Anfahrt
aus Norden über Wangen i.Allgäu oder Kempten nach
Oberstaufen. Von dort über Steibis und Lanzenbach
zum P (gebührenpflichtig) an der Hochgratbahn auf 856m (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). Vom P auf der gesperrten Fahrstraße nach Osten im
offenen Talgrund durchs Weißbachtal, an der Kapelle St.
Rochus
vorbei bis an die Hintere Simatsgundalpe. Nach der Brücke geht
es beim letzten Hof rechts ab um über eine Alpweide den Hang anzusteigen
(Wegweiser beachten). Bald führt der bezeichnete Weg durch einen
schattigen Fichtenwald und weiter bergan erreicht man auf 1179m die Alpe
Gratvorsäß. Zwischen versprengten Bäumen und Sträuchern weiter
durch den offenen, gestuften
Brunnenaukessel auf gut markiertem, steilem Pfad hinauf unter
die
Brunnenauscharte, die man zuletzt mit leichter Felskletterei
(I, Drahtseil) erklimmt. In der zwischen Rindalphorn und Hochgrat
liegenden, 1624m hohen Scharte steht man nach 2:15.
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Das
Rindalphorn, gesehen von der Brunnenauscharte.
Hochgrat
(links) und Seelekopf (rechts) im Herbst, gesehen oberhalb
Steibis.
An der Talstation der Hochgratbahn:
Das Rindalphorn
(links) alleine und
gemeinsam mit
dem Hochgrat (rechts).
Hochgrat und
Rindalphorn aus SSO vom Diedamskopf.
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Zum Rindalphorn an der Scharte nach links empor (s.
oberstes Bild), zunächst hoch oben
in der südseitig abfallenden Grasflanke, bald hart an der Gratkante über
den nordseitigen Abstürzen, um nach einem Vorgipfelchen (knapp 1810m,
Gedenkkreuz) und flacher entlang der Kante eines weiteren Felskessels an
den höchsten Punkt mit dem Gipfelkreuz zu gelangen (0:30).
Zum Hochgrat geht es nun zurück in die Scharte und
gegenüber, dem markierten Steig folgend, über eine ähnliche Gratschneide
ans Gipfelkreuz (0:50). Abstieg: Vom Gipfel
weiter nach Südwesten am Grat entlang hinab zur Bergstation der
Hochgratbahn (1708m). Von dort zum nahen Staufner Haus. Der
weitere Abstieg entlang des nun breiten Wanderweges zieht zunächst in
der Flanke des kurzen Nordwestgrates an die
Obere Lauchalpe (1419m) und dann teils durch Wald an die
Untere Lauchalpe (1000m) und zuunterst über eine Fahrstraße zurück
zum P (1:30).
- Der Hochgrat ist höchster Gipfel der Nagelfluhkette. Auch nach
Prominenz und Dominanz (s.o.) ist er ein sehr eigenständiger Berg
und wenngleich erheblich unter 2000m bleibend, keineswegs
unbedeutend.
- Je nach Definition
kann man beide Berge noch zum Hochgebirge rechnen.
- Aufgrund der Entstehungsgeschichte werden die Berge der
subalpinen Molasse (eine Bildung aus der Tertiärzeit) geologisch
gewöhnlich zum Alpenvorland respektive zum Schweizer Mittelland
gezählt. Geografisch gehören Berge wie der schweizerische Rigi
oder eben die Nagelfluhkette u.a. wegen ihrer Höhe und Nachbarschaft
jedoch bereits zu den Voralpen. Die Grenzziehung zwischen
Voralpenland und Alpen ist damit unscharf und hängt vom jeweiligen
Standpunkt ab.
- Der nordseitige Zustieg in die Brunnenauscharte kann sich im
Frühsommer bei reichlich Altschnee als unangenehm erweisen.
- Malerische Wasserfälle und herrliche Blumenwiesen verleihen dem
ganzen Bergzug seinen besonderen Reiz. Überdies machen ihn seine
schroffen Felswände aus dem eigentümlichen Nagelfluhgestein zu einer
geologischen Kostbarkeit. Im Frühjahr findet man an der Passage
durch den nordseitigen Brunnenaukessel eine geradezu überschäumende
Vegetation.
- S. a. Tour 92, Hoher Ifen.
- Gesamte Wegstrecke (15.2 Kilometer) zum Download als
GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de
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