Das
Röttal mit der Rötspitze.
Blick vom
Sattel vor der Untere Rötspitze auf den NNO-Grat mit den beiden
Grataufschwüngen.
Blick auf
Dreiherrnspitze und Großvenediger.
Die
Rieserfernergruppe mit Hochgall und
Schneebiger Nock.
Gipfelpanorama
im Westen mit den Zillertaler Alpen
von Schwarzenstein (links hinten) bis
Großer Löffler
(rechts). Den Mittelgrund nimmt Löffelspitze am Talschluss des
Defereggentals
(links vorne) ein. |
Anfahrt aus dem
Pustertal über
Bruneck / Brunico ins Ahrntal / Val Aurina. P
(gebührenpflichtig) in Kasern / Casere (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). 1. Tag
Vom P in Kasern hinab zur Talbrücke (1570m) und gegenüber rechts hinauf. Der
sehr abwechslungsreiche, teils steile Bergweg führt anfangs durch lichten,
hochstämmigen Wald zu den Ruinen alter Bergwerke. An ihnen vorbei und rechts
des Baches bis zur wilden Talschwelle hinauf. Dahinter beginnt das breite
Röttal (s. oberstes Bild). Über einen Steg und dann links am
Rötbach entlang hat man im offenen Trogtal nun stets den Blick auf die
breite und elegante Nordwestflanke der Rötspitze. Die urtümliche
Lenkjöchlhütte (2603m), links über einem breiten Sattel mit etwas
steilerem Anstieg gelegen, ist nach 3:05 erreicht.
2. Tag
Von der Hütte nach Südosten. Kurz über Blockwerk in den nahen Sattel hinab
und gegenüber über Steigspuren auf den mäßig steilen Felsrücken, der aus
Richtung Untere Rötspitze herabzieht. Der Rücken verliert sich oben unter
Firn und Eis. Nun übers spaltenlose Rötkees südostwärts weiter.
Schließlich in weitem Rechtsbogen auf die Untere Rötspitze zuhalten. Auf
feinem Verwitterungsschutt über Steigspuren unter ihr vorbei und man
erreicht den NNO-Grat der Rötspitze (vergl. zweites Bild).
Dieser baut sich in zwei markanten Aufschwüngen auf. Der zweimalige,
abschüssige Übergang vom Firn zum Fels (jeweils SO-exponiert) kann
Stufenschlagen bzw. Steigeiseneinsatz erforderlich machen. Der erste
Aufschwung baut sich gleich aus abschüssigem Firn auf und führt steil
zwischen großen Felsblöcken hinauf (II-, einige Stifte). Von den waagrechten
oberen Felspartien gelangt man auf den obersten Gletscherrand (kleine
Randklüfte). Nach einer Querung links unterhalb des zweiten Felsaufschwungs
wechselt die deutliche Steigspur abermals in steile Felsen. Man bleibt meist
auf der blockigen Schneide; einmal geht es zwischen großen Klemmblöcken in
einem kurzen Kamin hindurch (II). Darüber ist das Vorgipfelchen P 3435m
erreicht, hinter dem der Grat seinen Charakter ändert. Dieser wird deutlich
markanter, lehnt sich aber mit gut gestaffelten Klemmblöcken (I) zurück.
Kurz darauf sind Gipfelkreuz und Buch erreicht (2:55).
Abstieg über die unbedeutende, keine 30 Meter herausgehobene Untere
Rötspitze
(Steinmann) und zuletzt mit knapp 30 Meter Gegenanstieg zur Hütte (2:50).
Von dort nach rechts durchs ebenfalls sehr schöne Windtal (breites
Trogtal) zurück nach Kasern (1:40).
- Sehr eleganter, schaufelförmiger Felsberg mit zwei großen,
vergletscherten Flanken. Gilt vielen als einer der schönsten
Ostalpenberge. Der Zugang durchs offene Röttal (s. oberstes Bild) ist
landschaftlich besonders reizvoll .
- Vom Gipfel hervorragender Blick zur Schauseite des
Hochgall. Ähnlich gut zu Großvenediger
und Dreiherrnspitze
sowie zur gesamten östlichen Hälfte der Zillertaler Alpen.
- Die Angaben zu den felstechnischen Schwierigkeiten sind in der
Literatur bei diesem Berg recht nachlässig. Sie bewegen sich aber eher bei
II als bei I. Daher nur bei guten Verhältnissen zu empfehlen. Zuvor Tour
Nr. 185 bei Schneeglätte auf dem Grat an P 3435m abgebrochen.
- Der Fels hat oft eine sandartige Oberfläche, die knolligen Formen sind
wenig griffig.
- Machbar, aber schwieriger und wenig begangen ist auch die
Überschreitung direkt aus dem Röttal über die NW-Flanke zum Gipfel und
über den NNO-Grat hinab zur Hütte.
- Auf der Lenkjöchlhütte herrscht wegen der beliebten
Rundwandermöglichkeit Kasern - Röttal - Hütte - Windtal - Kasern viel
Tagesbetrieb.
- Wegstrecke (Hüttenanstieg durchs Röttal 7.3 Kilometer, Anstieg
Rötspitze 2.7 Kilometer, Hüttenabstieg durchs Windtal 6.7 Kilometer) zum
Download als GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de |