsstange nach
rechts in den Fels geht. Über einen erdigen, steilen Steig an die 70 Meter
höher liegende, recht große SAC-Hütte auf 3048m hinauf (5:20,
s. sechstes Bild).
3. Tag
Hinter der Hütte leiten Wegspuren über Schutt und Felsschrofen (I)
nordostwärts höher bis an einen Sattel nördlich von P 3231, am unteren Rand
des südwestseitigen Flankengletschers gelegen. Nun geht es nach links,
Norden, in leicht ansteigender Traverse über den steilen Gletscher (Spalten)
dem ersten Felsrücken, dem wenig ausgeprägten Südwestgrat, entgegen. Aus der
davor eingesenkten Gletschermulde südöstlich von P 3616 über Schutt
(Wegspuren) auf den First mit dem sog. Frühstücksplatz
empor. Dahinter etwas hinab zum jenseitigen Gletscherlappen (einige
Spalten), der als große Rampe nach rechts höher führt. Über ihn (s. zweites
Bild v.u.) in weitem Rechtsbogen zunehmend steiler auf den obersten
Gletscherabsatz. Über diesen nach links zum Hugisattel auf dem
Nordwestgrat (3:30). Ab hier den deutlichen
Steigspuren folgend stets dicht am markanten Felsgrat (II) bleibend höher.
Steil und meist knapp rechts unterhalb der Schneide geht es über feste
Klemmblöcke bis ans Kreuz auf dem schmalen Gipfel des Finsteraarhorn
(2:30).
Zurück zur Hütte wie Aufstieg (4:35).
4.Tag
Von der Hütte wieder 70 Meter auf den Fieschergletscher hinab und auf
bereits begangener Route talauswärts. Auf etwa 2835m, noch vor dem Rotloch,
markieren Steindauben die Abkürzung zur Oberaarjochhütte, nämlich den
Abzweig nach links zur Gemslücke, der tiefsten Einsattelung
zwischen Finsteraarhorn und Finsteraarrothorn. Zunächst über Schrofen schräg
höher bis zum Auslauf einer hohen Steilrinne. Durch sie, sehr mühsam über
Erde und loses Geröll, ganz hinauf. Oben auf 3335m an der Einsattelung der
Gemslücke
(LKS: Gemschlicke) angelangt betritt man das flache obere Becken
des Galmigletscher, der hier auch Studergletscher heißt. Nach
problemloser Querung gelangt man ins bereits bekannte Oberaarjoch dicht
unter der Oberaarjochhütte. Jenseits geradewegs über den langen
Oberaargletscher hinaus zum P am Oberaarsee (7:10).
- Das Finsteraarhorn ist mit Abstand höchster Gipfel in den Berner Alpen
und mit seiner relativen Prominenz
von gut 53 Prozent ein Berg von Weltrang. Es zeigt sich besonders aus
nördlichen Richtungen gesehen als prächtige, steil aufgerichtete,
symmetrische Gratschneide. Gegen Nordosten fällt es mit 1200 Meter hoher
Felswand zum Finsteraargletscher ab. Der Hauptkamm zieht aus
Nordwesten vom Agassizhorn (3946m) über das Agassizjoch
auf den Gipfel um im Südosten, mit etlichen Türmen besetzt, über zwei
Kilometer weit bis in die Gemslücke und zum Finsteraarrothorn (3530m)
abzufallen. Über dem Agassizjoch steilt sich der Grat in drei markanten
Aufschwüngen auf. Vom mittleren Absatz, dem Hugisattel, fließt ein
Gletscherlappen nach Südwesten auf den Fieschergletscher ab, über dessen
obere Hälfte der Normalweg verläuft. Dieser Gletscherarm liegt unterhalb
der begleitenden Südwestrippe, die an P 3616, dem sog. Frühstücksplatz,
hierbei überschritten wird.
- Das Finsteraarrothorn neben der Gemslücke lässt sich nicht nebenbei
mitnehmen, da es als äußerst brüchig gilt.
- Wenn man es darauf anlegt, kann man den Hinweg vom Oberaarsee zur
Finsteraarhornhütte in einem (harten) Tag absolvieren.
- Seilpartner im Sommer selbstverständlich, obwohl am Galmigletscher
auch Alleingehern begegnet.
- Erstersteigung des Finsteraarhorn 1812 durch A. Abbühl, A. Volker und
J. Bortis.
- Wegstrecke (Anstieg Oberaarjochhütte 8.9 Kilometer,
Finsteraarhornhütte über Vorder Galmihorn 10.3 Kilometer, Anstieg
Finsteraarhorn 3.3 Kilometer, Rückweg Finsteraarhornhütte bis Oberaarjoch
5.8 Kilometer) zum Download als
GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de |