Der Weiler Le Monal und seine Kapelle St. Claire.
Vor der Alm Les Balmes öffnet sich im Süden ein
überraschender Blick auf die zerklüffteten Gletscherzungen des Glacier Superieur des
Balmes.
Der Lac Noir vor den Flanken von Pointe de
Serru (links, auch Pointe de Maurin / Punta Maurin) und Col du Lac Noir.
Der Gletscherdom Pointe des Plates des Chamois
über dem Glacier Superieur des Balmes, umrahmt vom Bergkegel der Pointe des Mines
(links, auch mit Aiguille du Glacier oder Bec de Suessa, ital. Becca
di Suessa, angesprochen) und dem langen Felskamm der Rochers de Pierre Pointe
(rechts).
Blick am Gipfel nach OSO über das ital. Valgrisenche
hinweg gegen die Grande Rousse.
Am Gipfel der Pointe d'Ormelune:
Pointe d'Archeboc,
Becca du Lac und Testa del
Rutor, Nachbarn im Nordosten. Im Kar darunter der Lago di San Grato.
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Anfahrt - aus Norden von Bourg-St.-Maurice,
aus Süden von Val dIsère - nach Chenal, erreichbar über ein
Seitensträßchen. P am Ortsanfang auf 1700m (s.a.
Bing Maps, Wetter bei weather.com). Vom P am Gite de Chenal dem Hinweis
Monal folgend zunächst einige Kehren den Almweg zum Weiler La Combaz
hinauf. Von dort auf schmalem Wiesenpfad durch eine zauberhafte Schrofenkuppenlandschaft
wenig höher zum Weiler Le Monal (s. oberstes Bild)
und der Kapelle St. Claire. Danach rechts, dem Hinweis Col de Vaudet"
folgend auf verwunschenem Wurzelpfad durch dichten Lärchenwald höher ehe man auf einen
breiten Fahrweg stößt. Bald in freiem Gelände geht es nun zur grünen Talschwelle bei Le
Clou hinauf. Weiterhin dem Fahrweg folgend rechts der ausgedehnten Bachebene (Le
Plan) weiter talein zur wenig höher liegenden Alm Les Balmes (2:00). Etwas
höher, man befindet sich nun auf einem Wiesentrittpfad, gabelt sich an einer Wegtafel der
Weg. Nun nicht zum Col de Vaudet (Übergang nach Italien zum Rifugio Mario
Bezzi im hintersten Valgrisenche), sondern links haltend zum Lac
Noir. Der markierte Wiesenpfad leitet rechts eines Baches über niedrige
Wiesenhänge, quert später den Bach um darauf allmählich ansteigend den Karsee Lac Noir
zu erreichen, der am Fuße des Grenzkammes zu Italien liegt (0:55, s. drittes Bild).
Nun weglos zum Gipfel: Vom See streicht links eine Talmulde höher, in der man linksseitig
auf etwa halber Flankenhöhe Pfadspuren findet. Diese leiten bald auf ein kleines
Schotterplateau nördlich der Kuppe P 2721 (Karte IGN 1:25000). Danach weisen
Steinmännchen die Route, die zunächst weiter am Fuße der Bergflanke über allmählich
ansteigende, sanfte Schrofenabsätze nach Nordwesten zieht. Südöstlich der Kuppe
P 2868 auf gut 2850m angelangt trennt man sich von der Route, die über den flachen Col
de l'Argentière zum Refuge de l'Archeboc zieht, und hält sich nach rechts,
um nun die Bergflanke anzusteigen. Über flachere Firnfelder gelangt man rasch an die gut
mittelsteile Flanke, die weitgehend aus Feinschutt besteht. Vereinzelte Steinmännchen
weisen die Route durch die rechte Flankenseite, nahe am vorspringendsten Sporn. Weiter
oben hält man sich weiter links in Flankenmitte, wo man in das sanfte Hochkar
(Gletscherreste) unter dem Gipfel gelangt. Aus dem Kar in beliebiger Route über die linke
Südflanke der Pointe d'Archeboc zum höchsten Punkt, mit einer großen
Steindaube versehen (1:50).
Südöstlich des Gipfels schließt sich noch der Nebengipfel Pointe d'Ormelune
an, der entlang des verbindenden Schuttrückens über die kaum herausgehobene Erhebung P
3228 mit knapp 40 Meter Gegenanstieg zu erreichen ist (0:15).
Abstieg: Vom Nebengipfel in das sanfte Gipfelkar zurück und über die Anstiegsroute hinab
zum Lac Noir in 1:00. Von dort in
0:50 zur Alm Les Balmes und in 1:30 zum P in Chenal.
- Lange, aber landschaftlich außerordentlich lohnende Tour . Von Chenal über La Combaz geht es durch herrlichste
Blumenwiesen. Hinter jeder Wegkurve, und deren gibt es hier viele, eröffnen sich
wechselnde Einblicke in eine reich bewegte Wald- und Schrofenkuppenlandschaft. In Richtung
Le Monal, einem höchst reizenden Almweiler, geht es auf einem schmalen Wiesenpfad durch
verwunschene Tälchen, dahinter auf kurzweiligem Wurzelsteig durch einen dichten
Lärchenwald, ehe rasch die Schwelle bei Le Clou zum weiten Bachbecken von Le Plan
gewonnen ist. Auf dem Weiterweg zur Alm Les Balmes öffnet sich rechter Hand völlig
unerwartet eine abgeschiedene Gletscherkulisse an den Abbrüchen unter dem Glacier
Superieur des Balmes (s. zweites Bild) und bis
zum Lac Noir folgen liebliche, wasserreiche Kerbtälchen ehe man an den abgeschiedenen
Karsee Lac Noir gelangt, wo auch gut das Ende der Welt sein könnte. Lediglich die lange
flache Passage auf dem Fahrweg durch das wasserwirtschaftlich verbaute Tal zwischen Le
Clou und Les Balmes könnte kürzer ausfallen. Die 100-200m Steilschutt am Gipfelaufbau,
mühsam im Anstieg, revanchieren sich immerhin mit einer mühelosen Abfahrt.
- Beim weiteren Abstieg dürfte den meisten der stete Ausblick auf den gegenüber in den
Himmel stürmenden, 3779m hohen Mont Pourri und dessen südlich anschließende,
gewaltige Gletscherschulter Dôme de la Sache begeistern, die in wild
zerklüffteten Eisterrassen in das tiefe Kerbtal der Isère abbricht.
- Von italienischer Seite her, aus der Valgrisenche, benennt man die drei
Erhebungen von Pointe d'Archeboc, P 3228 und Pointe d'Ormelune folgendermaßen: Punta
Ovest d'Ormelune, Punta Centrale d'Ormelune und Punta Est d'Ormelune.
Für den gesamten Bergstock wird auch Monte Ormelune verwendet. Zur Valgrisenche
hin liegt am Bergfuß der größere Gletscher Ghiacciaio dell'Ormelune.
- Höhenangaben nach ital. Karten: Für die Pointe d'Archeboc 3278m, den Mittelgipfel
3231m, die Pointe d'Ormelune 3252m.
S. a. Gipfelpanorama.
- Einfache Wegstrecke (11.0 Kilometer bis Pointe d'Ormelune) zum Download als GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de |